Eine Aufbruchstimmung wie bei den Männern unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann könnten die deutschen Fußballerinnen auch gut gebrauchen. Doch vor dem wichtigen zweiten Nations-League-Spiel gegen Island am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum macht der Schwebezustand mit der Erkrankung von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg allen zu schaffen.
"Mit dem ganzen Drumherum ist es keine einfache Situation", sagte Abwehrchefin Marina Hegering. Für Torhüterin Merle Frohms geht es vor allem darum, nach dem 0:2 zum Auftakt in Dänemark, "die negativen Emotionen rauszulassen. Es zählt nur ein Sieg." Nur der Gruppenerste darf weiter um die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 kämpfen.
Möglicherweise letztmals als Chefin bei den Frauen gefordert ist Britta Carlson. Die Assistentin und Vertreterin Voss-Tecklenburgs hatte schon erklärt, dass sie nicht Nationaltrainerin werden will. Die Rückkehr der Bundestrainerin (Vertrag bis 2025) wiederum ist ungewiss. Die 55-Jährige äußert sich weiter nicht öffentlich zu ihrem Gesundheitszustand.
Dennoch ist klar, dass die DFB-Frauen diesen "Rucksack" (Carlson) nicht mehr lange mit sich herumschleppen können und wollen. "Ich würde mir Klarheit für alle wünschen, damit Deutschland wieder so erstarken kann, wie es vorher war", sagte selbst die ansonsten zurückhaltende Carlson.