Süddeutsche Zeitung

Dritte Liga:Zehn Prozent

Der TSV 1860, Türkgücü München und die SpVgg Unterhaching dürfen wieder vor Zuschauern spielen. Doch die Entscheidung der Stadt löst bei Sechzig Unmut aus, das mit der doppelten Stadionauslastung als der nun erlaubten geplant hatte.

Die Nachricht löste nicht wirklich Freude aus, eher das Gegenteil. "Die jetzt gefällte Entscheidung trifft bei uns auf Unverständnis und wirft sämtliche Planungen der vergangenen Wochen über den Haufen", hieß es in einer Mitteilung des TSV 1860 München am Mittwochnachmittag. Wenige Stunden zuvor hatten die Behörden der Stadt entschieden: 1860 und Türkgücü München dürfen als erste Klubs aus der bayerischen Landeshauptstadt in dieser Saison vor Zuschauern spielen. Die bisherigen Heimspiele der Drittligisten und des FC Bayern in der Bundesliga hatten wegen des Coronavirus ohne Fans stattgefunden. Nun aber haben das Robert Koch-Institut mit 34,7 und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit 34,66 für München eine Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Signalwert von 35 vermeldet. Diese gibt die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an.

Auch die SpVgg Unterhaching erhielt vom Landkreis München erstmals in dieser Saison die Genehmigung. Wenn der TSV am Samstag (14 Uhr) den VfB Lübeck im Grünwalder Stadion empfängt, Türkgücü parallel im Olympiastadion gegen den SV Wehen Wiesbaden spielt und der SV Meppen am Sonntag (13 Uhr) in Unterhaching antritt, dürfen also wieder Fans dabei sein. Zum Ärger von 1860 allerdings nur maximal zehn Prozent der jeweiligen Stadionkapazität. "Von einer Zulassung von zehn Prozent war in geführten Gesprächen der letzten Wochen keine Rede", hieß es. "Es gab eine klare Regelung: Liegt der Inzidenzwert über 35, wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt, liegt der Wert darunter, können 3000 Zuschauer zugelassen werden." Geplant worden sei mit einer Auslastung von 20 Prozent. Der Verein wolle zeitnah eine Lösung der Ticketvergabe für das Heimspiel finden.

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Quelle:
SZ vom 08.10.2020 / SZ
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