Doping:WADA im Besitz der Moskauer Labor-Datenbank

Darf Russland bei den Spielen in Südkorea an den Start gehen? Anfang Dezember soll die Entscheidung fallen. (Foto: dpa)
  • Die Welt-Anti-Doping-Agentur ist nach eigenen Angaben im Besitz einer Datenbank mit Laborwerten aus dem Moskauer Dopinglabor.
  • Russland hatte vor Kurzem erklärt, alle Vorwürfe des Staatsdopings seien widerlegt worden.
  • Die WADA stellt sich aber weiter hinter die Erkenntnisse des Sonderermittlers Richard McLaren.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat nach eigenen Angaben neue Erkenntnisse zum angeblichen Staatsdoping Russlands bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi vorliegen. Laut WADA ist sie seit Oktober im Besitz einer entsprechenden Datei. Die Abteilung "Intelligence and Investigations" sei zuversichtlich, dass dieses Dokument aus dem Moskauer Labor sei und Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015 beinhalte. Am 15. und 16. November sollen die Ergebnisse der Auswertung an das WADA-Exekutivkomitee weitergeleitet werden.

Anfang Dezember will das Internationale Olympische Komitee (IOC) entscheiden, ob russische Sportler an den Winterspielen im Februar in Pyeongchang teilnehmen dürfen. In ihrer Erklärung vom Freitag stellte sich die WADA noch einmal hinter den im Juli 2016 veröffentlichten Report von Richard McLaren. In dem Bericht waren Hinweise auf russisches Staatsdoping vorgelegt worden. Kronzeuge war der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Grigori Rodtschenkow, der mittlerweile in den USA lebt.

Die oberste russische Ermittlungsbehörde hatte am Mittwoch alle Vorwürfe der WADA wegen des angeblichen Staatsdopings für widerlegt erklärt. Russische Sportfunktionäre haben einen Boykott angekündigt, falls die Mannschaft bei den Winterspielen in Pyeongchang ohne eigene Flagge oder Hymne antreten müsste.

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