DFL-Generalversammlung:Rauball bleibt Ligapräsident

DFL - Generalversammlung

Reinhard Rauball ist in seinen Ämtern bestätigt worden.

(Foto: dpa)

Reinhard Rauball ist als DFL-Präsident wiedergewählt worden. Joachim Löw würde Hansi Flick für den vakanten Job des DFB -Sportdirektors freigeben. Dortmund muss wegen Götze-Wechsel nicht mit Sanktionen rechnen.

DFL, Generalversammlung: Reinhard Rauball bleibt Präsident des Ligaverbandes und Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der Präsident von Borussia Dortmund wurde am Mittwoch in Berlin bei der Generalversammlung der Profi-Clubs einstimmig für drei Jahre im Amt bestätigt. Rauball hatte keinen Gegenkandidaten. Der 66-Jährige führt den Ligaverband seit 2007 an. Der erste Vize-Präsident Peter Peters (Finanzvorstand Schalke 04) und der zweite Vize-Präsident Harald Strutz (Präsident Mainz 05) wurden ebenfalls ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Heribert Bruchhagen (Eintracht Frankfurt) und Karl Hopfner (Bayern München) wurden ebenfalls einstimmig und für weitere drei Jahre als Vertreter der Bundesliga in den Vorstand gewählt. Klaus Filbry (Werder Bremen) hatte zuvor auf eine Kandidatur verzichtet. Die 2. Bundesliga wird durch Helmut Hack (SpVgg Greuther Fürth) und Ansgar Schwenken (VfL Bochum) vertreten. Hermann J. Richter (Arminia Bielefeld) verzichtete auf die Kandidatur.

Zuvor hatten die Profi-Clubs den neuen Grundlagenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesegnet. Dieser regelt die Zusammenarbeit und Geldflüsse zwischen DFB und DFL. Dem neuen, bis 2017 gültigen Vertrag, muss noch der DFB-Bundestag im Oktober zustimmen.

DFB, Sportdirektor: Bundestrainer Joachim Löw kann sich seinen langjährigen Assistenten Hansi Flick als neuen Sportdirektor der Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vorstellen, würde den 48-Jährigen aber nur ungern als Mitarbeiter verlieren. "Wenn Hansi Flick einer der Kandidaten ist, freut es mich für ihn. Ich bin auch der Meinung, dass er das machen könnte und diese Aufgabe erfüllen würde. Ich würde ihn gerne in meinem Team behalten, aber einem Mitarbeiter, der mich in den letzten Jahren so unterstützt hat, auch keine Steine in den Weg legen", sagte Löw anlässlich der Gala 50 Jahre Bundesliga in Berlin dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Der 53-Jährige schließt aber eine Doppelfunktion für Flick, der angeblich erst nach der WM 2014 den seit dem vorzeitigen Ausscheiden von Robin Dutt Ende Mai verwaisten Posten übernehmen will, aus. "Eine Doppelfunktion kann ich mir nicht vorstellen. Denn beide Ämter erfordern 100 Prozent Einstellung, Einsatz, Begeisterung und Intensität. Man kann diese Aufgaben nicht einfach so nebenbei bewältigen", sagte Löw. Der DFB hatte angekündigt, möglichst im Oktober den neuen Sportdirektor präsentieren zu wollen. "Wir haben jetzt keinen akuten Handlungsbedarf und warten auf jeden Fall noch unsere Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien ab, bevor es konkrete Gespräche geben wird. Das ist erst mal unsere Priorität", sagte der Bundestrainer. Löw verwies darauf, dass auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach klargestellt habe, "dass es hier aktuell keinen Zeitdruck gibt".

Bundesliga, Dortmund: Der an der Börse notierte Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund muss wegen seiner Informationspolitik beim Wechsel von Nationalspieler Mario Götze zu Bayern München nicht mit Sanktionen rechnen. Der Verdacht einer Insider-Information habe sich nicht bestätigt, sagte eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) den Ruhr-Nachrichten. Weiter sagte sie: "Der Verein hat nicht gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen." Die Bafin habe geprüft, ob der Transfer dazu geeignet gewesen sei, den Aktienkurs erheblich zu beeinflussen. Das sei nicht der Fall gewesen.

Die Bafin war am Mittwochabend nicht mehr zu erreichen. Borussia Dortmund hatte erst zwei Tage nachdem der Wechsel Götzes vom BVB per Pressemitteilung bestätigt wurde, seine Aktionäre per Ad-Hoc-Mitteilung informiert. Dortmund hatte damals erklärt, keine Börsenmeldung herausgegeben zu haben, weil zu dem Zeitpunkt keine offizielle Anfrage vorgelegen habe. Borussia Dortmund sei deshalb nicht in der Lage gewesen, offiziell eine Meldung abzusetzen. Die Bafin hatte den Fall geprüft. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte sich der Ansicht des BVB angeschlossen. Eine Absichtserklärung von Götze sei nicht unbedingt ausreichend für eine Ad-Hoc-Meldung.

Doping, Studie: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat als Initiator der Studie "Doping in Deutschland von 1950 bis heute" die Berliner Forschergruppe um Giselher Spitzer aufgefordert, den gesamten Bericht der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "Wir stehen ohne Wenn und Aber zu unserer Initiative aus dem Jahr 2008, die Dopinggeschichte in Deutschland anknüpfend an die bereits vorliegenden Forschungen von unter anderem Berendonk/Franke und Singler/Treutlein umfassend und systematisch zu untersuchen", teilte der DOSB am Mittwoch mit. Nach der Fertigstellung der Studie im März 2012 war der knapp 800 Seiten lange Bericht noch einmal überarbeitet und um mehrere Hundert Seiten gekürzt worden, ehe er am vergangenen Montag durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) veröffentlicht wurde.

Tennis, Toronto: Die deutsche Spitzenspielerin Angelique Kerber (Kiel) ist beim WTA-Turnier in Toronto/Kanada unerwartet bereits zum Auftakt gescheitert. Nach 2:57 Stunden unterlag die an Position acht gesetzte Kielerin in der zweiten Runde der Slowakin Dominika Cibulkova 7:6 (7:0), 2:6, 5:7. Kerber, die in der Weltrangliste derzeit auf Rang neun geführt wird, hatte im dritten Satz beim Stand von 4:1 das Achtelfinale bereits vor Augen, verlor danach jedoch zweimal ihr Aufschlagspiel und ließ Cibulkova zurück ins Spiel kommen. In der ersten Runde bei der mit 2.369.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung hatte die Kielerin ein Freilos gehabt. Ähnlich viel Mühe wie Kerber hatte auch Fed-Cup-Kollegin Mona Barthel (Neumünster) in ihrer Erstrunden-Partie. Die Weltranglisten-33. behauptete sich jedoch nach 2:37 Stunden mit 6:7 (3:7), 6:3, 7:6 (7:1) gegen die 21 Plätze schlechter notierte Chinesin Zheng Jie. Barthel trifft nun auf Sloane Stephens (USA/Nr. 14).

Tommy Haas hat im kanadischen Montréal sein Auftaktspiel gewonnen. Der Weltranglisten-Zwölfte setzte sich am Dienstag (Ortszeit) mit 7:6 (7:4), 6:3 gegen den Belgier David Goffin durch. Haas trifft nun auf den australischen Qualifikanten Marinko Matosevic. Ausgeschieden ist dagegen Florian Mayer. Der Weltranglisten-50. aus Bayreuth war in der zweiten Runde des mit 3,5 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturnieres gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien chancenlos.

Schwimmen, Weltrekord: Drei Tage nach Ende der Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona hat Katinka Hosszu beim Kurzbahn-Weltcup in Eindhoven für den ersten Weltrekord gesorgt. Im Vorlauf über 200 Meter Lagen verbesserte die 24 Jahre alt Ungarin die bisherige Bestzeit von Julia Smit (USA) vom 12. Dezember 2009 um 21/100 Sekunden auf 2:04,39 Minuten. Katinka Hosszu hatte bei der WM in Barcelona die Titel über 200 Meter und 400 Meter Lagen gewonnen.

America's Cup: Die italienische Yacht Luna Rossa hat bei der Herausforderer-Runde des 34. America's Cups das erste Halbfinalduell gewonnen. In der Wettfahrt gegen das Team Artemis aus Schweden, das seine Premiere auf dem Wasser gab, setzte sich der Favorit in der Bucht von San Francisco wie erwartet durch. Für den Einzug ins Finale gegen das Team New Zealand, ungeschlagener Gewinner der Round Robin, sind vier Siege notwendig. Artemis, dessen britischer Olympiasieger Andrew Simpson im Mai bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommen war, nahm vor San Framcisco zum ersten Mal mit dem neuen AC72-Katamaran "Big Blue" an einer Wettfahrt teil. Auf die Round Robin hatte die Crew verzichtet. Am Mittwoch (22.15 Uhr MESZ) findet das zweite Halbfinale statt, das Finale beginnt am 17. August. Dabei wird der Gegner des Titelverteidigers Oracle (USA) ermittelt. Die Finalregatten werden vom 7. bis zum 21. September ausgesegelt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: