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Doping - Jena:Doping: Kammer wartet auf Urteil im Strafprozess gegen Arzt

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Jena (dpa/th) - Im Fall eines des Dopings verdächtigten Sportarztes aus Erfurt wartet die Thüringer Landesärztekammer erst den Ausgang des Strafprozesses gegen den Mann ab, bevor sie eine Entscheidung über den Entzug der Zulassung trifft. Das Strafrecht habe üblicherweise in einem solchen Fall Vorrang, sagte eine Kammersprecherin auf Anfrage. Gegen den Mediziner, der im vergangenen Jahr festgenommen worden war, hat die Staatsanwaltschaft München im Dezember Anklage erhoben. Ihm und vier mutmaßlichen Komplizen wird unter anderem die gewerbsmäßige und teilweise bandenmäßige Anwendung verbotener Dopingmethoden beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen.

Ein internationales Blutdoping-Netzwerk war im vergangenen Februar durch Ermittlungen und eine Razzia bei der Nordischen Ski-WM im österreichischen Seefeld aufgeflogen. Die Spur führte zu dem Erfurter Mediziner. Der Prozess gegen den Arzt wird voraussichtlich erst in einigen Monaten stattfinden.

Die Kammer hatte im April vergangenen Jahres ein berufsrechtliches Verfahren gegen ihn eingeleitet. Ihm droht der Entzug der ärztlichen Zulassung (Approbation) wegen Berufsunwürdigkeit. In diesem Fall dürfte er weder als Kassen- noch als Privatarzt arbeiten. Die Landesärztekammer hat die Berufsaufsicht über die in Thüringen tätigen Mediziner.

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