Süddeutsche Zeitung

Dritte Liga:Später Geistesblitz

Dank eines Treffers von Albion Vrenezi bezwingt Türkgücü München den Tabellennachbarn Duisburg und klettert auf Rang zehn.

Von Christoph Leischwitz

Es war ein blasser, aber zumindest ein erfolgreicher Abschied aus dem Grünwalder Stadion: Fußball-Drittligist Türkgücü München bezwang in seinem vorerst letzten Spiel an dieser Traditionsstätte den MSV Duisburg 1:0 (0:0). Die Münchner werden in knapp zwei Wochen erstmals in der aktuellen Spielzeit im Olympiastadion antreten und dort auch vorerst beheimatet bleiben, nachdem dort im Sommer eine neue Rasenheizung eingebaut wurde.

Beim Abschied Türkgücüs von Giesings Höhen vor nicht mehr als 600 Zuschauern trafen zwei Teams aufeinander, die deutlich weiter oben in der Tabelle erwartet worden waren; Türkgücü hatte zuletzt zwei Ligaspiele deutlich verloren. Und so gab Trainer Petr Ruman auch auf einigen Positionen anderen Spielern eine Chance: Abwehrspieler Alexander Sorge stand zum zweiten Mal, Ünal Tosun im Mittefeld zum ersten Mal in der laufenden Saison in der Startelf. Doch Ambitionen, in der Tabelle mal wieder ein paar Plätze nach oben zu klettern, waren zunächst recht schwer auszumachen: Das Spiel gegen den Tabellennachbarn plätscherte in der ersten Halbzeit so dahin, richtig brenzlig wurde es selten: Einmal blockte Türkgücüs Moritz Kuhn einen Schuss aus kurzer Distanz von Moritz Stoppelkamp ab (10.), dann hatte der Gastgeber Glück, als die Gäste ein Missverständnis zwischen Kapitän Mergim Mavraj und Torwart René Vollath ungenutzt ließen (19.). Zum ersten Mal lauter wurden die Heimfans erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Albion Vrenezi den Duisburger Keeper Leo Weinkauf mit einem Fernschuss-Aufsetzer zu einer Parade zwang - verdient wäre die Führung zu diesem Zeitpunkt aber nicht gewesen, zumal auch Türkgücüs Leistungsträger Sercan Sararer wenige Ideen für ein erfolgreiches Offensivspiel hatte.

Vor dem Wiederanpfiff klatschte Sararer in die Hände: Sein kongenialer Partner aus der vorigen Saison Petar Sliskovic kam ins Spiel, doch die erste große Chance hatten nach nur wenigen Sekunden trotzdem die Gäste: Alaa Bakir verlud nach einem perfekt ausgespielten Konter Keeper Vollath, schoss den Ball aber ans Außennetz (46.). Mergim Mavraj setzte dann einen Kopfball nur knapp am linken Pfosten vorbei (58.), doch in den folgenden Minuten hatten die Gäste trotzdem mehr vom Spiel. Sararer bediente noch einmal Sliskovic für einen Kopfball (67.), wenig später wurde der 31-jährige Routinier ausgewechselt, er verließ mit hängendem Kopf den Platz (76.). Den entscheidenden Geistesblitz musste nun ein anderer liefern. Es war Moritz Römling, der Vrenezi mit einem Pass vor das gegnerische Tor schickte, der Ex-Regensburger schob souverän ein (81.). Weil von Duisburg plötzlich nichts mehr kam, war am Ende des Spieltags Türkgücü München immerhin auf Rang zehn geklettert - wenn auch mit einer mittelmäßigen Leistung.

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