Doping:Alte Flaschen

Der Schweizer Hersteller der manipulierbaren Urinflaschen für Dopingproben hat nachgerüstet und liefert 4500 Doping-Kits nach Südkorea.

Der Hersteller der manipulierbaren Urinflaschen für Dopingproben hat nachgerüstet: Die Schweizer Firma Berlinger hat als Ersatz für die beanstandeten Flaschen rund 4500 Doping-Kits mit je zwei Flaschen eines älteren Modell produziert. Die Kits hätten jedoch zusätzliche Sicherheitsmerkmale zum Schutz vor Fälschungen und Manipulationen, sagte Unternehmenssprecher Hans Klaus. Wie die Sicherheitsmerkmale aussehen, sei Betriebsgeheimnis. Die erste Ladung sei bereits in Seoul, die zweite und dritte träfen bis Donnerstag ein.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hatte nach Fernsehberichten, wonach die neuen Flaschen unbemerkt manipuliert werden können, empfohlen, auf das ältere Modell zurückzugreifen. Die Fernsehberichte seien zwar nicht ganz nachvollziehbar gewesen, sagte Klaus. Aber die Firma habe die beanstandeten Flaschen "aus Kulanz" ausgetauscht. Auch andere Kunden könnten kostenlosen Ersatz für das neue Modell bekommen.

Berlinger beliefert das Internationale Olympische Komitee (IOC) seit 17 Jahren mit entsprechenden Flaschen für Dopingproben. Das Unternehmen hatte nach dem Skandal der Winterspiele 2014 von Sotschi, wo Urinproben russischer Sportler manipuliert worden waren, eine neue Generation Flaschen entwickelt. Bei dem im September 2017 eingeführten Modell kam jedoch Ende Januar ans Licht, dass es auch damit Probleme gebe.

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