Süddeutsche Zeitung

Doping in Russland:Drastische Strafen für russische Olympiasieger

Die russische Anti-Doping-Agentur sperrt die besten Geher des Landes. Formel-1-Rennen sollen künftig lange vor Sonnenuntergang gestartet werden. Frankreich, Schweden und Ägypten erreichten das Achtelfinale der Handball-WM.

Doping in Russland: Gleich drei russische Geher-Olympiasieger sind wegen Dopingvergehen gesperrt worden. Waleri Bortschin (28) darf als Wiederholungstäter acht Jahre lang keine Wettkämpfe bestreiten, Sergej Kirdjapkin (34) und Olga Kaniskina (30) wurden für 38 Monate verbannt. Dies gab die nationale Anti-Doping-Agentur bekannt. Außerdem teilte die Agentur auf ihrer Website mit, dass der wie Bortschin zum zweiten Mal erwischte Wladimir Kanaikin (29) lebenslang gesperrt wurde. Auch der frühere Weltmeister Sergej Bakulin (28) darf über einen Zeitraum von 38 Monaten nicht an den Start gehen. Kirdjapkin, 50-km-Goldmedaillengewinner von London 2012, die bereits vom Leistungssport zurückgetretene Kaniskina und Bortschin, beide in Peking 2008 Sieger über 20 km, wurden allesamt wegen auffälliger Werte im biologischen Pass bestraft. Da die Sperren rückwirkend zum 15. Oktober 2012 ausgesprochen wurden, kann Kirdjapkin seinen Titel bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro verteidigen.

Handball-WM: Die Handball-Teams aus Frankreich, Schweden und Ägypten haben bei der Weltmeisterschaft in Katar vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Olympiasieger Frankreich reichte dazu am Dienstag in Doha ein 26:26 (12:14) gegen Island, um mit fünf Punkten Platz zwei in der Gruppe C zu behaupten. Bester Werfer bei der Equipe tricolore, die schon 18:21 hinten lag, war Nikola Karabatic mit sechs Treffern. Der Olympia-Zweite Schweden gewann beim 27:19 (15:6) gegen Algerien auch sein drittes Spiel und führt die Gruppe weiter ohne Verlustpunkt an. Ägypten setzte sich mit 27:24 (13:10) gegen Tschechien durch und kam ebenfalls vorzeitig eine Runde weiter. Dagegen bleibt Tschechien weiter sieglos. Die Mannschaft um den Kieler Filip Jicha kassierte schon die dritte Niederlage in Serie. Polens Handballer haben mit ihrem zweiten Sieg bei der WM in Katar ihre Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales gewahrt. Das Team des deutschen Trainers Michael Biegler gewann am Dienstag gegen Russland mit 26:25 (12:13). Andrzej Rojewski vom SC Magdeburg war vor rund 3000 Zuschauern mit sechs Treffern bester Werfer für Polen. Im zweiten Spiel der Vorrundengruppe D setzte sich der nächste deutsche Gegner Argentinien mit 32:20 (13:11) gegen Saudi-Arabien durch.

Formel 1: Aus Sicherheitsgründen werden nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi im vergangenen Jahr in der kommenden Formel-1-Saison fünf Rennen früher als sonst gestartet. Das geht aus einer Liste hervor, die der Internationale Automobilverband FIA am Dienstag veröffentlichte. Betroffen sind die Grand Prix' in Australien am 15. März (Start 16.00 Uhr Ortszeit), Malaysia am 29. März (15.00 Uhr), China am 12. April (14.00 Uhr), Japan am 27. September (14.00 Uhr) und Russland am 11. November (14.00 Uhr). Nach dem Crash des französischen Marussia-Piloten Bianchi am 5. Oktober 2014 auf dem japanischen Kurs in Suzuka hatte die FIA ein Unfallgremium einberufen. Dieses hatte unter anderem empfohlen, dass kein Rennen weniger als vier Stunden vor Sonnenuntergang gestartet werden sollte. Es sei denn, es handelt sich um ein Nachtrennen. Nach Bianchis Unfall waren von Fahrerkollegen seinerzeit im Regen von Suzuka auch die Licht- und damit Sichtverhältnisse moniert worden. Der Franzose hatte sich schwere Hirnverletzungen zugezogen, als er mit seinem Rennwagen von der Strecke abgekommen und in einen Bergungskran gekracht war.

Boxen, Wladimir Klitschko: Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko will unabhängig vom Kampf gegen den Amerikaner Bryant Jennings am 25. April im New Yorker Madison Square Garden bald seinen Stalker Shannon Briggs vor die Fäuste bekommen. "Shannon Briggs hat die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Ich möchte ihn für seine Frechheiten bestrafen und gern gegen ihn boxen", sagte Klitschko der Sport Bild. "Ich verstehe Briggs. Es gibt eine Logik in dem, was er macht. Er will sich promoten. Genauso wie es Tyson Fury, David Haye, Manuel Charr und Marco Huck gemacht haben. Die Jungs wollten sich ins Gespräch bringen. Aber keiner hat es so gut geschafft wie Shannon Briggs. Allerdings hat er dabei die Grenzen überschritten. Er weiß nicht, wann es genug ist. Es ist nicht mehr lustig", erklärte Klitschko. In den vergangenen Monaten hatte der 42 Jahre alte Briggs wiederholt Klitschko aufgelauert und ihn aufgefordert, gegen ihn in den Ring zu steigen. Ungeachtet dessen wird der 38-jährige Klitschko Ende April gegen den acht Jahre jüngeren Bryant Jennings boxen. Laut Manager Bernd Bönte stehe der Fight nicht mehr auf der Kippe. "Wir haben uns geeinigt, auch wenn noch nicht alle Verträge unterschrieben sind", hatte Bönte am Montag mitgeteilt.

Fußball, Asien Cup: Drei Spiele, drei Siege, kein Gegentor: Mit fünf Bundesliga-Profis hat Japan seinen Status als Mitfavorit beim Asien-Cup in Australien unterstrichen und ist ohne Gegentor ins Viertelfinale eingezogen. Die Japaner bezwangen unter anderem durch ein Tor des Dortmunders Shinji Kagawa (82.) Jordanien mit 2:0 (1:0) und beendeten die Gruppenphase mit der Maximal-Ausbeute von 9 Punkten und mit 7:0 Toren. Japan trifft nun am Freitag auf die Vereinigten Arabischen Emirate. Ebenfalls am Freitag kommt es zum Duell zwischen dem Iran und dem Irak. Die Iraker sicherten sich durch ein 2:0 (0:0) gegen Palästina, das ohne Punkt und mit 1:11 Toren ausschied, Rang zwei in der Gruppe D und profitierten von der Niederlage der Jordanier. Bei Japan standen die Bundesliga-Spieler Makoto Hasebe, Takashi Inui (beide Eintracht Frankfurt) Gotoku Sakai (VfB Stuttgart) und Shinji Okazaki (FSV Mainz 05) und Kagawa in der Startelf. Der Hannoveraner Hiroshi Kiyotake wurde nach 50 Minuten für Inui eingewechselt. Das erste Tor erzielte Keisuke Honda vom AC Mailand (24.). Für den Irak trafen Kapitän Younis Mahmoud (48.) - kurioserweise der einzige Spieler, der aktuell ohne Verein ist - und Ahmed Yasin vom schwedischen Erstligisten Örebro SK (89.).

Fußball, BVB: Borussia Dortmund muss zu Beginn seiner erhofften Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga auf seinen Ex-Kapitän verzichten. Sebastian Kehl fällt wegen einer im Testspiel gegen Steaua Bukarest (1:0) am Samstag erlittenen Schultereckgelenksprengung auf der linken Seite für vier Wochen aus. Das teilte der Tabellen-17. am Dienstag mit. Während des Spiels hatte auch Weltmeister Kevin Großkreutz eine Verletzung erlitten, die sich als Anriss des Innenbandes im Sprunggelenk herausstellte. Der 26-Jährige wird dem BVB im Gegensatz zu Kehl (34) zum Rückrundenauftakt bei Bayer Leverkusen am 31. Januar wahrscheinlich wieder zur Verfügung stehen. "Sechser" Sven Bender hat eine Meniskus-Operation hinter sich, Linksverteidiger Erik Durm erlitt im Trainingslager in La Manga einen Muskelfaserriss. Laut eines Berichts der Bild-Zeitung erwägt der BVB als Reaktion auf die Verletzungsprobleme eine Verpflichtung des derzeit vereinslosen Mittelfeldspielers Lassana Diarra (29/Frankreich, früher Real Madrid).

NFL, Untersuchung: Der souveräne Einzug in die Super Bowl könnte für die New England Patriots um Footballer Sebastian Vollmer noch ein Nachspiel haben. Wie NFL-Sprecher Michael Signora am Montag bestätigte, untersucht die Liga einen möglichen Regelverstoß der Patriots. Beim nie gefährdeten 45:7-Sieg gegen die Indianapolis Colts soll das Team aus Foxborough nicht korrekt aufgepumpte Bälle verwendet haben. Zu eventuellen Sanktionen äußerte sich Signora nicht, laut US-Medien müssten die Patriots eventuell auf zukünftige Draft Picks verzichten. Während des Spiels war mindestens ein Ball aus dem Spiel gezogen worden. Weichere Bälle bieten den Spielern besseren Grip, der Football lässt sich vor allem einfacher fangen. Star-Quarterback Tom Brady von den Patriots wies die Berichte derweil als "lächerlich" zurück: "Das ist die letzte meiner Sorgen, auf so etwas möchte ich gar nicht antworten."

Handball-WM: Titelverteidiger Spanien hat bei der Handball-WM in Katar als erste Mannschaft vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Der Weltmeister deklassierte am Montag in Doha Chile mit 37:16 (14:7). Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel ist Spanien ein Platz unter den ersten Vier in der Vorrundengruppe A und damit der Einzug in die K.o.-Runde bereits sicher. Den ersten Sieg in diesem Turnier feierte Brasilien. Der Zweite der Panamerika-Meisterschaft bezwang Weißrussland unerwartet klar mit 34:29 (16:12). Die Weißrussen mit ihrem Rückraumstar Siarhei Rutenka vom FC Barcelona bleiben wie Chile ohne Punktgewinn.

Fußball, Spanien: Der chinesische Multimillionär Wang Jianlin will nach spanischen Medienberichten bei Spaniens Fußballmeister Atlético Madrid als Kapitaleigner einsteigen. Der von Wang geführte Konzern Dalian Wanda Group wolle 20 Prozent der Aktienanteile des Vereins erwerben, berichtete die Madrider Presse am Montag unter Berufung auf Vereinskreise. Der Deal solle an diesem Mittwoch in Peking unterzeichnet werden. Das Volumen des geplanten Geschäfts wurde auf 45 Millionen Euro beziffert. Atlético-Geschäftsführer Miguel Angel Gil solle mit einem Anteil von 52 Prozent der größte Anteilseigner bleiben, berichteten die Online-Medien übereinstimmend. Vereinspräsident Enrico Cerezo werde wie die Wanda-Gruppe über 20 Prozent verfügen. Wang Jianlin gilt als der reichste Mann in China. Mit dem von ihn geführten Konzern hatte er im vorigen Jahr bereits für 265 Millionen Euro das Madrider Hochhaus "Edificio España" gekauft, eines der Wahrzeichen der spanischen Hauptstadt. Das Bauwerk an der Plaza de España war Ende der 50er Jahre als der erste Wolkenkratzer in Spanien errichtet worden.

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