Fünf Minuten durfte Matthias Ginter noch hoffen. Es lief die 93. Spielminute, als er eingewechselt wurde, die deutsche Nationalmannschaft brauchte unbedingt noch ein Tor. Für Ginter bedeutete das eine komplexe Herausforderung, denn er ist kraft Amtes nicht für den Torschuss zuständig – und in diesem Fall kam verschärfend hinzu, dass das Tor, das die deutsche Nationalmannschaft so dringend brauchte, in einem anderen Stadion fallen musste. Die Spanier hätten gegen Japan den Ausgleich schaffen müssen, um der DFB-Elf noch den Vorstoß ins Achtelfinale der WM 2022 zu ermöglichen. Es lief die 98. Spielminute, als Ginter vom Spielfeldrand die Nachricht erreichte, das Spiel der Spanier sei beendet. Kein weiteres Tor sei gefallen. Einen Angriff spielte die DFB-Elf in diesem nutzlos gewordenen Spiel gegen Costa Rica noch zu Ende, Ginter sah von hinten zu, wie Jamal Musiala nirgendwohin schoss.
DFB-Kader bei der EM:Nagelsmanns Minutenkleber
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Indem er demonstrativ Einsätze an seine Reservisten verteilt, versucht der Bundestrainer, zwei Komponenten zu verbinden: Im Kleinen will er die Kabine hinter sich bringen – und im Großen das ganze Land hinter sein Team.
Von Christof Kneer, Herzogenaurach
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