Süddeutsche Zeitung

DOSB:Chef Hörmann kritisiert Athleten

DOSB-Chef Hörmann kritisiert Athleten.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hält die im Zusammenhang mit der Olympia-Verschiebung erhobene Kritik von Athleten, zu wenig Mitspracherechte zu haben, für nicht berechtigt. "Auch wenn einzelne Athleten, die das mediale Handwerk sehr gut verstehen, gerne eine andere Antwort hören würden: Ich sehe das zuletzt Geschehene nicht als Zeitenwende, sondern einige extrovertierte Athleten nutzen dies zur Selbstinszenierung", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Kurz vor der Verschiebung der Sommerspiele im vergangenen März hatte Hörmann noch Kritik am Krisenmanagement von IOC-Präsident Thomas Bach und den Organisatoren in Tokio geübt, die zu zögerlich agieren und schlecht kommunizieren würden.

Jetzt findet Hörmann, dass die Stimme der Athleten beim Internationalen Olympischen Komitee stets eine große Rolle gespielt habe, ebenso wie bei den nationalen Organisationen. Nach der Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 und trotz der weiteren Debatte um mögliche gesundheitliche Risiken im Zuge der Coronavirus-Pandemie stelle sich für den DOSB die Frage "eines Teilnahmeverzichts aus unserem Verständnis schlichtweg nicht", sagte Hörmann zudem. Die Weltgemeinschaft werde definieren, ob die Spiele im kommenden Jahr verantwortungsbewusst umgesetzt werden könnten oder nicht. "Wenn das wichtigste Weltsportfest stattfinden kann, wird Team Deutschland selbstverständlich daran teilnehmen", sagte er.

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SZ vom 22.05.2020 / dpa, SZ
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