Doping:Faktor Sex

Kuriose Doping-Erklärung von Russland-Minister Mutko: Nach Darstellung des russischen Vizepremier- und Sportministers könnten auffällige Dopingtests von Eishockeyspielerinnen eine kuriose Ursache haben: Sex vor dem Sport.

Nach Darstellung des russischen Vizepremier- und Sportministers Witali Mutko könnten auffällige Dopingtests von Eishockeyspielerinnen eine kuriose Ursache haben: Sex. Der Chefermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada), Richard McLaren, hatte in seinem Bericht unter anderem vermerkt, dass Proben russischer Eishockeyspielerinnen männliche DNA enthielten; McLaren erklärte dies mit Manipulationen. Mutko hingegen behauptete nun in der Zeitung Sport-Express: "Wenn man fünf Tage vor einem Dopingtest Sex hat, kann man männliche DNA finden."

Für den Anti-Doping-Experten Fritz Sörgel ist dies eine eher nicht realistische Begründung: "In Russland scheint die Gewinnung der Dopingprobe recht häufig erheblichen Störfaktoren - in diesem Fall also vorausgegangenem Geschlechtsverkehr - ausgesetzt zu sein", sagte Sörgel ironisch. "Die Wege der Kontamination einer Urinprobe mit DNA in nachweisbaren Mengen können ja nur durch direkten Kontakt der äußeren Teils des Harntraktes zustande kommen", so Sörgel weiter, dies setze jedoch "ein recht unhygienisches Verhalten voraus. Ein beim Training stark transpirierender Leistungssportler wird sich ja mindestens einmal pro Tag waschen müssen - und dann sind Reste des Spermas weg."

Mutko verwies auf Stabhochsprung-Weltmeister Shawn Barber und Tennisspieler Richard Gasquet. Beide waren positiv auf Kokain getestet, später aber freigesprochen worden. Sie hatten nachgewiesen, dass sie durch Küssen mit der Droge in Kontakt gekommen waren.

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