DFB-Team in der Einzelkritik:Havertz darf sich feiern lassen

Der Leverkusener spielt feine Pässe, Niklas Süle erlebt einen glänzenden Moment, nur Manuel Neuer hat ein paar Probleme. Das DFB-Team in der Einzelkritik.

Von Saskia Aleythe, Leipzig

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Manuel Neuer

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Versicherte zuletzt in einer Schüler-Frage-Stunde, dass er seine Position als Torwart eher nicht mehr ändern würde in seiner Karriere. Dachte während der Partie gegen Russland vielleicht noch einmal darüber nach: Hatte Probleme, sich am vereinsamten Arbeitsplatz warm zu halten. Hatte in der 63. Minute deswegen auch Probleme, als eine Ecke ihm durch die Eishände flutschte. Zeigte kurz vor Schluss nochmal, dass er als mitspielender Torhüter mittlerweile oft eher Risiko- als Glücksbringer ist.

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Matthias Ginter

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Gehört mit 24 Jahren eigentlich noch zur Generation Playstation, aber auch zur Generation Weltmeister: Spielt schon seit 2014 im Kader der A-Nationalmannschaft. Konnte sich mit Manuel Neuer über beides im Spiel gegen Russland austauschen, wurde lange nicht gefordert. Hatte aber nachweislich Ballkontakte, die sich auf der Playstation nachspielen ließen.

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Niklas Süle

International Friendly - Germany v Russia

Quelle: REUTERS

Hat es geschafft, sich nicht bei Vereinskollege Mats Hummels mit Erkältungsviren anzustecken. Muss nach diesem Abend in Leipzig vielleicht trotzdem ein Erkältungsbad nehmen, fühlte sich dieses Spiel doch an wie eins in Russland und nicht gegen Russland - zumindest wenn man goldene Herbstabende in München gewohnt ist. Erlebte einen glänzenden Moment: Schoss sein erstes Tor in der Nationalmannschaft. Wirkte auch in der eigentlichen Ausführung des Verteidigers sicherer als Nebenmann Rüdiger.

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Antonio Rüdiger

International Friendly - Germany v Russia

Quelle: Matthias Rietschel/Reuters

Spielt mit dem FC Chelsea regelmäßig in ausverkauften Arenen, bekam in Leipzig mehr Raum, um den Blick durch die leeren Reihen schweifen zu lassen. Strohballen fegten noch nicht durch ausgedorrte Geisterstädte, dafür flog Rüdiger nach acht Minuten durch den eigenen Strafraum - und am Ball vorbei, was beinahe ein Tor der Gäste einleitete. Berührte vorm 2:0 der DFB-Elf den Eckball von Kimmich nur hauchzart, was aber unproblematisch war: Hatte ja noch Niklas Süle hinter sich. Wackelte hier und da, was gegen Russland unbestraft blieb. Wurde in der in der 60. Minute für Jonathan Tah ausgewechselt.

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Thilo Kehrer

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Eröffnete mit seinem Pass auf Serge Gnabry die Angriffsaktion zum 1:0, schickte auch später einen langen Ball nach vorne auf Leroy Sané. War wie ein Adler, der sich vogelfrei durch die Räume bewegte, segelte anmutig von Ballkontakt zu Ballkontakt und machte sich mit Anspielbarkeit und vorausschauendem Blick beliebt in der Mannschaft.

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Joshua Kimmich

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Ist bisher nicht als Rabauke aufgefallen, dürfte mit den neuen Verhaltensregeln deswegen auch nicht kollidieren. War wieder fürs Mittelfeld auserkoren und konnte beobachten, wie sich um ihn herum eifrige Jünglinge scharten und versuchten, durch Fleißarbeit Beliebtheitspunkte zu sammeln. Bediente sie mit Übersicht, fälschte einmal aber auch einen Ball der Russen gefährlich ab. Gehört dazu, Kimmichs Image blieb unbeschadet.

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Kai Havertz

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Bekam einst von Teamkollege Julian Brandt attestiert, das "Zeug zum Weltstar" zu haben. Zeigte gegen Russland, dass das nicht ausschließlich das Lob eines befangenen Freundes war. Gleich zu Beginn mit gut getimten Pässen in gefährliche Zonen. Bediente einmal Sané einschussbereit, leitete dann das 3:0 mit gutem Blick für Serge Gnabry ein. Durfte sich ab der 65. Minute feiern lassen. Ging da für Sebastian Rudy ins Warme.

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Jonas Hector

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Machte zuletzt beim 8:1 der Kölner gegen Dresden zwei Tore. Stolperte einmal zu Beginn der zweiten Hälfte etwas ungeschickt durch den eigenen Strafraum, köpfte dafür später einen gefährlichen Ball der Russen aus der Gefahrenzone heraus. Wurde dann böse weggegrätscht und musste in der 70. Minute für Nico Schulz ausgewechselt werden. Ein undankbarer Abend.

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Serge Gnabry

Deutschland - Russland

Quelle: dpa

Hackentrickte sich zuletzt durch die Dortmunder Abwehr, ging trotz Niederlage als Sieger vom Platz. Hackentrickte gegen Russland nicht vorm 1:0 und machte damit alles richtig: Sein Querpass auf Sané war die bessere Wahl. Rannte sonst die Außenbahn hoch und runter, mit Blick für gut platzierte Mitspieler. Ging mit Sieg und als Sieger vom Platz. Wechselte in der 73. Minute mit Thomas Müller.

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Leroy Sané

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Quelle: AFP

Würde Joachim Löw gerne mal per WhatsApp mit Zwinkersmiley darauf hinweisen, dass er nicht "Sahne" ausgesprochen wird, muss das nun allerdings mit den neuen Handyverbotszeiten kombinieren. Führte sich selber in die Torschützenliste ein, erhöht damit den Druck auf Löw, sich doch mal die richtige Aussprache anzueignen. Hätte auch das 2:0 machen können, köpfte allerdings Andrey Lunev in die Arme. Hackentrickte später wie sonst Gnabry, schoss auch mal aus der Distanz. Ohne Gefahr, aber mit Spielfreude. Ging in der 77. Minute für Leon Goretzka vom Platz.

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Timo Werner

Germany v Russia - International Friendly

Quelle: Bongarts/Getty Images

Kennt als RB-Leipzig-Spieler den Anblick einer nicht-ausverkauften Arena, musste sich diesen Abend irgendwie schön reden: Die Aufmerksamkeit heimsten die umtriebigen Talente um ihn herum ein. Hatte weniger auffällige Szenen als zuletzt gegen Frankreich; da, wo er hinsprinten wollte, war meist schon Serge Gnabry angekommen. Wurde in der 65. Minute für Julian Brandt ausgewechselt.

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Einwechselspieler

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Quelle: AP

Jonathan Tah, Julian Brandt, Sebastian Rudy, Nico Schulz, Thomas Müller, Leon Goretzka: Sind nicht umsonst nach Leipzig mitgekommen und steuerten ein bisschen angeschwitzte Wäsche bei.

© SZ.de/chge
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