Süddeutsche Zeitung

Doping:Lebenslange Sperre

Skilanglauf-Olympiasieger Alexander Legkow und sein Teamkollege Jewgenj Below sind vom IOC lebenslang vom Wettkampf ausgeschlossen worden. Sie sollen vom russischen Staatsdoping profitiert haben.

Das Internationale Olympische Komitee hat den russischen Olympiasieger Alexander Legkow und seinen Teamkollegen Jewgeni Below lebenslang gesperrt. Es fällte erste Urteile nach den Untersuchungen der Oswald-Kommission. Das Gremium hatte Athleten angehört, die mit mutmaßlichem Staatsdoping in Russland in Verbindung gebracht wurden, auch bei den Winterspielen 2014 in Sotschi. Legkow, 34, hatte Gold über 50 Kilometer sowie Silber mit der Langlaufstaffel gewonnen. Below blieb in Sotschi ohne Medaille.

Umstritten bleibt die Einzelfall-Prüfung des IOC trotz dieser ersten Urteile; ein Großteil der Sportwelt drängt auf den Kollektivausschluss Russlands von den Winterspielen 2018. Mit Urteilen gegen einzelne Athleten aber wird ohnehin gerechnet.

Legkows und Belows deutscher Anwalt Christof Wieschemann nannte das Urteil "skandalös" und kündigte den Gang vor das Schiedsgericht Cas an. "Mit der Entscheidung geht das IOC ohne weitere Ermittlungen und ohne weitere Beweise weit über die Angaben des McLaren-Reports hinaus und stellt sich gegen die bereits vorliegenden Entscheidung des Cas in gleicher Sache", rügte er in einer Mitteilung. Die Athleten standen mit vier anderen Langläufern im Verdacht, von russischem Staatsdoping profitiert zu haben. Ihre Urinproben könnten im Kontrolllabor manipuliert worden sein, ergab ein Report des Sonderermittlers Richard McLaren.

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Quelle:
SZ vom 02.11.2017 / SZ, dpa
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