Djokovic-Trainer Boris Becker:"Hat er Frust, soll er Dampf ablassen"

Novak Djokovic und Boris Becker

Novak Djokovic (li.) und sein Trainer Boris Becker: Ziemlich gute Kombi

(Foto: Clive Brunskill/AFP)

Novak Djokovic holt nun auch die hässlichen Siege im Tennis - Boris Becker hat daran seinen Anteil. Nach anfänglicher Kritik gilt Becker plötzlich als Fuchs der Trainerzunft.

Von Gerald Kleffmann

Boris Becker kann sich gut vorstellen, in den kommenden Jahren weiterhin als Trainer des Tennis-Weltrangisten-Ersten Novak Djokovic zu arbeiten. "Wenn wir gemeinsamen Erfolg haben, geht die Zusammenarbeit noch lange weiter. Das hoffe ich", sagte der 47-jährige Deutsche der Süddeutschen Zeitung: "Ich bekomme viel zurück, von Novak und dem Team." Vor allem die Entwicklung, die stetig im Austausch mit dem 27-jährigen Serben aus Belgrad vorangehe, bereitet dem dreimaligen Wimbledonsieger große Freude. "Die Erfolge geben ihm mir gegenüber noch mehr Vertrauen. Dadurch kann er sich noch mehr öffnen. Ich kann ihm besser helfen. So helfen wir uns gegenseitig, wie bei einer positiven Kettenreaktion", sagte Becker.

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Weiter verriet Becker, wie es das Team Djokovic geschafft hat, den in dieser Saison bislang überragenden Profi auf der Männer-Tour noch stärker zu machen: "Wenn er gefrustet ist und meint, er müsse Dampf ablassen, darf er das, wir wollen das sogar - wenn er sich danach erholt." Vor allem im mentalen Bereich haben Djokovic und er unermüdlich gearbeitet: "Es ist nun mal so, dass große Matches nicht durch die Technik oder die Beinarbeit gewonnen werden. Sondern durch das Herz und die Seele. Und dass man im entscheidenden Moment tougher ist." Djokovic hat 2015 die Australian Open sowie die Turniere der Masters-Serie in Indian Wells und Miami gewonnen. Ab kommender Woche startet er in Monte Carlo.

In der SZ nimmt Becker ferner Bezug zur anfänglichen öffentlichen Kritik, als er Trainer von Djokovic wurde, seine Herangehensweise in der täglichen Arbeit und wie er mittlerweile auch bei den deutschen Tennisspielern um Rat gefragt werde. Andere Engagements, etwa als Davis-Cup-Kapitän, schließt Becker erst mal aus, solange er "einen Fulltime-Job" als Trainer für Djokovic innehabe.

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