Doping:Früherer Eisschnellläufer Lehmann-Dolle freigesprochen

Der ehemalige Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle ist vom Vorwurf des Dopings freigesprochen worden. Dem Deutschen Sportschiedsgericht habe es an klaren Beweisen gefehlt, heißt es im Schiedsspruch vom 13. August, der dem Spiegel vorliegt. Im Frühjahr 2019 war der dreimalige Olympiateilnehmer vom Erfurter Arzt Mark Schmidt belastet worden. Im Zuge der "Operation Aderlass" wurde Schmidt zur Last gelegt, rund zwei Dutzend Athleten mit Eigenblut gedopt zuhaben; er hatte zu Protokoll gegeben, dass Lehmann-Dolle eine Saison lang mitgemacht habe, eventuell auch im Winter vor Olympia 2014 in Sotschi. Das Schiedsgericht empfand Schmidts Aussagen nun als "ungenau und sogar widersprüchlich". Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) habe es "nicht vermocht, den bestehenden starken Verdacht des Schiedsgerichts hinreichend zu erhöhen", heißt es weiter. Die Nada will nun Rechtsmittel vor dem Internationalen Sportschiedsgericht Cas prüfen. Strafrechtlich lässt sich der Fall von Lehmann-Dolle nicht verfolgen, da die Gesetzeslage zum vermeintlichen Tatzeitpunkt dies nicht zulässt. Gegen seine fristlose Kündigung beim Olympiastützpunkt in Berlin geht er derzeit vor dem Arbeitsgericht vor. Der Prozess gegen Schmidt und vier weitere Beschuldigte soll im September beginnen.

© SZ vom 19.08.2020 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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