Die Sonntagsspiele:Aufreger Neuville

Dank zweier Tore von Silvio Schröter hat Hannover 96 den Siegeszug vom VfL Wolfsburg beendet. Auch Oliver Neuville war gegen den 1. FC Kaiserslautern doppelt erfolgreich - sorgte dabei aber für einen Skandal.

Mit dem ersten Bundesliga-Doppelpack seiner Karriere hat Mittelfeldspieler Silvio Schröter von Hannover 96 den VfL Wolfsburg von der Tabellenspitze entfernt. Die beiden Treffer des üblicherweise zur Reserve zählenden Angreifers in der 7. und 64. Minute sowie der Treffer von Daniel Stendel in der Schlussminute besiegelten den 3:0 (1:0)-Sieg der Gastgeber im Niedersachsen-Derby.

Die Sonntagsspiele: Hannover 96 jubelt über den Sieg im Niedersachsen-Derby.

Hannover 96 jubelt über den Sieg im Niedersachsen-Derby.

(Foto: Foto: Reuters)

Hannover verbesserte sich durch diesen Erfolg vom zwölften auf den zehnten Tabellenplatz. der VfL zeigte zwar über 90 Minuten vor 34313 Zuschauern in der AWD-Areana das gefälligere Spiel, doch die guten Ansätze endeten zumeist an der Strafraumgrenze der Hannoveraner. Hannover baute immer wieder einen schwer zu überwindenden Abwehrriegel auf und konnte sich zudem auf Torhüter Robert Enke verlassen, der bei mehreren Wolfsburger Gelegenheiten prächtig reagierte.

So klärte der Keeper in der 21. Minute mit einer Fußabwehr gegen Nationalspieler Thomas Brdaric. Eine Viertelstunde später konnte er einen gefährlichen Kopfball von Diego Klimowicz aus kurzer Entfernung entschärfen. Die 96er wirkten zwar etwas schwerfällig und weniger zielstrebig, bewiesen jedoch in der Schlussphase, dass sie sich ihre Kräfte besser eingeteilt hatten.

Die Wolfsburger dagegen mussten während der letzten 20 Minuten ihrem hohen Tempo Tribut zollen und waren nicht mehr in der Lage, nach zuletzt fünf Siegen hintereinander ihre Serie fortzusetzen. Während der doppelte Torschütze Schröter und Enke sich bei Hannover die besten Noten verdienten, konnte beim VfL eigentlich nur der Abwehrspieler Kevin Hofland gefallen.

Ein Hand-Tor von Oliver Neuville hat dazu beigetragen, den 1. FC Kaiserslautern noch tiefer in die Krise zu stürzen. Der Angreifer von Borussia Mönchengladbach schlug am gestrigen Sonntag bei seinem Führungstreffer den Ball unbemerkt von Schiedsrichter Uwe Kemmling mit der Hand über die Linie und sorgte damit beim 2:0 (0:0)-Erfolg der Gastgeber für die Vorentscheidung. In der 78. Minute machte der vormalige Nationalspieler mit seinem achten Saisontor bei einem Konter alles klar.

Damit kassierte der FCK die neunte Pleite aus den letzten elf Spielen und rutschte auf dem 17. Tabellenplatz ab. Der Job von Trainer Kurt Jara ist akut gefährdet. Der Borussia ist dagegen nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg ein Befreiungsschlag geglückt, mit nunmehr neun Punkten stellte Gladbach den Anschluss ans Tabellenmittelfeld wieder her.

Der Aufreger des Spiels ereignete sich in der 53. Minute, als Oliver Neuville schlitzohrig zur Stelle war. Danach kochten bei den Lauterern die Emotionen über. Nach einem harten Foul von Ioannis Amanatidis, der sein Debüt im FCK-Dress gab, kam es zu tumultartigen Szenen. Als Folge sahen der Gladbacher Bernd Korzynietz und FCK-Spieler Dimitrios Grammozis die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit.

Der zweite Durchgang entschädigte ein wenig für ein insgesamt schwaches Bundesliga-Spiel. Bei den Gastgebern verdienten sich - abgesehen von seiner Unsportlichkeit beim ersten Tor - Neuville, der zweikampfstarke Enrico Gaede und Marek Heinz die Bestnoten. Auf Kaiserslauterer Seite wussten Jancker und mit Abstrichen Zandi zu gefallen.

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