Duell der ZweitligistenKrimi-Sieger

Lesezeit: 2 Min.

Wieder im Elfmeterschießen: Die diesmal gegen den Ligarivalen Darmstadt 98 erfolgreiche Mannschaft von Holstein Kiel setzt nun auf Segler Boris Herrmann.

"Der Wahnsinn geht weiter!", frohlockte Fin Bartels. Der Stürmer von Holstein Kiel hat in seiner langen Karriere schon viel erlebt, doch dass er auf seine alten Tage von einem Elfmeterkrimi in den anderen eilt und dann auch noch gewinnt, das ist selbst für den 33 Jahre alten Fußballer etwas Besonderes: "Wieder über die volle Distanz, wieder Elfmeterschießen. Wir hatten das Glück erneut auf unserer Seite", jubelte der im Sommer von Werder Bremen gekommene Bartels nach dem 7:6 im Elfmeterschießen gegen Darmstadt 98.

Erst vor drei Wochen hatten die Kieler Rekordpokalsiegerbesieger den FC Bayern eliminiert, nun steht Holstein erstmals seit 2012 wieder im Viertelfinale des lukrativen DFB-Pokalwettbewerbs. Gegen Bayern parierte Torhüter Ioannis Gelios den Schuss von Marc Roca, ehe Bartels den entscheidenden Elfmeter gegen Manuel Neuer sicher einschoss. Diesmal wehrte Gelios zwei Darmstädter Versuche ab. "Nach dem ganzen Drama-Spiel war ich schon extrem angespannt, erst recht nach meinem Fehler beim Gegentor", gab Gelios zu. Denn der Grieche hatte nach Janni Serras Führungstor für Kiel (58.) beim Ausgleich durch Serdar Dursun (86.) gepatzt und dadurch erst den dramatischen Verlauf des Abends ermöglicht. Beim Elfmeterkrimi war er dann aber wieder ganz der Alte. "Jetzt ist alles raus, jetzt bin ich total entspannt", sagt der 28 Jahre alte Keeper.

"Ich bin froh, dass die Reise weitergeht. Wir haben das als Team einfach verdient", meinte Torschütze Ahmet Arslan, den Ole Werner in der 120. Minute extra für das Elfmeterschießen eingewechselt hatte. Arslan verwandelte besonders präzise. Indes: Der Holstein-Coach hatte die Nervenprüfung vom Punkt nicht extra im Training üben lassen. "Dass wir gute Schützen und hinten drin einen Keeper haben, der auch schon mal einen hält, das haben wir ja schon gegen die Bayern gesehen", hatte er vor dem Spiel gesagt.

Für die nächste Pokalrunde hoffen die Kieler Zweitliga-Kicker nun auf Boris Herrmanns Unterstützung. Am Sonntag lost der neue deutsche Vorzeige-Segler, der sich nach seiner Rückkehr aus Frankreich seit Sonntag in Quarantäne befindet, in der ARD-Sportschau die Viertelfinalspiele aus. An den geplanten TV-Auftritten am Wochenende nach Ablauf der Quarantäne will der Hamburger festhalten.

Fällt am Freitag der erneute Test auf das Coronavirus negativ aus, kann der Fünfte der Weltumseglung Vendée Globe am Samstag als Gesprächsgast ins "Aktuelle Sportstudio" des ZDF reisen, teilte das Management des Profiseglers am Mittwoch mit. Tags drauf spielt er dann Glücksfee bei der ARD.

Unter Druck setzen will Trainer Ole Werner den 39-Jährigen, dessen seglerisches Husarenstück der Holstein-Coach gebannt verfolgt hat, aber nicht: "Jedes Los ist für uns gut. Das Erreichen des Viertelfinals ist für Holstein Kiel außergewöhnlich", betonte der 32-Jährige.

© SZ vom 04.02.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: