Der unfaire Treffer des Brasilianers Luiz Adriano in der Champions League ist nicht der erste seiner Art. Diego Maradona übte mit einem legendären Handspiel Vergeltung an den Engländern, Thierry Henry betrog ein ganzes Inselvolk - und Thomas Helmer traf, obwohl er eigentlich daneben schoss. Die gemeinsten Tore der Geschichte.
Von Jonas Beckenkamp
Diego Maradona: Die Geschichte dieser unfassbaren Dreistigkeit ist auch eine politische: Diego Maradonas "Hand Gottes" bei der WM 1986 gegen England war ein Akt der Vergeltung - zumindest wenn man dem Argentinier glaubt. Der kleine Maradona war gegen den viel größeren englischen Keeper Peter Shilton zum Luftduell hochgestiegen und plötzlich sah es so aus, als sei der Zwerg der Sieger in diesem Aufeinandertreffen. Beide Spieler prallten zusammen, während der Ball in hohem Bogen ins Gehäuse flog. Der Treffer zählte, doch die TV-Bilder entlarvten Maradonas gemeinen Betrug: Er hatte das Leder mit der Faust über Shilton geboxt. Seine Aktion sei die Rache für die Ungerechtigkeiten, die das argentinische Volk im Kampf um die Falkland-Inseln ertragen musste, erklärte Maradona später. Von Reue keine Spur: Er würde es jederzeit wieder tun, so der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten.