Dopingaffäre im Radsport:Hamilton erwartet Armstrong-Geständnis

Lance Armstrongs früherer Kollege rät seinem Landsmann, Doping zuzugeben, in der Formel 1 gibt es Spekulationen um ein Engagement von Porsche, Englands U21-Spieler werden rassistisch beschimpft, Uli Hoeneß bereut seine jüngsten Kommentare über die Nationalmannschaft und Miroslav Klose nicht - BVB-Boss Watzke ist dagegen verstimmt.

in Kürze

Radsport, Dopingaffäre um Armstrong: Der frühere Radprofi Tyler Hamilton erwartet in absehbarer Zukunft ein Geständnis seines des Dopings bezichtigten früheren Teamkollegen Lance Armstrong. "Ich wäre überrascht, wenn er es nicht eines Tages zugeben würde", sagte der Amerikaner, dem wegen Dopings das Olympiagold von 2004 aberkannt worden war: "Es weiterhin zu leugnen, ist eine sehr schwere Last." Die Wahrheit werde zwar Konsequenzen für Armstrong haben, aber langfristig werde er davon profitieren. "Die Menschen werden ihm vergeben", sagte Hamilton. Insgesamt müsse das "Schweigegebot" zum Thema Doping schnellstens gebrochen werden, um den Radsport zu retten. "Ob die Fahrer noch aktiv sind oder als Sportdirektor arbeiten - sie müssen einige Fragen beantworten. Sie sind immer noch Teil des Problems", sagte Hamilton.

Der 41-Jährige fuhr von 1998 bis 2001 mit Armstrong für das US-Postal-Team, gerade in dieser Zeit sei der Radsport von Doping durchsetzt gewesen. "Der Sport war damals so schmutzig, was wir taten, war an der Tagesordnun", sagte Hamilton: "Armstrong entschied sich für Doping, aber es war nicht allein seine Schuld. Eine Menge Leute waren involviert." Hamilton gehört zu den ehemaligen Wegbegleitern, die Armstrong mit ihren Aussagen schwer belastet haben. Die USADA hatte in der vergangenen Woche umfangreiches Beweismaterial und Zeugenaussagen gegen Armstrong vorgelegt, die dessen jahrelanges systematisches Doping belegen sollen. Dem Texaner droht die Aberkennung seiner sieben Tour-Titel durch den Weltverband UCI.

Fußball, Uli Hoeneß: Hans-Joachim Watzke von Meister Borussia Dortmund ist nach wie vor verstimmt über eine Aussage von Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der BVB sei eine "relativ regionale Sache". Watzke sagte im Gespräch mit der Sport Bild: "Wenn er von einer nationalen Marke gesprochen hätte, wäre das in Ordnung gewesen. Aber regional trifft es nicht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Uli Hoeneß nicht das richtige Wort findet." Watzke verwies in diesem Zusammenhang auch auf seine sechs bis sieben Millionen Fans. "Bayern ist national nicht der alles überstrahlende Global Player, und wir sind hierzulande keine Regionalmarke. Das ist Quatsch."

Formel 1, Porsche: Sportwagenhersteller Porsche arbeitet angeblich an einem baldigen Einstieg in die Formel 1. Das berichtet am Mittwoch der Kölner Express. Demnach sollen die Stuttgarter den Start bei der Langstrecken-WM ab 2014 als Vorlauf zur Rückkehr in die Königsklasse nutzen, die dann für 2016 geplant ist. Porsche wollte diese Gerüchte auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID) nicht bestätigen. "Das ist reine Spekulation, wir haben derzeit keine Ambitionen bezüglich der Formel 1", sagte Porsche-Sprecher Oliver Hilger: "An unserer Intention, Le Mans und die Sportwagen-WM zu fahren, hat sich nichts geändert. Dafür rüsten wir uns derzeit." Dass Porsche zuletzt Fachkräfte aus der Formel 1 eingestellt hat, sei nicht als Hinweis auf Comeback-Pläne zu werten. "Für unsere sportlichen Pläne brauchen wir neues Personal aus dem Spitzenmotorsport. Wenn man gute Leute braucht, muss man sich da natürlich auch in der Formel 1 umschauen", sagte Hilger.

U21, Rassismus: Der englische Fußball-Verband FA hat nach den Attacken und rassistischen Beleidigungen gegen das eigene U-21-Team in Serbien die Vorfälle der Uefa gemeldet. Das teilte die FA nach dem 1:0-Sieg im EM-Qualifikationsspiel in Belgrad auf ihrer Internetseite mit. Die Spieler und Teammitglieder seien extrem provoziert worden. "Es gab viele rassistische Beschimpfungen von den Zuschauern und es ist einiges nach dem Spiel vorgefallen", berichtete Kapitän Jordan Henderson. "Es wurden auch Steine und Stühle nach uns geworfen." Unmittelbar nach dem Siegtreffer durch Connor Wickham in der Nachspielzeit wurden die englischen Nachwuchsfußballer zudem sogar von den serbischen Spielern angegriffen. Von den Rängen waren am Dienstagabend darüber hinaus Affenlaute in Richtung des Gästeteams zu hören. Auf dem Weg in die Kabine kam es zu Handgemengen zwischen den Offiziellen beider Teams. England qualifizierte sich wie auch Deutschland für die EM-Endrunde im kommenden Jahr in Israel.

Real Madrid, Verletzungen: Die Personalsorgen von Real Madrid werden eine Woche vor dem Champions-League-Gruppenspiel gegen Borussia Dortmund größer. Der spanische Verteidiger Alvaro Arbeloa zog sich beim 1:1 des Welt- und Europameisters in der Qualifikation zur Fußball-WM 2014 gegen Frankreich am Dienstagabend einen Muskelriss im rechten Oberschenkel zu und fällt rund drei Wochen aus. Reals französischer Stürmer Karim Benzema verletzte sich in Madrid am rechten Knie und wird zumindest beim Ligaspiel gegen Celta Vigo am Samstag mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen. Zuvor hatten sich bereits die beiden Madrider Linksverteidiger Marcelo und Fabio Coentrao verletzt und stehen im Königsklassenspiel beim deutschen Meister am kommenden Mittwoch nicht zur Verfügung. Arbeloa galt als möglicher Ersatz für das Duo.

Uli Hoeneß, DFB-Elf: Der Bayern-Präsident hat seine jüngste Kritik an Bundestrainer Joachim Löw und Miroslav Klose verteidigt. "Wenn Jogi Löw ehrlich ist, müsste er mir längst eine Flasche Champagner geschickt haben. Denn was ich gesagt habe, ist ja für ihn eine Hilfe", sagte Hoeneß am Dienstag im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Münchner Abendzeitung: "Ich habe nur das gesagt, was er eigentlich denken müsste. Ich denke, dass er intern sicherlich sagt: 'Recht hat er schon, nur er hätte er es nicht sagen dürfen.'" Er habe sich sein umstrittenes Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel mehrmals durchgelesen und könne nach wie vor "nichts besonders Kritisches" erkennen, so der 60-Jährige weiter. Heutzutage werde man als Nestbeschmutzer bezeichnet, wenn man eine klare Aussage zu einem Thema mache. So sei auch der Vorwurf der Verweichlichung der Nationalspieler keine Attacke gegen Löw gewesen, sondern "ein Hinweis, vielleicht auch ein Wunsch". Viele Dinge, die in der Nationalmannschaft zu weit getrieben worden seien, "sind auch beim FC Bayern - auch durch mich - zu weit getrieben worden", meinte Hoeneß: "Manchmal muss man dann gewisse Dinge auch wieder reduzieren. Aber das ist keine brutale Kritik." Mit seinen Aussagen über die Trefferquote von Klose im DFB-Team habe er einfach nur seine Wertschätzung für Gerd Müller zum Ausdruck bringen wollen. Der "Bomber der Nation" sei der bessere Mittelstürmer als Klose. "Wenn es irgendeinen auf der Welt gibt, der anderer Meinung ist, verstehe ich die Fußballwelt nicht mehr. Das war nicht despektierlich," sagte Hoeneß.

Tennis, WTA: Fed-Cup-Spielerin Julia Görges und Qualifikantin Annika Beck haben am Dienstag das Achtelfinale des Turniers in Luxemburg erreicht. Eine erneute Enttäuschung erlebte dagegen Sabine Lisicki. Die Berlinerin unterlag der Belgierin Kirsten Flipkens nach 1:50 Stunden mit 6:3, 3:6, 1:6. Lisicki ist in ihren letzten sechs Turnieren nie über die zweite Runde hinausgekommen, viermal scheiterte sie in ihrem Auftaktmatch. Die an Nummer zwei gesetzte Julia Görges gewann dagegen in der ersten Runde der mit 220.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung mit 6:2, 6:1 gegen Silvia Soler-Espinosa (Spanien). In der Runde der letzten 16 trifft die 23-Jährige, die in der Vorwoche in Linz erst im Finale gescheitert war, nun auf die Rumänin Monica Niculescu. Annika Beck (Bonn) zog nach einem Kraftakt ins Achtelfinale ein. Die 18-Jährige rang nach 2:45 Stunden die Tschechin Barbora Zahlavova Strycova mit 5:7, 7:6 (7:2), 6:2 nieder und trifft nun auf Lucie Hradecka, eine weitere Tschechin. Mona Barthel hatte bereits am Montag das Achtelfinale erreicht. Für Qualifikantin Tatjana Malek war das Turnier dagegen bereits nach dem Auftaktmatch beendet. Die 25-Jährige scheiterte mit 6:7 (3:7), 1:6 an der Spanierin Lourdes Dominguez Lino.

Fußball, U21: Spanien, England, Italien und Niederlande sowie Russland und Norwegen komplettieren neben Gastgeber Israel und Deutschland das Starterfeld der U21-EM 2013 in Israel, der Nachwuchs aus Frankreich hat sich dagegen bis auf die Knochen blamiert. Die Franzosen verloren nach einem 1:0-Hinspielsieg mit 3:5 (1:3) in Norwegen, ein Tor steuerte der Mönchengladbacher Havard Nordtveit bei. Der Nachwuchs von Welt- und Europameister Spanien setzte sich dem 5:0 im Hinspiel auch in Dänemark mit 3:1 (1:0) durch. England siegte nach dem 1:0 im ersten Spiel gegen Serbien auch auswärts mit 1:0 (0:0), Italien gewann nach dem 1:0 gegen Schweden auch die Partie in Skandinavien mit 3:2 (0:0). Russland reichte nach dem 2:0 im Hinspiel ein 2:2 (1:1) gegen Tschechien, die Niederlande gewann gegen die Slowakei beide Spiele jeweils mit 2:0.

Radsport, Dopingfall Armstrong: Wegen der Dopingaffäre um Lance Armstrong hat das Team Omega Pharma-Quickstep dessen ehemaligen Helfer Levi Leipheimer vor die Tür gesetzt. Wie der Rennstall am Dienstag bekanntgab, werde der Vertrag des Routiniers "mit sofortiger Wirkung beendet". Leipheimer hatte bei der Befragung durch die US-Anti-Doping-Agentur USADA zugegeben, im Team US Postal neben Armstrong gedopt zu haben. Zudem belastete er seinen ehemaligen Kapitän schwer. Armstrong, der Doping bestreitet, droht die Aberkennung aller seiner Siege. Leipheimer - bis dato Teamkollege von Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin - war als Kronzeuge für ein halbes Jahr gesperrt worden.

Schalke 04, Clemens Tönnies: Steuerfahnder haben am Dienstag Büros von Schalkes Boss Clemens Tönnies wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung durchsucht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht der Wirtschaftswoche, dass gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten ermittelt werde und dessen Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück durchsucht worden sei. Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht bekannt geben. Tönnies' Unternehmen, das unter anderem auch die Wurstfabrik von Bayern-Präsident Uli Hoeneß beliefert, ist der größte Fleischlieferant Deutschlands.

Fußball, U19: Trotz eines enttäuschenden 2:2 (2:0) im letzten Gruppenspiel gegen Irland am Dienstag hat die deutsche U19-Nationalmannschaft die nächste Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft 2013 erreicht. Nach Toren von Sebastian Kerk (10., SC Freiburg) und Samed Yesil (28., FC Liverpool) lag die Mannschaft von Trainer Christian Ziege in Grevenmacher (Luxemburg) bereits komfortabel in Führung. Sam Byrne (58.) und Ryan Coombes (60.) sorgten im zweiten Abschnitt jedoch noch für den Ausgleich. Mit dem Remis kommen beide Teams eine Runde weiter.

Fußball, WM-Qualifikation: Die australische Fußball-Nationalmannschaft hat unter ihrem deutschen Trainer Holger Osieck den ersten Sieg in der Asien-Qualifikationsgruppe zur WM 2014 gefeiert. In Doha schlugen die "Socceroos" Irak durch zwei späte Tore mit 2:1 (0:0) und kletterten nach vier von acht Spielen mit nun fünf Punkten auf den zweiten Platz in Gruppe 2. Japan führt die Gruppe souverän mit 10 Punkten an, punktgleich mit Australien belegt Oman, das sich mit 2:1 (0:0) gegen Jordanien durchsetzte, den dritten Platz. Die Ränge eins und zwei berechtigen zur Teilnahme an der WM in Brasilien, der Gruppendritte kann sich über ein weiteres Entscheidungsspiel für ein interkontinentales Play-off-Duell qualifizieren. Alaa Abdul-Zahra (72.) hatte die Iraker in der zweiten Hälfte in Führung gebracht, Tim Cahill (80.) und Archie Thompson (84.) drehten das Spiel für Osiecks Team.

Fußball, Länderspiel: Rekordweltmeister Brasilien hat die japanische Nationalmannschaft mit sechs Bundesliga-Profis in einem Testspiel vorgeführt. Die Südamerikaner feierten am Dienstag im polnischen Breslau ein 4:0 (2:0), zu dem Offensivkünstler Neymar mit einem Doppelpack (25./47. Minute), Routinier Kaka (75.) und Paulinho (11.) die Tore besteuerten. Bei den Japanern standen der Schalker Atsuto Uchida, der Nürnberger Hiroshi Kiyotake und der Wolfsburger Makoto Hasebe in der Startelf. Hiroki Sakai aus Hannover, der Frankfurter Takashi Inui und Hajime Hosogai aus Leverkusen wurden eingewechselt.

Basketball, Dirk Nowitzki: Der angeschlagene Superstar Dirk Nowitzki hat auch auf den Einsatz beim ersten Testspiel in den USA verzichtet, hofft aber weiter ohne Knie-Operation in die Saison zu starten. Ohne ihren Basketball-Superstar gewannen die Dallas Mavericks am Montagabend (Ortszeit) gegen die Houston Rockets mit 123:104. Nowitzki setzte wie bereits bei der Niederlage beim FC Barcelona sechs Tage zuvor wegen einer Schwellung im rechten Knie aus. "Ich mache alles, was ich kann, konservativ, um keine Operation zu haben. Es ist offensichtlich, dass ich das gerade nicht tun will. Wenn ich es machen will, dann nach der Saison", sagte der 34-Jährige. Die Schwellung sei mehrere Male zurückgekommen. "Das sind keine guten Nachrichten. Es macht derzeit keinen Sinn, mit einem geschwollen Knie in der Preseason zu spielen", meinte Nowitzki zwei Wochen vor dem Start in die neue Saison. Beste Werfer für die Mavs im Texas-Duell waren Neuzugang OJ Mayo und Rookie Jae Crowder mit jeweils 20 Punkten.

Ärger gibt es im Team interdessen um Flügelspieler Delonte West. Der 29-Jährige war am Montagabend in der Umkleidekabine offenbar ausgerastet. Dies teilte Dallas-Coach Rick Carlisle mit. Für Guard West ist es ein weiteres unrühmliches Kapitel in seiner achtjährigen Profi-Karriere. Im Sommer 2010 war er wegen unerlaubten Schusswaffenbesitzes von der NBA für zehn Spiele gesperrt worden. Sein damaliger Verein Cleveland Cavaliers hatte ihn daraufhin sofort entlassen.

Handballer Karabatic leidet an Depression

Formel 1, Felipe Massa: Der brasilianische Pilot Felipe Massa wird auch 2013 für Ferrari fahren. Das bestätigte der italienische Rennstall am Dienstag auf seiner Homepage. Demnach hat Ferrari den laufenden Vertrag mit Massa um ein Jahr bis Ende der Saison 2013 verlängert. Zuletzt hatte der Brasilianer mit einem vierten Platz in Südkorea und einem zweiten Platz in Japan aufhorchen lassen. Somit ist das Fahrer-Aufgebot der Italiener für die kommende Saison komplett. Der Spanier Fernando Alonso wird zusammen mit Massa für die Scuderia an den Start gehen.

Fußball, Hillsborough-Tragödie: Der tragische Tod von 96 Fußball-Fans im Hillsborough-Stadion vor 23 Jahren soll neu untersucht werden. Der britische Generalstaatsanwalt Dominic Grieve kündigte am Dienstag im Parlament an, er wolle sich an den Obersten Gerichtshof wenden, um die ursprünglichen Urteile "Tod durch Unfall" aufheben zu lassen. Grieve kündigte den Schritt in einer Antwort auf einen Untersuchungsbericht zum Fußball-Unglück vom September an. Der Bericht hatte schwere Fehler bei den Polizei- und Rettungskräften sowie falsche Schuldzuweisungen im Anschluss an das Unglück festgestellt. Wenn die Einsatzkräfte schneller gehandelt hätten, hätten mindestens 41 der Opfer überleben können. Bei einer Panik beim Pokalspiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest im Hillsborough-Stadion von Sheffield waren am 15. April 1989 96 Fußballfans ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden.

Eishockey, DEL: Wegen Checks gegen Kopf und Nacken hat der Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den Berliner Mark Katic und den Hamburger David Wolf gesperrt. Wie die DEL am Dienstag mitteilte, muss Katic vom deutschen Meister Eisbären Berlin vier Spiele aussetzen und 1200 Euro Strafe zahlen. Das Ermittlungsverfahren war nachträglich auf Antrag der Kölner Haie eingeleitet worden. Der Spitzenreiter hatte sich am vergangenen Freitag 6:5 in Berlin durchgesetzt, dabei war eine Attacke von Katic gegen Rok Ticar ungeahndet geblieben. Freezers-Profi Wolf muss zwei Spiele zuschauen und 600 Euro zahlen. Die Ermittlungsverfahren gegen sieben weitere Profis wurden eingestellt.

Nikola Karabatic, Depression: Die des Betrugs beschuldigten französischen Handballer Nikola und Luka Karabatic sind im Zuge des Strafverfahrens an einer Depression erkrankt. Das gab ihr Verein, der französische Meister Montpellier HB, bekannt. Damit wäre der Klub zunächst zur Fortzahlung ihrer Gehälter verpflichtet. Fraglich war zuletzt, ob die fünf angeklagten Spieler nach der vorläufig verhängten Kontaktsperre ihre Gehälter überhaupt beziehen. Es waren Gerüchte aufgetaucht, nach denen das Salär für September nicht überwiesen worden sei. Olympiasieger Karabatic und die übrigen Profis dürfen derzeit keine Mitarbeiter des Teams oder in den Fall involvierte Personen treffen. Gegen diese Sperre gehen die Profis seit Dienstag in Berufung.

Sotschi 2014, Kritik des IOC: Die Vorbereitung der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 machen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) weiter Sorgen. Der Präsident des Weltskiverbandes FIS, Gian Franco Kasper, sagte, Sotschi gleiche nach wie vor einer Baustelle. "Auch die Sportstätten sind noch nicht fertig", erklärte Kasper nach einer IOC-Inspektion in der vergangenen Woche. So fehle im Skisprungstadion immer noch ein Sprungrichterturm. Er solle provisorisch bis zum Springer-Weltcup im Dezember errichtet werden und im Februar 2013 fertig sein. Schockiert zeigte sich Kasper von den Bedingungen, die die Zuschauer 2014 erwarten. Das Organisationskomitee habe die Zahlen der Personen, die zu den Wettbewerben in die Berge reisen wollen, weiter drastisch reduziert. "Skispringen kann aus bautechnischen und Sicherheitsgründen, aber auch wegen Transport- und Verkehrsproblemen, nur noch von 7500 Zuschauern verfolgt werden. Und dazu zählen alle, also auch Journalisten, Sponsoren, olympische Familie. Das IOC muss nun Quoten festlegen, wer dahin darf und wer nicht", sagte Kasper.

NHL-Lockout, EV Füssen: Nach der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der 2. Bundesliga hat nun auch die Oberliga dank des Lockouts in Nordamerika ihren ersten NHL-Spieler. Die Fachzeitschrift Eishockey News berichtet, dass der EV Füssen den Amerikaner Erik Condra zunächst für 30 Tage verpflichtet hat. Für die Ottawa Senators hat der 26-Jährige in der besten Liga der Welt bislang 114 Spiele bestritten und dabei 14 Treffer erzielt. "Wir haben allein zwölf Spieler unter 20 Jahren in der Mannschaft. Für die ist es sicher ein tolles Erlebnis, neben einem NHL-Spieler in der Kabine zu sitzen. Vor allem können sie auch viel lernen", sagte Füssens Trainer Dave Rich.

Ottmar Hitzfeld, Fifa-Disziplinarverfahren: Der Weltfußballverband Fifa hat ein Disziplinarverfahren gegen Trainer Ottmar Hitzfeld eröffnet. Wie die Fifa mitteilte, entschied dies der stellvertretende Vorsitzende der Disziplinarkommission Rafael Esquivel. Der deutsche Coach in Diensten der Schweizer Nationalmannschaft hat eine Frist von zehn Tagen, um sich zu den Anschuldigungen zu äußern. Nach einer Stellungnahme Hitzfelds entscheidet die Fifa über das weitere Vorgehen. Hitzfeld hatte am vergangenen Freitag beim WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Norwegen (1:1) eine abfällige Geste gemacht, die dem spanischen Schiedsrichter David Fernandez Borbalan gegolten haben soll.

Italien, Antonio Cassano: Inter Mailands Stürmer Antonio Cassano hat sich über den italienischen Fußball-Nationaltrainer Cesare Prandelli beklagt. "Ich weiß nicht, warum ich nicht berufen werde", sagte er am im italienischen Fernsehen. Prandelli hatte den 30-Jährigen nicht für die beiden WM-Qualifikationsspiele am Freitag in Armenien (3:1) und am Dienstag in Mailand gegen Dänemark nominiert. Bei der Europameisterschaft im Sommer gehörte Cassano noch zu den Leistungsträgern beim EM-Zweiten.

DFL, Werbung in der Bundesliga: Christian Seifert wendet sich gegen ein Übermaß an Werbung in der Bundesliga. "Die Fans kommen wegen des Fußballs ins Stadion, nicht wegen der Werbung. Deshalb sollten es Klubs, aber auch Sponsoren nicht übertreiben", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga der Bild-Zeitung. Er glaube nicht, dass es Sponsoren etwas bringe, "wenn Spieler wie Litfass-Säulen über den Platz laufen". Auch Änderungen der Spiele selbst für die Werbung lehnt Seifert ab: "Was ich für die Bundesliga auch absolut ausschließe, sind zum Beispiel Werbeunterbrechungen während der Spiele wie beim Football in den USA."

Alex Zanardi, Karrierepläne: Nach seinem Doppel-Erfolg als Handbiker bei den Paralympics in London plant Alex Zanardi das nächste Abenteuer und will als Skifahrer zu den Spielen 2014 in Sotschi. "Die italienische Ski-Nationalmannschaft hat mich eingeladen, mit ihr zu trainieren", sagte der frühere Formel-1-Pilot der italienischen Tageszeitung La Repubblica: "Ich liebe den Schnee, ich könnte bei den Paralympics in Sotschi 2014 teilnehmen." Die Kombination aus Radfahren und Wintersport ist im Behindertensport grundsätzlich durchaus möglich. Die Deutsche Andrea Eskau gewann bei den Sommerspielen in Peking und London insgesamt dreimal Gold mit dem Handbike und errang bei den Winterspielen 2010 in Vancouver mit einem handbetriebenen Schlitten Silber im Langlauf und Bronze im Biathlon. Zanardi hatte bei einem schlimmen Unfall auf dem Lausitzring 2001 beide Beine verloren.

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