DFL:Bereit für Investoren

DFL: Schon seit ein paar Jahren beschäftigt die DFL die Frage, ob externe Geldgeber einsteigen sollen.

Schon seit ein paar Jahren beschäftigt die DFL die Frage, ob externe Geldgeber einsteigen sollen.

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Die DFL unternimmt einen neuen Anlauf für eine Partnerschaft mit externen Geldgebern. Das soll 2,5 bis drei Milliarden Euro einbringen - doch offen ist, ob die Vereine mitgehen.

Die Spitze der Deutschen Fußball Liga unternimmt einen neuen Anlauf für den Einstieg eines Investors. Nach Angaben des Verbandes hat sich die "AG Zukunftsszenarien" auf "Leitplanken für eine mögliche strategische Partnerschaft" geeinigt. In der AG sitzen unter anderem so einflussreiche Kräfte wie die beiden kommissarischen DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) sowie der Finanzvorstand des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen.

Einem Bild-Bericht zufolge will die AG dem Präsidium und dem Aufsichtsrat der DFL an diesem Donnerstag empfehlen, 15 Prozent der Anteile an einer neuen Tochtergesellschaft zu verkaufen, in die alle nationalen und internationalen TV-Rechte ausgelagert werden sollen. Davon erhoffen sich die Bundesliga-Macher angeblich Einnahmen zwischen 2,5 und drei Milliarden Euro über eine Laufzeit von 25 bis 30 Jahren.

Die Diskussionen über den Einstieg eines externen Geldgebers laufen rund um die DFL schon seit mehreren Jahren. Noch im Mai 2021 hatten die 36 Klubs der ersten und zweiten Liga bei ihrer DFL-Mitgliederversammlung beschlossen, damals laufende Gespräche über eine Investorenbeteiligung an einer DFL-Tochtergesellschaft für die Auslandsvermarktung vorerst nicht fortzusetzen. Ein Jahr später wurde dennoch ein neuer Prozess begonnen. Das Thema Vermarktung und Investoren-Beteiligung war dem Vernehmen nach auch ein entscheidender Grund, warum die DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen Ende 2022 gehen musste, nach nicht einmal einem Jahr im Amt.

Rund 1,3 Milliarden Euro TV-Gelder erhält die Bundesliga - die Premier League annhähernd dreimal so viel

Nun also unternimmt die DFL-Führung einen neuen Anlauf - unter der Formulierung, "dass es sich nicht um einen Verkauf von Anteilen an der Bundesliga und 2. Bundesliga handelt, sondern um eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an Lizenzerlösen aus der Verwertung von Bundesliga-Rechten". Auch blieben dabei, so wird betont, "hoheitliche Rechte und Aufgaben der DFL sowie die Einflussnahme und Mitwirkungsrechte der Klubs jederzeit vollständig gewahrt".

Aktuell nimmt die DFL aus der Vermarktung der Fernsehrechte (national und international) zirka 1,3 Milliarden Euro pro Jahr ein. Insbesondere gegenüber der Premier League, die annähernd dreimal so viel generiert, liegt sie damit im internationalen Vergleich zurück. Derzeit sollen sieben Investoren an einer DFL-Partnerschaft interessiert sein, darunter solche aus den USA und Asien. Bis zum Sommer soll eine Entscheidung fallen. Offen ist noch, wie die neuen Einnahmen an die 36 Vereine verteilt werden sollen. Die AG arbeitet an mehrere Modellen. Dies dürfte allerdings mitentscheidend dafür sein, wie der neue Vorstoß bei den Vereinen ankommt, die letztlich über den Einstieg zu entscheiden haben.

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