DFL:Spezialtreffen in Frankfurt

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Wird seine Nachfolge zum Politikum? Christian Seifert. (Foto: Boris Roessler/dpa)

15 Bundesliga-Vereine beraten über die Verteilung der Fernsehgelder sowie die Nachfolge von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

In der Debatte um die personelle Neuaufstellung des deutschen Profifußballs und die Verteilung der Fernsehgelder soll es am Mittwoch zu einem ungewöhnlichen Treffen kommen. Auf Initiative von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sei geplant, dass in Frankfurt die Vertreter von 14 Bundesligisten sowie des Zweitliga-Spitzenreiters Hamburger SV zusammenkommen, um sich über die Situation auszutauschen. Das berichteten am Sonntag kicker und Bild. Die vier Bundesligisten, die nicht zu dem Treffen geladen sind, sind demnach Mainz 05, Arminia Bielefeld, der VfB Stuttgart und der FC Augsburg.

Dieses Quartett hatte sich in dem Kampf um die Verteilung der TV-Gelder bereits in den vergangenen Wochen eindeutig positioniert. Es plädiert für einen gleichmäßigeren Schlüssel. Aktuell bekommt der FC Bayern fast viermal so viel wie Bielefeld. Insgesamt nimmt die Deutsche Fußball-Liga (DFL), in der sich die 36 Profiklubs zusammengeschlossen haben, aus der nationalen und der internationalen Vermarktung der Bundesliga von Sommer an zirka 1,3 Milliarden Euro pro Saison und damit weniger als bisher ein.

Gemäß der kolportierten Tagesordnung soll es bei dem Treffen aber nicht nur um die Verteilung der Fernsehgelder gehen, sondern auch um die Nachfolge von DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Dieser kündigte kürzlich an, seinen bis Juni 2022 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Es erscheint als sehr wahrscheinlich, dass es keinen direkten Nachfolger Seiferts gibt, sondern seine Aufgaben aufgeteilt werden. Bereits früher hatte es zeitweise vier DFL-Geschäftsführer gegeben. Schon seit Seiferts Rückzugs-Ankündigung kursieren verschiedene Namen für die Nachfolgen, laut den Medienberichten ist nun ein "Findungsgremium" geplant.

Bei beiden großen Themen kommt es, zumindest formal gesehen, aber nicht darauf, unter den 36 Klubs eine Mehrheit zu haben. Zuständig dafür ist jeweils ein konkretes Gremium. Über Seiferts Nachfolge beziehungsweise die Aufstellung der Geschäftsführung entscheidet der DFL-Aufsichtsrat, dem der frühere Schalker Finanzvorstand Peter Peters vorsteht. Weitere Mitglieder sind Oliver Leki (SC Freiburg), Bernd Hoffmann (Hamburger SV), Ingo Schiller (Hertha BSC), Stephan Schippers (Borussia Mönchengladbach) und Jürgen Machmeier (SV Sandhausen). Die Verteilung der Fernsehgelder zu klären ist wiederum Sache des DFL-Präsidiums, in dem seit der vergangenen Wahl die kleineren Klubs einen größeren Einfluss haben als früher. Ihm gehören neben Seifert, Peters und Leki noch Jan-Christian Dreesen (FC Bayern), Alexander Wehrle (1. FC Köln), Steffen Schneekloth (Holstein Kiel), Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98), Oke Göttlich (FC St. Pauli) sowie Ansgar Schwenken als zweiter Vertreter der DFL an.

© SZ vom 09.11.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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