Einen Monat ist es nun her, dass ein auffälliger Dopingtest von Chris Froome bekannt wurde, dem Tour-de-France-Sieger der Jahre 2013, '15, '16 und '17. Eine im Herbst bei der Spanien-Rundfahrt genommene Probe wies doppelt so viel Salbutamol auf wie erlaubt. Froome und sein Team Sky beteuerten, die erlaubten Dosen des Asthmamittels nicht überschritten zu haben. Nun startet die neue Radsaison mit der Tour Down Under in Australien, ohne den Engländer. Allerdings nicht, weil Froome gesperrt wäre, und sei es vorläufig. Vielmehr bereitet sich Froome unverdrossen in Südafrika auf sein geplantes Double aus Giro d'Italia und Tour de France vor. Bekannt ist, dass er dort ein üppiges Pensum abspult - und kürzlich bei einem Trainingssturz Hautabschürfungen erlitt.
Der Weltverband UCI, der den Fall nur auf öffentliche Nachfragen hin bekannt gemacht hatte, lässt sich jetzt auch mit der Bearbeitung Zeit. Es gibt nichts Neues. Allerdings wurde nun bekannt, dass die Experten, die Froome mit seiner Verteidigung beauftragt hat, offenbar vorhaben, ihren Mandanten mit einer kuriosen Erklärung freizupauken. Sie wollen nahelegen, dass Froomes Nieren in Spanien verrücktspielten, just am Tag der Vuelta-Königsetappe, bei der Froome nach zuvor erlittenem Einbruch triumphierte. Das berichtet die französische Tageszeitung L'Équipe. Demnach hätten Froomes Nieren das in der Leber produzierte Abbauprodukt des Salbutamols zunächst gehortet - und dann gehäuft ausgestoßen. Bald darauf habe sich alles wieder normalisiert. Sollte die UCI die Erklärung plausibel finden, könnte Froome mit einer deutlich kürzeren Sperre davonkommen als den im Regelwerk vorgesehenen zwei Jahren.