Von links kam plötzlich ein Abwehrspieler angerannt, aber Martin Harnik war schneller. "Ich dachte, ein Gegenspieler kommt, deshalb habe ich überhastet abgeschlossen", sagte der Offensivspieler des VfB Stuttgart. Als der Ball am Tor vorbeigeflogen war, stellte Harnik erstaunt fest, dass der Abwehrspieler ein VfB-Trikot trug. Es war: Cacau - jener Cacau, mit dem er schon vor drei Wochen aneinandergeraten war. "Wenn er nicht trifft, ist er unzufrieden", hatte Harnik damals gestichelt, "ich glaube, er lernt es auch nicht mehr, dass er auch mal mit einem Mannschaftserfolg zufrieden sein muss."
Die Elf des VfB funktioniert besser als erwartet, nur Harnik und Cacau gefährden den Betriebsfrieden. Cacau ist ein lustiger Kerl, aber hat auch das Talent zum Spielverderber. Er ist ein Lust-Fußballer, der Frust nur schwer verbergen kann. Nein, er habe die Szene nicht gesehen, sagte Trainer Labbadia später, er habe gerade eine Einwechslung vorbereitet. Er habe es auch nicht gesehen, sagte Manager Bobic, er habe gerade mit Labbadia gesprochen. Sie müssen so lange diplomatisch sein, bis Cacau wieder trifft.
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