Doppelsieg:Formel Schumacher

Alles beim Alten? Nein, zwar gewann Michael Schumacher in Montreal wieder einmal ein Formel-1-Rennen, aber diesmal hatte er einen hartnäckigen Widersacher im Nacken: Bruder Ralf - den eigentlichen Sieger des Tages. Michael hingegen schreibt wieder einmal Sportgeschichte.

Michael Schumacher stürmt dank seines siebten Saisonsieges mit seinem siebten Titelgewinn entgegen. Der Ferrari-Pilot gewann am Sonntag zum siebten Mal den Großen Preis von Kanada und fügte damit seiner beeindruckenden Rekordsammlung eine weitere Bestmarke hinzu. So häufig hat in 55 Jahren Formel 1 noch nie ein Fahrer bei einem Grand Prix triumphiert.

Sein Bruder Ralf machte im Williams-BMW mit dem zweiten Platz das Schumacher-Festival in Montréal perfekt. Damit feierten die beiden Kerpener schon ihren dritten Doppelerfolg auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Rubens Barrichello belegte im zweiten Ferrari den dritten Platz.

Der 77. Erfolg, der 7. Sieg, und bald die 7.Weltmeisterschaft

Durch seinen 77. Grand-Prix-Erfolg baute Michael Schumacher die Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Der sechsmalige Weltmeister liegt nach acht Saisonrennen mit nunmehr 70 Punkten 18 Zähler vor seinem brasilianischen Teamkollegen Barrichello (52). BAR-Pilot Jenson Button (Großbritannien), der in Kanada Vierter wurde, ist Gesamtdritter (43). Ralf Schumacher bleibt trotz seines ersten Podiumsplatzes in diesem Jahr Siebter (20).

Eine perfekte Boxenstrategie und eine Fehler freie Vorstellung bescherten Kanada-König Michael Schumacher auf seiner Paradestrecke vor 100 000 Zuschauern den dritten Erfolg. Selbst sein bislang schlechtester Saisonstartplatz stellte keine ernsthafte Gefährdung dar.

Der 35 Jahre alte Rheinländer setzte sich auf dem 4,361 km langen Kurs nach 70 Runden (305,270 km) in 1:28:24,803 Stunden mit 1,0 Sekunden Vorsprung vor dem weiß-blauen Schumacher durch. Es war zugleich der insgesamt fünfte Doppelerfolg des schnellsten Bruderpaars der Welt.

Deutscher Nachwuchs schlägt sich achtbar

Timo Glock (Unterflockenbach) glückte auf der Powerstrecke am St.Lorenz-Strom eine ordentliche Grand-Prix-Premiere. Der 22 Jahre alte Formel-1-Frischling belegte im Jordan-Ford den elften Platz. Sein Teamkollege Nick Heidfeld (Mönchengladbach) sorgte für eine Schrecksekunde, als er beim ersten Boxenstopp einen Mechaniker umriss. Dieser blieb aber unverletzt. Heidfeld wurde Zwölfter.

McLaren-Mercedes konnte sich nach der Doppel-Pleite auf dem Nürburgring mit nur halbwegs rehabilitieren. Vizeweltmeister Kimi Räikkönen konnte als Siebter zum zweiten Mal in dieser Saison punkten. Der Schotte David Coulthard kam im zweiten Silberpfeil auf Rang neun.

(dpa)

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