Doping-Skandal:IOC-Anhörung ohne Kenteris und Thanou begonnen

Die Kommission soll klären, ob die Athleten am vergangenen Donnerstag vorsätzlich eine Doping-Kontrolle verweigert haben. Bei einem entsprechenden Nachweis wäre der Olympia-Ausschluss die Folge. Die Athleten kamen nicht zu der Anhörung.

Der 200-m-Olympiasieger und die Sprint-Europameisterin wurden bei der IOC-Verhandlung von ihrem Rechtsanwalt Michaelis Dimitrakopoulos vertreten.

Kenteris und Thanou hatten sich bei einem Motorradunfall am Freitag offenbar Verletzungen zugezogen und wurden am Montag noch in einem Athener Krankenhaus stationär behandelt. Ihr Trainer Christos Tzakos erschien bei der Anhörung. "Ich bin optimistisch und reinen Gewissens", sagte er vor Verhandlungsbeginn. Er war ebenso wie die beiden Athleten vom griechischen Nationalen Olympischen Komitee (NOK) vorläufig aus dessen Olympia-Team suspendiert worden.

Die Disziplinarkommission wird nach Abschluss der Untersuchung dem IOC-Exekutivkomitee, das die endgültige Entscheidung über einen Olympia-Bann der beiden Leichtathleten trifft, eine Empfehlung geben.

Kenteris beteuert Unschuld

Unterdessen hat Kostas Kenteris nach einem Zeitungsbericht in der Dopingaffäre seine Unschuld beteuert. Wie das Athener Sportblatt Goal berichtete, bestritt der Sprinter, einen Dopingtest verweigert zu haben: "Ich bin zu keinem Zeitpunkt von irgendjemandem (über eine Vorladung zu einer Dopingkontrolle) informiert worden."

In seiner ersten öffentlichen Erklärung seit Beginn der Affäre in der vorigen Woche betonte der 200-m-Olympiasieger von Sydney nach Angaben des Blattes: "Dies ist die volle Wahrheit. Daran gibt es nichts zu deuteln."

Es schmerze ihn, dass ihm nun seine Anhänger in den Rücken fallen. "Diejenigen, die mich jetzt zerreißen, sind genau die, die bis vor kurzem nach jedem Sieg an meiner Seite standen und sich mit mir fotografieren ließen."

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