Doping im Radsport:Versicherer fordert zwölf Millionen von Armstrong

Eine Versicherungsgesellschaft kündigt rechtliche Schritte an - und verlangt jede Menge Geld. Novak Djokovic erscheint mit Halloween-Maske, unterliegt in Paris dann aber dem Amerikaner Sam Querrey. In der DEL verliert der Spitzenreiter aus Köln überraschend gegen Nürnberg. Nico Hülkenberg wechselt in der Formel 1 und unterschreibt beim Schweizer Sauber-Team.

in Kürze

BNP Paribas 2012 Masters Tennis Tournament

Die Halloween-Maske brachte ihm kein Glück: Novak Djokovic verliert in der zweiten Runde in Paris.

(Foto: dpa)

Doping, Armstrong: Nach der Entlarvung von Lance Armstrong als Dopingsünder verlangt eine Versicherungsgesellschaft (SCA Promotions) zwölf Millionen Dollar vom früheren Rekordsieger der Tour de France zurück. Zugleich kündigte das texanische Unternehmen in einem Brief an den 41-Jährigen mögliche rechtliche Schritte an. Diese könnten im Zusammenhang mit falschen Aussagen Armstrongs in einem Schiedsgerichtsverfahren zwischen 2005 und 2006 stehen. Wegen Dopingvorwürfen gegen den Texaner hatte SCA Promotions eine Zahlung über 7,5 Millionen Dollar nach Armstrongs sechstem Tour-Erfolg 2004 zunächst zurückgehalten. Dagegen hatte der Ex-Weltmeister erfolgreich geklagt. Der Radsport-Weltverband UCI hatte Armstrong wegen systematischen Dopings unter anderem seine sieben Siege bei der Frankreich-Rundfahrt zwischen 1999 und 2005 aberkannt und lebenslang gesperrt.

Tennis in Paris: Novak Djokovic ist beim ATP-Masters in Paris bereits in der zweiten Runde gescheitert. Der serbische Weltranglistenzweite unterlag beim mit 2,4 Millionen Euro dotierten Hallenturnier dem Amerikaner Sam Querrey überraschend mit 6:0, 6:7 (5:7), 4:6. In Runde eins hatte Djokovic ein Freilos. Wegen Halloween war der "Djoker" mit einer Darth-Vader-Maske auf den Platz gekommen und hatte sich vom Publikum feiern lassen. Trotz der Niederlage steht bereits fest, dass der 25-Jährige das Jahr als Nummer eins der Tennis-Welt beenden wird. Djokovic löst ab dem kommenden Montag Roger Federer (Schweiz) an der Spitze ab und kann auch nicht mehr verdrängt werden, egal wie das Saisonfinale in London (5. bis 12. November) ausgeht. Federer hatte auf seinen Start in der Seine-Metropole verzichtet, um Kräfte für das Tour-Finale ab kommender Woche in London zu sammeln.

Eishockey, DEL: Nach vier Siegen in Folge haben die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder eine Niederlage kassiert. Der Spitzenreiter unterlag am 16. Spieltag überraschend bei den Nürnberg Ice Tigers mit 3:6 (0:3, 1:2, 2:1). Den Ausrutscher des Tabellenführers nutzte der ärgste Verfolger aus. Vize-Meister Adler Mannheim besiegte die Düsseldorfer EG auf heimischem Eis souverän mit 6:1 (2:0, 2:1, 2:0) und feierte ein gelungenes 75. Vereinsjubiläum. Auch Titelverteidiger Eisbären Berlin erledigte seine Aufgabe durch einen 4:3 (1:1, 2:1, 0:1, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung in Hannover erfolgreich.

Keine Probleme hatte der Verfolger aus Mannheim gegen die DEG. Der besten Heimmannschaft der Liga gelang ein ungefährdeter Erfolg, durch den die Adler den Rückstand auf Köln auf fünf Punkte verkürzten. Neben Berlin nutzte ein weiterer Verfolger den Kölner Ausrutscher und machte Boden auf die Tabellenspitze gut: Der ERC Ingolstadt bezwang den EHC Wolfsburg 5:3 (1:3, 2:0, 2:0). Die Eisbären revanchierten sich gegen Hannover für die Heimschlappe, die sie am 6. Spieltag gegen den Meister von 2010 kassiert hatten. Die Augsburger Panther unterlagen dagegen in der Partie bei den Krefeld Pinguinen mit 3:6 (1:3, 2:2, 0:1). Weiterhin ohne ihren letztjährigen Topscorer Matt Hussey verloren die Straubing Tigers gegen die Iserlohn Roosters mit 2:3 (0:0, 0:2, 2:1). Im Nord-Süd-Duell kassierte der EHC München gegen die Hamburg Freezers beim 2:3 (1:1, 1:0, 0:2) bereits die fünfte Niederlage im sechsten Spiel.

Fußball in Russland: Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi hat mit Dynamo Moskau das Viertelfinale im russischen Pokalwettbewerb erreicht. Auch dank eines Treffers des 30-Jährigen bezwang der Vorjahresfinalist am Mittwoch im Achtelfinale den Zweitligisten FK Chimki mit 2:1 (0:0). Nachdem Wladimir Sobolew (56.) den Außenseiter in Moskau in Führung gebracht hatte, erzielte der frühere Schalker Kuranyi (82.) den Ausgleich. Seinem Sturmkollegen Andrej Panjukow (87.) gelang der späte Siegtreffer. Durch den mühsamen Erfolg setzten die Hauptstädter ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen fort. Aus den vergangenen sieben Begegnungen haben Kuranyi und Co. nun bereits sechs Siege geholt.

Formel 1, Sauber: Der Wechsel des deutschen Formel-1-Piloten Nico Hülkenberg zum Schweizer Sauber-Team ist perfekt. Wie der Rennstall am Mittwoch mitteilte, unterschrieb der 25-jährige Deutsche einen Vertrag für die kommende Saison. "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Sauber F1 Team. Es ist ein Team, das gut aufgestellt und sehr konkurrenzfähig ist, und es ist ein Team, in dem junge Piloten immer wieder außergewöhnliche Leistungen gezeigt haben. Daran möchte ich anknüpfen", sagte Hülkenberg, der in der laufenden Weltmeisterschaft noch für das indische Team Force India im Cockpit sitzt.

Formel 1, Toro Rosso: Der Formel-1-Rennstall Toro Rosso vertraut auch im neuen Jahr auf seine Fahrer Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne. Wie das Team am Mittwoch bekanntgab, dürfen die Youngster 2013 wieder für den Rennstall an den Start gehen. "Beide Piloten haben in dieser Saison einen guten Job gemacht", sagte Teamchef Franz Tost. Der Australier Ricciardo und der Franzose Vergne waren 2012 erstmals für das Team von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz unterwegs.

Ski alpin, Beat Feuz: Der Schweizer Skirennläufer Beat Feuz hat einen erneuten gesundheitlichen Rückschlag erlitten. Eine Entzündung in seinem rekonvaleszenten Knie zwingt den Zweiten des vergangenen Gesamt-Weltcups zu einer Trainingspause. Seit der Rückkehr aus Sölden verspürte Feuz wieder starke Schmerzen im operierten Knie. Der Befund ergab eine Entzündung im linken Kniegelenk mit starker Flüssigkeitsbildung. In Sölden war Feuz zwar für den Saisonauftakt im Riesenslalom gemeldet, er ging dort aber nicht an den Start. Beat Feuz muss mit einer mehrwöchigen Trainingspause rechnen und wird somit nicht wie geplant am 10. November ins Trainingslager der Eidgenossen nach Amerika reisen können. Feuz hatte aus dem gleichen Grund bereits das Sommertrainingslager der Schweizer im argentinischen Ushuaia vorzeitig abgebrochen und musste die Heimreise antreten. Der 25-Jährige belegte im vergangenen Winter im Gesamtweltcup Rang zwei hinter Marcel Hirscher aus Österreich.

1899 Hoffenheim, Verletzung: Torhüter Koen Casteels vom Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim hat am Mittwoch im Training einen Nasenbeinbruch erlitten. Wie der Club aus dem Kraichgau mitteilte, ist eine Operation nicht notwendig. Der 20-jährige Belgier erhalte eine Gesichtsmaske und werde der TSG voraussichtlich am Samstag im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (15.30 Uhr) wieder zur Verfügung stehen. Casteels hatte zuletzt Stammkeeper Tim Wiese wegen dessen Adduktorenverletzung vertreten.

Neue Aufgabe für Beckenbauer

Handball, Vertragsverlängerung: Der dänische Nationalspieler Michael Knudsen hat seinen auslaufenden Vertrag beim Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt bis 2015 verlängert. Der 34 Jahre alte Kreisläufer, mit der dänischen Nationalmannschaft 2008 Europameister und 2011 Vizeweltmeister, spielt seit 2005 bei den Norddeutschen. "Michael steht für Kontinuität und Qualität. Er ist stets bereit, vollen Einsatz auf das Spielfeld zu bringen", sagte Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes. Knudsen will sich in der kommenden Zeit voll auf den Verein konzentrieren, er bat daher den dänischen Nationaltrainer Ulrik Wilbek um einen Verzicht auf die bevorstehende Weltmeisterschaft im Januar 2013 in Spanien. Diese Absprache erfolgte auf Wunsch und mit Unterstützung der SG sowie Trainer Vranjes.

Volleyball, Champions League: Der deutsche Volleyball-Meister Berlin Recycling Volleys hat am zweiten Spieltag der Champions League eine Überraschung verpasst. Die Hauptstädter unterlagen nach einer mehr als 5000 Kilometer langen Anreise beim favorisierten russischen Pokalsieger Lokomotiw Nowosibirsk nach 115 Minuten mit 1:3 (24:26, 19:25, 29:27, 22:25). Durch die Niederlage liegen die Berliner in der Tabelle der Gruppe mit drei Punkten hinter dem sibirischen Klub (6) auf Rang zwei. Vor 2200 Zuschauern erzielte Robert Kromm 18 Punkte für die Gäste, die zum Auftakt der Champions League gegen den tschechischen Meister Jihostroj Ceske Budweis mit 3:0 gewonnen hatten.

Volleyball, CEV-Pokal: Die Volleyball-Frauen von Rote Raben Vilsbiburg haben das Achtelfinale im europäischen CEV-Pokal erreicht. Eine Woche nach dem klaren 3:0-Heimerfolg gegen den albanischen Meister Minatori Rreshen gewannen die Niederbayerinnen am Mittwochabend auch das Rückspiel in Tirana deutlich mit 3:0 (25:10, 25:7, 25:6). Gegen die Gastgeberinnen hatte das Team von Trainer Guillermo Gallardo in keiner Phase größere Probleme und fuhr am Ende einen ungefährdeten Sieg ein.

Fußball, Spielverlegung: Nach der wetterbedingten Absage wird die Drittliga-Partie zwischen den Stuttgarter Kickers und der SpVgg Unterhaching am 13. November nachgeholt. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit. Die Partie des 15. Spieltags war am vergangenen Samstag wegen unbespielbaren Platzes nach intensivem Schneefall abgesagt worden.

Sportgerichtshof Cas, Mohamed Bin Hammam: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Beschwerde des früheren FIFA-Präsidentschaftskandidaten Mohamed bin Hammam gegen die vom Fußball-Weltverband verhängte provisorische Sperre gegen ihn zurückgewiesen. Dies teilte die FIFA am Mittwoch mit. Bin Hammam war 2011 von der FIFA auf Lebenszeit wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen von jeglicher Tätigkeit im Weltverband ausgeschlossen worden. Doch der CAS hob den Ausschluss mangels Beweisen wieder auf, weshalb die FIFA seitdem mit provisorischen Sperren gegen den 63-Jährigen vorgeht. Die Causa Bin Hammam birgt viel Brisanz, weil der Katarer lange Zeit ein enger Wegbegleiter von FIFA-Präsident Joseph Blatter war und diesem auch als Helfer bei den korruptionsumwitterten Präsidentschaftswahlen diente.

Fifa, Beckenbauer: Franz Beckenbauer erhält beim Fußball-Weltverband Fifa eine neue Aufgabe. Da die von ihm geleitete Task Force 2014 wie drei weitere Arbeitsgruppen ihre Aufgaben abgeschlossen hat und wieder aufgelöst wurde, kehrt Beckenbauer in die Ständige Fußball-Kommission zurück. Auch in dieser hatte er schon den Vorsitz inne, mittlerweile wird sie vom französischen UEFA-Präsidenten Michel Platini geleitet. "Da Fußball-Kommission und Task Force die gleichen Themen anpacken, macht es Sinn, sie in eine Hand zu geben", sagte Beckenbauer der Bild-Zeitung: "Ich habe keine Probleme, unter dem Vorsitz von Michel Platini mitzumachen. Wir sind befreundet."

Die von Beckenbauer geleitete Task Force, die im Mai 2011 ihre Arbeit aufgenommen hatte, sollte vor allem Reformen bezüglich des Spiels an sich entwickeln. So beschäftigte sich die Gruppe beispielsweise mit der sogenannten Dreifachbestrafung aus Elfmeter, Feldverweis und Spielsperre. Ebenso wurde die Gruppe beauftragt, Weltmeisterschaften attraktiver zu machen.

Handball, Michael Kraus: Spielmacher Michael Kraus darf sich anscheinend noch keine Hoffnungen auf ein baldiges Comeback in der deutschen Handball-Nationalmannschaft machen. "Momentan spielt er keine Rolle", sagte Bundestrainer Martin Heuberger am Mittwoch in Mannheim. "Er muss sich die Frage stellen, warum er in den vergangenen zwei Jahren nicht dabei war. In dieser Zeit hat auch er Fehler gemacht. Aber das weiß er auch", sagte Heuberger. Unterstützung erhält Heuberger von DHB-Sportmanager Heiner Brand. "Er hat Qualitäten, aber die muss er jetzt erstmal wieder über einen längeren Zeitraum zeigen. Er hat in der Vergangenheit viel geschludert", sagte der ehemalige Bundestrainer dem Sport-Informations-Dienst (SID). Dass Kraus mit seinem Wunsch nach einer Nominierung an die Öffentlichkeit gegangen ist, findet Brand zudem "nicht richtig". Gänzlich abgeschrieben hat Heuberger den 29 Jahre alte Rückraumspieler vor dem Auftakt in die EM-Qualifikation gegen Montenegro am Donnerstag (19.00 Uhr/Eurosport) aber offenbar noch nicht. "In den letzten 14 Tagen hatten wir keinen Kontakt, da habe ich mich voll auf die EM-Qualifikation konzentriert. Aber nach den nächsten Spielen werde ich wieder den Kontakt zu ihm suchen. Er hat sicher Potenzial", sagte der Handball-Nationaltrainer.

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