DOSB:Aufstand gegen Hörmann

Alfons Hörmann hat gerade angekündigt, sich erneut um das Amt des DOSB-Präsidenten zu bewerben. Doch eine Opposition aus diversen Verbandschefs will das verhindern - zwei mögliche Gegenkandidaten prüfen gerade, ob sie antreten.

Im Deutschen Olympischen Sportbund nimmt der Aufstand gegen Präsident Alfons Hörmann, 58, Formen an. Eine aus dem Kreis der Spitzensportverbände angeführte Opposition will den umstrittenen Chef auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 1. Dezember in Düsseldorf ablösen. Ihr Wunschkandidat ist Thomas Weikert, der Präsident des Tischtennis-Weltverbandes. Weikert, 56, hat sich allerdings noch nicht endgültig entschieden, gegen Hörmann anzutreten. Der Jurist aus dem hessischen Limburg wollte dazu am Wochenende zunächst keine Stellungnahme abgeben; er bestätigte aber, zu prüfen, ob das DOSB-Amt mit seinen anderen Aufgaben zu vereinbaren ist. Möglicherweise wird Weikert am Dienstag auf einer Konferenz der Spitzenverbände mitteilen, ob er als Gegenkandidat zur Verfügung steht.

Hörmann hingegen blickt dieser Versammlung mit demonstrativer Gelassenheit entgegen. Er freue sich "auf den Austausch mit den Spitzenverbänden" und "hoffe auf eine ähnliche Unterstützung" wie durch die Landesverbände, hieß es in einer DOSB-Mitteilung. "Da Unzufriedenheit mit Herrn Hörmann besteht und er lange offen gelassen hat, ob er noch einmal kandidiert, ist es verständlich, dass es eine Suche nach einem Nachfolger gibt", sagte Siegfried Kaidel, Sprecher der Spitzensportverbände. Für den Fall, dass Weikert nicht in den Ring steigt, gilt Martin Engelhardt, Präsident der Deutschen Triathlon-Union, als weiterer Anwärter.

Hörmann hatte erst am Freitag bekanntgegeben, für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen. Vorangegangen war ein einstimmiges Votum der Konferenz der Landessportbünde für ihn. Hörmann war 2013 zum Nachfolger von Thomas Bach, heute Chef des Internationalen Olympischen Komitees, gewählt worden.

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