Dritte Liga:Türkgücü besiegt Dresden

Die Münchner Mannschaft zeigt sich nach den Unruhen im Verein unbeeindruckt und siegt gegen den Tabellenführer durch ein Tor von Kapitän Sercan Sararer.

Von Christoph Leischwitz

Hasan Kivran war natürlich auch gekommen, er traf eine gute Viertelstunde vor dem Spiel ein. Alles schien wie immer zu sein, nichts deutete darauf hin, dass der Präsident und Investor zwischenzeitlich dem Verein Türkgücü München den Rücken gekehrt haben soll. Und sollte seine zweiwöchige Auszeit tatsächlich für Unruhe im Kader gesorgt haben, so war das der Mannschaft im Montagabendspiel gegen den Drittliga-Tabellenführer Dynamo Dresden nicht anzusehen: Vor allem dank einer defensiv konzentrierten Leistung gewann die Mannschaft von Coach Alexander Schmidt gegen den Favoriten 1:0 (1:0).

Im ersten Türkgücü-Spiel im Grünwalder Stadion seit Anfang November - der Aufsteiger empfing zwischenzeitlich im Olympiastadion - passierte erst einmal recht wenig, beide Mannschaften gingen zu Beginn eher vorsichtig zu Werke. Die erste richtig gute Torchance gab es erst in der 32. Spielminute - und prompt lag der Ball im Tor: Türkgücüs Kapitän Sercan Sararer zog von der linken Seite in den Strafraum, wurde trotz seiner bundesweit bekannten Torgefährlichkeit nicht angegriffen und versenkte einen leicht abgefälschten Schlenzer ins ferne Eck. Der Tabellenführer antwortete mit einem Kopfball von Philipp Hosiner, der knapp am Tor vorbeistrich (34.). Nach einem Getümmel im Strafraum konnte Türkgücü-Torwart René Vollath einen Kullerball aus dem Eck fischen (39.).

Auch nach der Pause hatten die Gäste viel Ballbesitz, das Team von Markus Kauczinski erspielte sich auch immer wieder aussichtsreiche Abschlüsse, klare Chancen blieben aber rar. Eine abgefälschte Flanke führte zur spektakulärsten Szene im Türkgücü-Strafraum: Hosiner nahm den Ball per Fallrückzieher an, schoss aber in die Arme von Vollath. Türkgücü sorgte mit gelegentlichen Entlastungsangriffen für Spannung. Schon zu Beginn der Nachspielzeit feierten die Türkgücü-Funktionäre auf der Haupttribüne den Sieg lauthals. Das nächste Spiel der aktuell auf Rang sechs postierten Mannschaft findet schon an diesem Freitag bei Fortuna Köln statt.

Weitere, für den Januar angekündigte Weggänge wurden unterdessen noch nicht bekannt gegeben. Einer, der hier noch am ersten Spieltag für Türkgücü getroffen hatte, wechselte nun nach Österreich, wie am Montag bekannt wurde: Mittelfeldspieler Marco Holz spielt fortan für FC Wacker Innsbruck, die Mannschaft des Ex-1860-Trainers Daniel Bierofka. Ein weiterer prominenter Weggang hat ironischerweise seinen nächsten Auftritt auf Giesings Höhen schon am Dienstagabend: Tom Boere reist mit dem SV Meppen zum Nachholspiel gegen den FC Bayern München II an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: