Der Große Preis von Monza bringt selbst die gnadenlosesten Fahrer zum Weinen, diesmal Sebastian Vettel. Michael Schumacher nennt seine kritisierte Fahrweise "einfach Racing", Niki Lauda trägt das teuerste Ersatzteil der Formel 1 und Fernando Alonso hat ein Problem mit seinem Ego.
Die Formel-1-Kolumne "Zehn Zylinder" von Elmar Brümmer, Monza.
Sebastian Vettel
Er macht erst gar nicht den Versuch, den harten Mann zu spielen. Nein, Sebastian Vettel ist nichts ins Auge geflogen im Königlichen Park, und es ist auch nicht der Schweiß des achten Saisonsieges gewesen. Warum soll der schnellste Mann der Formel 1 nicht auch Gefühle haben dürfen. Monza ist gemacht dafür, die Gnadenlosesten zum Heulen zu bringen. Mika Häkkinen, Michael Schumacher, jetzt Vettel. Er guckt in die Menge, denkt an seinen ersten Sieg vor drei Jahren zurück, und tief drinnen spürt er schon, dass er ein Fast-Schon-Weltmeister ist. Mit einem diesmal zumindest theoretisch unterlegenem Red Bull. 112 Punkte Vorsprung auf den Nächstbesten, da kann kaum was schiefgehen mit der Titelverteidigung. Und dann werden die anderen im Team weinen. Vor Freude.