Deutschland gegen Österreich - die Historie ist voll mit verrückten Spielen zwischen beiden Nationen. Ganz am Anfang musste Deutschland ohne Torwart spielen, es folgten die legendären Duelle von Cordoba und Gijon. Und die Wiederauferstehung des Mario Gomez.
Von Matthias Mederer
29. Juni 1912: Deutschland - Österreich 1:5
Es ging ziemlich turbulent los. Im ersten Pflichtspiel der beiden Nationen, im Achtelfinale bei den Olympischen Sommerspielen 1912 in Schweden (im Bild die Eröffnungsfeier), erlitt der deutsche Torwart Albert Weber eine Gehirnerschütterung. Damals galt noch die Regel, nach der ein verletzter Torwart nur mit Einwilligung des Gegners getauscht werden darf. Doch die Österreicher waren dagegen. Am Ende gewannen sie leicht mit 5:1. Zur Halbzeit hatte es noch 0:1 gestanden.
3. April 1938: Österreich - Deutschland 2:0
Die Vorgaben waren eindeutig: Ein Unentschieden entspreche dem Wunschergebnis der politischen Führung, hieß es vor dem "Anschlussspiel", dass als sportliche Dokumentation für den Eintritt Österreichs ins Deutsche Reich stattfand. Stürmer Matthias Sindelar hatte damit aber seine Probleme. Dem Wiener gefiel es weder auf Unentschieden zu spielen, noch dass er es in Zukunft keine österreichische Nationalmannschaft mehr geben sollte. In der zweiten Halbzeit schob er dann für die hochüberlegenen Österreicher zum 1:0 ein und jubelte demonstrativ vor der Haupttribüne. Ein Freistoß von Karl Sesta aus 45 Metern markierte später das 2:0. Wenige Monate später wurde Sindelar tot in seiner Wohnung gefunden. Die Ursache wurde nie aufgeklärt.