Deutsche Fußball Liga:Leki und Hellmann sollen auf Hopfen folgen

Deutsche Fußball Liga: Steht nach knapp einem Jahr schon wieder vor der Ablösung: DFL-Chefin Donata Hopfen.

Steht nach knapp einem Jahr schon wieder vor der Ablösung: DFL-Chefin Donata Hopfen.

(Foto: Marco Steinbrenner/Imago/Kirchner-Media)

Am Mittwoch wird über die Ablösung von DFL-Chefin Donata Hopfen entschieden. Als Interimslösung ist eine Doppelspitze im Gespräch - andere Klubvertreter sind irritiert.

Von Philipp Selldorf

Auch Donata Hopfen hat Katar während der Weltmeisterschaft einen Besuch abgestattet, es war nicht nur eine kurze Visite, sondern wohl auch die letzte Dienstreise in ihrer Rolle als Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die 46 Jahre alte Managerin hat in Doha unter anderem die Fan-Botschaft des DFB besucht, und auch die Begegnung mit Hans-Joachim Watzke, der in Arabien sowohl die Liga als auch den DFB vertreten hatte, dürfte zum Programm gehört haben. Spätestens seitdem sollte sie darüber Bescheid wissen, dass sie ihren vor einem knappen Jahr eingenommenen Posten wird abgeben müssen. Am Mittwoch tagt in Frankfurt der DFL-Aufsichtsrat unter Watzkes Vorsitz, und danach haben wohl die Anwälte das Wort, um eine Abfindung auszuhandeln.

Offizielle Erklärungen zur Sache liegen zwar weder seitens der DFL noch der zuständigen Vereinsvertreter im Aufsichtsrat vor, doch auf zuverlässigen Kanälen ist bereits der Plan in die Öffentlichkeit gelangt - besser: getragen worden -, wie die Führung des Hauses DFL in der nächsten Zeit zu besetzen wäre. Demnach sollen übergangsweise Freiburgs Finanzvorstand Oliver Leki, 49, und Eintracht Frankfurts Vizevorsitzender Axel Hellmann, 51, Hopfens Aufgabe übernehmen, der eine gehört dem DFL-Aufsichtsrat, der andere dem DFL-Präsidium an. Dass vorgesehen ist, die beiden Funktionäre anschließend wieder auf ihre Positionen in Freiburg und Frankfurt zurückkehren zu lassen, irritiert allerdings andere Klubvertreter. Sie befürchten Interessenkonflikte und sensiblen Informationsverkehr.

Die Liga hatte sich viel Zeit gelassen, bis sie 2021 die Nachfolge des fast 17 Jahre verantwortlichen Geschäftsführers Christian Seifert regelte. Für die Entscheidung, eine Frau mit dem unter krisenhaften Umständen schwierigen Job zu betrauen, bekamen die Herren des Fußballs Beifall, den sie angeblich nicht haben wollten. Nun bekommen sie Kritik, die sie - so sagen Betroffene - nicht verdienen. Hopfen habe ihr Los selbst besiegelt, weil sie nach und nach die Unterstützung der Vereine verloren habe, heißt es. Ihre Pläne zur Sanierung und Maximierung der Liga-Einnahmen fanden bei den Auftraggebern in den 36 Vereinen keinen Anklang. Dazu gesellte sich der Vorwurf, kein Gespür für die eigentliche Sache - den Fußball - aufzubringen. Die schnelle Trennung ist die unschöne, aber offenbar unvermeidliche Konsequenz.

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