Dortmund in der Einzelkritik:Unbesiegbar wie ein Superheld

Auf Marcel Schmelzers Seite ist so wenig los wie in Köln am Aschermittwoch. Sebastian Kehl schreitet voran wie ein Kapitän. Und Spider-Man schießt ein Tor für den BVB und macht dann Feierabend. Die Dortmunder beim 2:0 in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

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Dortmund in der Einzelkritik:Mitchell Langerak

Borussia Dortmund - Bad Ragaz Training Camp Day 2

Quelle: Bongarts/Getty Images

Auf Marcel Schmelzers Seite ist so wenig los wie in Köln am Aschermittwoch. Sebastian Kehl schreitet voran wie ein Kapitän. Und Spider-Man schießt ein Tor für den BVB und macht dann Feierabend. Die Dortmunder beim 2:0 in der Einzelkritik.

Mitchell Langerak: Auch Mitch Langerak darf sich in seinen Lebenslauf "WM-Teilnehmer" eintragen lassen. Allerdings kam der 26-Jährige im Team Australiens als Aushilfskraft nicht zum Einsatz und das Abenteuer Brasilien war schon nach drei Spielen beendet. An seinem Dortmunder Arbeitsplatz vertrat Langerak mal wieder Stammkeeper Roman Weidenfeller, und das tat er glänzend. Langerak hatte wenig zu tun, aber wenn er wie zu Beginn der zweiten Hälfte gegen Lewandowski gebraucht wurde, war er genauso hellwach wie beim Freistoß von Alaba.

(Archivbild)

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Dortmund in der Einzelkritik:Lukasz Piszczek

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Quelle: AFP

Lukasz Piszczek (li.): Piszczek oder Großkreutz - so lautete in der vergangenen Saison oft die Frage, wenn es um die Besetzung der BVB-Außenbahn ging. Derzeit befindet sich Weltmeister Großkreutz noch im Aufbautraining und bewundert sein neues Tattoo. Also ist der Pole zunächst einmal unumstritten. Will er es bleiben, muss er in der Defensive zulegen. Wenn die Bayern kamen, dann meist über seine Seite. Klasse allerdings sein Sprints nach vorn und seine Flanke, die Aubameyang zum 2:0 verwertete.

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Dortmund in der Einzelkritik:Sokratis Papastathopoulos

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - DFL Supercup 2014

Quelle: Bongarts/Getty Images

Sokratis Papastathopoulos: In Brasilien glänzte der Grieche als Torschütze und wurde so in seiner Heimat zum Helden. In Dortmund genießt der stoische Manndecker längst Kultstatus - als kompromissloser Abräumer, der mit unbewegter Mimik für Ordnung sorgt. Das tat er auch gegen die Bayern, vor allem sein defensives Kopfballspiel beeindruckte.

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Dortmund in der Einzelkritik:Matthias Ginter

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

Matthias Ginter: Im Gegensatz zu seinen Nationalmannschafts-Kollegen bekam der Neuling nicht das Privileg einer Schonfrist, sondern lief von Beginn an auf. Er wird es genossen haben, in Freiburg verteidigte Ginter vor 20.000 Besuchern, in Dortmund ist es ab sofort die vierfache Quote. Angst davor hat der junge Mann offenbar nicht, er feierte in der Innenverteidigung ein souveränes Debüt.

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Dortmund in der Einzelkritik:Marcel Schmelzer

Bayern Munich's Hjobjerg tackles Borussia Dortmund's Schmelzer during their SuperCup 2014 soccer match in Dortmund in Dortmund

Quelle: REUTERS

Marcel Schmelzer: Ein weiterer Außenverteidiger, der den Konkurrenzkampf noch vor sich hat. Noch hat Erik Durm Pause und Schmelzer ist deswegen gesetzt. Soll das so bleiben, muss der 26-Jährige regelmäßig Topleistungen abliefern. Gegen die Bayern war das gar nicht so einfach, denn auf Schmelzers Seite passierte weniger als in Köln am Aschermittwoch. Schmelzer harrte aus und räumte in der Halbzeit seinen Platz. Für Durm.

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Dortmund in der Einzelkritik:Sebastian Kehl

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

Sebastian Kehl: Dortmunds Kapitän trat als Kapitän zurück, lief aber - aufgrund der Verletzung von Hummels - im Supercup als Kapitän wieder auf. Hat vor dem Anpfiff zudem verkündet, wie heiß er auf das frühe Gipfeltreffen der beiden Branchenriesen sei. Das sah man dem Routinier an. Unglaublich präsent im Zweikampf, immer bereit, die Räume zuzulaufen und nach vorne sogar mit ungewohntem Drang zum Tor. Merke: Schritt mutig voran - wie ein Kapitän.

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Dortmund in der Einzelkritik:Oliver Kirch

Borussia Dortmund - Bad Ragaz Training Camp Day 3

Quelle: Bongarts/Getty Images

Oliver Kirch: Irgendwie hat man Oliver Kirch nie auf der Rechnung, wenn es um die Dortmunder Formation geht - und dann läuft der Spätstarter dann doch wieder auf. Es wäre besser, sich endlich mal daran zu gewöhnen, dass sich dieser Mann noch immer zu großen Taten aufschwingt: Kirch agierte in der defensiven Mittelfeldzentrale genau wie sein Nebenmann Kehl ohne Fehl und Tadel, prüfte Neuer ebenfalls und scheiterte ebenfalls am besten Keeper der Welt.

(Archivbild)

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Dortmund in der Einzelkritik:Henrikh Mkhitaryan

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - DFL Supercup 2014

Quelle: Bongarts/Getty Images

Henrikh Mkhitaryan: Dortmund wirbelte in der Anfangsphase, aber an Mkhitaryan lief das Spiel irgendwie vorbei. Doch dann schnappte er sich den Ball, überlief die Abwehr und nagelte ihn ins Netz. Wow - eine Aktion mit Überschallgeschwindigkeit. Das Versprechen, dass der Armenier im Ruhrgebiet zum Weltklassespieler reift, es lebt.

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Dortmund in der Einzelkritik:Jonas Hofmann

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Quelle: AFP

Jonas Hofmann (li.): Spiele gegen Bayern liegen dem Flügelflitzer. Beim letzten Aufeinandertreffen in der Liga in München glänzte Hofmann als pfeilschneller Unruheherd und Torschütze. Im Supercup durfte er in Abwesenheit von Marco Reus hinter den Spitzen ran. Und das tat er mit bemerkenswerter Ruhe und Abgeklärtheit. Bis Marco Reus wieder mitkicken kann, müssen sich die Dortmunder also keine Sorgen machen.

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Dortmund in der Einzelkritik:Pierre-Emerick Aubameyang

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - DFL Supercup 2014

Quelle: Bongarts/Getty Images

Pierre-Emerick Aubameyang: Der pfeilschnelle Stürmer legte los, als wolle er den Supercup gleich in den ersten zehn Minuten entscheiden - und die Meisterschaft am liebsten gleich mit. Aber in Alaba hatte er auf seiner Seite einen der besten linken Außenverteidiger gegen sich, den es zwischen Gibraltar und Hammerfest gibt. Der sah allerdings mehr als einmal alt aus gegen den entfesselten Springer, immer wieder setzte sich der Dortmunder klasse in Szene. Bei Bedarf wich er auch auf die rechte Seite aus. Als er seine mitreißende Vorstellung mit dem Kopfball zum 2:0 gekrönt hatte, zog er sich eine Spiderman-Maske über und durfte Feierabend machen.

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Dortmund in der Einzelkritik:Ciro Immobile

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

Ciro Immobile: Im Trainingslager wurde der Italiener gefragt, was er schon auf Deutsch beisteuern kann: "Wie geht's?" und "Tore machen" war die Antwort. Der neue Mann aus Turin weiß also genau, wofür sie ihn ins Revier geholt haben, entsprechend agiert er: Wenn immer sich eine Chance bietet, sucht er den Abschluss, lässt sich aber auch ins Kombinationsspiel einbinden. Und wenn Zeit bleibt, köpft er den Ball auch aus dem eigenen Strafraum. Kein Zweifel, der Mann will richtig was reißen.

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Borussia Dortmund - Bad Ragaz Training Camp Day 3

Quelle: Bongarts/Getty Images

Sven Bender (Archivbild): Der Mittelfeldspieler durfte sich auch noch fünf Minuten auf dem Dortmunder Rasen bewegen. Er wird seinen Spaß gehabt haben, obwohl er das Lied von den Dortmunder Jungs ja schon in- und auswendig kennt.

Erik Durm: Auch er darf sich Weltmeister nennen, auch wenn er in Brasilien keine Sekunde auf dem Rasen stand. Ob er sich in Dortmund bald wieder Stammspieler nennen darf, steht noch nicht fest. Im Supercup durfte er in der zweiten Halbzeit ran und erinnerte sich seiner Jugend im Sturm. Doch bei seinem Schuss war es wie so oft: Parade Neuer.

Adrian Ramos: Der neue Stürmer aus Berlin durfte auf den Rasen, als sich Pierre-Emerick Aubameyang ausgetobt hatte und bekam direkt vor seinen Augen einen ersten Eindruck von dem, was ihn nun alle 14 Tage erwartet: Die Gelbe Wand der Südtribüne feierte auch ihn, auch wenn er zum Titelgewinn nur wenig beisteuerte: "Wir sind alle Dortmunder Jungs."

© Süddeutsche.de/jom
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