Die Panik war ihnen anzusehen. Emanuel Pogatetz und Karim Haggui liefen am Strafraum herum wie zwei Hühner, die ihren Stall gegen einen Wolf beschützen sollen. Schon wieder nahte das Biest namens Marco Reus, etwa zum 20. Mal an diesem Nachmittag, und auch wenn ein weniger bissiger Gladbacher Kollege die Chance in der 75. Minute verdaddelte, war dem aufgeregten Federvieh aus Hannover anzumerken, dass es Entspannung für die Innenverteidiger erst nach dem Abpfiff geben könnte. 1:2 verloren? Nebensache - Hauptsache, Reus würde sich nicht mehr nähern.
Reus präsentierte das komplette Repertoire eines Offensivspielers: Dribblings, Finten, Direktschüsse, Steil-, Quer- und Rückpässe, kleine getupfte Vorlagen durch die Beine des Gegners, gewonnene Zweikämpfe, Grätschen an der Seitenlinie, herausgeholte Freistöße, erzwungene Verwarnungen für den Gegner. Als Krönung gelangen Marco Reus zwei Tore. Eins mit links, eins mit rechts. All das also, was ein Fußballer machen kann. Nicht ganz, fand Lucien Favre: "Am Kopfball muss er arbeiten, da kann er sich noch verbessern."
Zum Interesse des FC Bayern sagte Reus: "Ist doch schön, oder?" (Milan Pavlovic)