DFB-Team:Bierhoff widerspricht Schweinsteiger

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Der DFB-Teammanager ist überrascht von der unterschwelligen Kritik des Bayern-Spielers an der Stimmung während der EM. Nach 34 Jahren findet in diesem Jahr der letzte Tennis World Team Cup statt. Sauber prüft eine Frankreichs Vorzeige-Handballer Karabatic weist Manipulationsvorwürfe zurück. Am sechsten Spieltag gewinnt erstmals ein Mailänder Klub ein Heimspiel.

in Kürze

Antonio Cassano jubelt für Inter Mailand. (Foto: AFP)

DFB-Team, Oliver Bierhoff: Teammanager Oliver Bierhoff hat mit Verwunderung auf die unterschwellige Kritik von Bastian Schweinsteiger an der Stimmung in der deutschen Nationalmannschaft während der Fußball-EM reagiert. "Mich hat die Aussage überrascht, und ich habe das auch anders gesehen", sagte Bierhoff dem kicker.

Schweinsteiger hatte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung die derzeitige Stimmung beim FC Bayern mit der im DFB-Team im Sommer verglichen. "Das spürst du ja zum Beispiel, wenn ein Tor fällt: Springt da die komplette Bank auf? Bei uns springt sie auf, das ist vielleicht ein kleiner Unterschied zur Nationalmannschaft bei der EM. Da sind nicht immer alle gesprungen", sagte er. Bierhoff teilt die Auffassung des deutschen Vize-Kapitäns nicht. "Teamgeist und Atmosphäre waren bei der EM gut, auch wenn der Konkurrenzkampf hoch war und es da auch mal die eine oder andere Unzufriedenheit gab. Das hat sich aber nicht auf die Stimmung ausgewirkt", erwiderte der Teammanager.

Schweinsteiger steht beim WM-Qualifikationsspiel am Freitag kommender Woche in Irland vor seiner Rückkehr ins DFB-Team. Der Mittelfeldmann war wegen seiner diversen Verletzungen in der Vorsaison in den ersten drei Partien dieser Spielzeit gegen Argentinien (1:3), Färöer (3:0) und in Österreich (2:1) von Bundestrainer Joachim Löw geschont worden. Vier Tage nach dem Duell in Dublin spielt das DFB-Team am 16. Oktober in Berlin gegen Schweden. Löw benennt den Kader für beide Partien an diesem Freitag.

Tennis World Team Cup: Nach 34 Jahren fällt im Rochusclub der Vorhang: Der World Team Cup ist Geschichte. Doch der Tennisstandort Düsseldorf bleibt erhalten. 34 Jahre nach ihrer Premiere verabschiedet sich die Mannschaft-WM, an ihrer Stelle wird 2013 am angestammten Termin (17. bis 25. mai) ein ATP-Turnier der 250er Kategorie im Rochsuclub stattfinden.

Einzelkritik FC Bayern
:Neue Spieler in launiger Umgebung

Javier Martínez muss damit zurechtkommen, dass 150 Musikanten in ihm unbekanntem Gewand ihm unbekanntes Liedgut preisgeben. Jérôme Boateng will den Eindruck zerstreuen, er hätte sich schon mittags im Bierzelt vergnügt. Und Arjen Robben ist ein ganz neuer Mensch. Die Bayern-Spieler beim 3:0 gegen Wolfsburg in der Einzelkritik.

Thomas Hummel

Die neuen Lizenzinhaber sind in Deutschland keine Unbekannten: Das Turnier "gehört" angeblich zu jeweils 50 Prozent dem früheren Weltranglistenfünften Rainer Schüttler und Boris Beckers langjährigem Manager Ion Tirac. Eine offizielle Bestätigung gab es aber nicht. Dietloff von Arnim, bisher Turnierdirektor des World Team Cups, machte dazu keine Aussage.

1978 von Horst Klosterkemper ins Leben gerufen, etablierte sich die Veranstaltung in der familiären Atmosphäre des Rochusclubs. Von den Spielern geschätzt, entwickelte sich zunächst der Nations Cup, später dann der World Team Cup zu einem Selbstläufer. Spieler wie Björn Borg, Jimmy Connors, Ivan Lendl, John McEnroe, Pete Sampras, Andre Agassi, Jim Courier, Stefan Edberg, Yannick Noah, Patrick Rafter, Lleyton Hewitt - sie alle hinterließen ihre Visitenkarte auf den roten Ascheplätzen mitten im Grafenberger Wald. Und natürlich Boris Becker. 1989 führte er die deutschge Mannschaft zum ersten Titel.

Formel 1, Michael Schumacher: Das Schweizer Formel-1-Team Sauber prüft derzeit die Möglichkeiten für eine Verpflichtung von Michael Schumacher. Das bestätigte Pressesprecher Hanspeter Brack der Nachrichtenagentur dapd und verwies auf entsprechende Aussagen von Sauber-Vorstandschefin Monisha Kaltenborn (41). "Natürlich sind das reizvolle Gedanken, und natürlich überlegt man, ob man einen siebenmaligen Weltmeister holen kann, wenn er auf dem Markt ist. Michael ist aber bisher nur für große Herstellerteams gefahren, mit denen wir uns nicht vergleichen können", wird Kaltenborn in der Bild-Zeitung zitiert. Es gäbe aber definitiv keine Verhandlungen mit Schumacher, das erfuhr dapd aus Teamkreisen von Sauber. Mercedes hatte am Freitag die Trennung vom 43-jährigen Schumacher zum Saisonende verkündet. Nachfolger wird der Brite Lewis Hamilton. Dessen Cockpit bei McLaren übernimmt Sauber-Pilot Sergio Perez. Somit ist bei dem Schweizer Rennstall derzeit ein Platz frei.

Handball, Manipulationsverdacht: Im Wettskandal des französischen Handballs hat der frühere Kieler Spieler Nikola Karabatic Wetteinsätze eingeräumt. Den Verdacht einer Spielmanipulation mit dem Ziel sich und die Spieler des französischen Meisters Montpellier AHB zu bereichern, wies der Anwalt von Karabatic am Montag allerdings zurück. "Sie haben gewettet, das ist ein sportliches Vergehen, keine Straftat (...) betrogen haben sie aber nicht", sagte Anwalt Eric Dupond-Moretti dem Radiosender RTL. Zuvor waren Karabatic und andere MAHB-Spieler am Sonntagabend in der Kabine verhört worden. Mehrere Profis des Champions-League-Gruppengegners der SG Flensburg-Handewitt stehen im Verdacht, vergangene Saison ein Spiel der französischen Meisterschaft absichtlich verloren zu haben. Damit sollen sie Verwandten hohe Wettgewinne von bis zu 250.000 Euro ermöglicht haben. Den betroffenen Spielern drohen wegen Sportkorruption und Betrug drei bis fünf Jahre Haft sowie Geldstrafen von 75.000 Euro.

FC Bayern, Matthias Sammer: Die Kritik von Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer nach dem 2:0 (0:0)-Auswärtssieg bei Werder Bremen am Samstag kam nicht spontan. "Das war mit dem Trainer abgesprochen", sagte Sammer der Bild. "Worum es grundsätzlich geht in so einer Phase, ist, dass man sensibel bleibt", sagte Sammer weiter. Sie würden von allen Seiten gelobt. Da müsse man sich mit diesem Thema auseinandersetzen.

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Armin Veh ist beeindruckt vom erneuten Comeback seiner Mannschaft. Lucien Favre ist von der Defensiv-Leistung seiner Mannschaft geschockt. Jürgen Klopp schwärmt von den "fantastischen Toren" seines Teams, Jupp Heynckes findet in der Pause deutliche Worte und Thorsten Fink feiert seinen Torhüter.

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Sammer hatte nach dem erst in der Schlussphase zustande gekommenen Auswärtssieg über die Einstellung der Mannschaft gewettert: "Wir haben sehr viele gemacht, wir waren teilweise lätschern - das ist zu wenig. Wenn es normal ist vom Rhythmus mal so ein Spiel zu absolvieren, dann nehmen wir es mit. Wenn es im Kopf war, dann können wir es nicht mitnehmen."

Fußball in Spanien: Der spanische Fußball-Meister Real Madrid kommt langsam in Schwung. Die Königlichen schlugen am Sonntag in der Primera Division Deportivo La Coruna mit 5:1 (3:1) und holten den dritten Sieg nacheinander. Nach der Führung der Gäste durch Riki drehten die Madrilenen auf. Mann des Abends war wieder einmal Cristiano Ronaldo mit einem Dreier-Pack (23., Foulelfmeter/44./84.). Die weiteren Treffer der Gastgeber, bei denen Mesut Özil zur Pause ausgewechselt und Sami Khedria durchspielte, erzielten Angel di Maria (38.) und Pepe (66.). Madrid verbesserte sich auf den sechsten Tabellenplatz.

Fußball in Italien: Am sechsten Spieltag der italienischen Fußballmeisterschaft ist der Mailänder Heimspielfluch gebrochen: Inter Mailand besiegte am Sonntagabend im Giuseppe Meazza-Stadion den AC Florenz mit 2:1. Dies war der erste Heimsieg in San Siro in dieser Saison. Bis dato hatte weder Inter noch der Lokalrivale Milan ein Spiel vor eigenem Publikum in dieser Serie-A-Saison gewinnen können. Mit dem Erfolg kletterte Inter (12) in der Tabelle hinter dem Führungsduo Juventus Turin und SSC Neapel (beide 16) auf Platz drei. Punktgleicher Vierter ist Lazio Rom mit dem deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose. Die Tore für Inter erzielten am Sonntagabend Diego Milito per Elfmeter in der 17. und der vom Stadtrivalen AC Mailand gekommene Antonio Cassano in der 34. Spielminute. Der Brasilianer Romulo sorgte in der 40. Minute für den Anschlusstreffer der Florentiner. Inter-Trainer Andrea Stramaccioni war nach dem ersten Heimerfolg rundum zufrieden: "Wir haben wie eine große Mannschaft gespielt."

FC Bayern, Arjen Robben: Ohne Arjen Robben hat der FC Bayern München seine Champions-League-Reise nach Weißrussland angetreten. Der Niederländer wird am Dienstag beim FC BATE Borissow ebenso fehlen wie schon am Samstag beim 2:0 in der Bundesliga bei Werder Bremen. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft im ersten Königsklassen-Auswärtsspiel der Saison auf einen Sieg: "Wir wären Tabellenführer und das ist auch unser Ziel für das Ende der Gruppenphase."

Ski Alpin, Maria Höfl-Riesch: Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch will ihre Karriere maximal bis zur Saison mit der WM in Vail/Beaver Creek (USA) fortsetzen. "Spätestens 2015 ist Schluss", sagte die Skirennfahrerin. Knapp vier Wochen vor dem Start des alpinen Winters in Sölden sieht sich die Gesamtweltcupsiegerin von 2011 auf dem richtigen Weg in der Saisonvorbereitung. "Bislang lief es gut, ich bin gesund und normal in Form." Am Montag begann der Vorbereitungskurs in Saas Fee in der Schweiz.

Tennis der Frauen: Die Berlinerin Sabine Lisicki hat als dritte Deutsche nach Julia Görges (Bad Oldesloe) und Angelique Kerber (Kiel) beim WTA-Turnier in Peking den Sprung in die zweite Runde geschafft. Die 23-jährige Lisicki, die vergangene Woche noch in der ersten Runde in Tokio gescheitert war, setzte sich in ihrem Auftaktmatch mit 6:3, 5:7, 6:2 gegen die Spanierin Anabel Medina Garrigues durch. Nun trifft Lisicki in ihrem nächsten Spiel auf die Siegerin des Duells zwischen der Weltranglistenersten Victoria Asarenka (Weißrussland) und Alize Cornet aus Frankreich. Die Weltranglistensechste Angelique Kerber hatte zum Auftakt von einem Freilos profitiert. Die Linkshänderin aus Kiel trifft in der zweiten Runde auf Lara Arruabarrena-Vecino aus Spanien. Görges sicherte sich am Sonntag nach einem Kraftakt gegen die US-Amerikanerin Vania King die Teilnahme an der zweiten Runde des Turniers und trifft nun auf die frühere US-Open-Siegerin Samantha Stosur aus Australien.

Handball, Manipulationsskandal: Im Manipulationsskandal um den französischen Handball-Meister Montpellier HB hat die Polizei am Sonntag mehrere Spieler zur Befragung festgenommen. Darunter soll sich laut Medienberichten auch der früheren Welthandballer Nikola Karabatic befinden. "Mindestens sieben Spieler" seien in Gewahrsam genommen worden, hieß es am Abend. Fünf Akteure, darunter Karabatic, seien direkt nach dem Meisterschaftsspiel Montpelliers bei Paris Saint-Germain (24:32) aus der Kabine geholt worden und mit Polizeiautos und Sirenen zum Verhör in den Pariser Vorort Nanterre gebracht worden. Auch der Physiotherapeut verließ die Halle nach Augenzeugenberichten mit der Polizei.

In Zivil gekleidete Polizisten sollen vor Spielbeginn die Halle in der französischen Hauptstadt betreten haben. Spieler des Vereins sollen am 12. Mai im Auswärtsspiel beim abstiegsgefährdeten Klub Cesson Rennes mit Wetten auf einen Halbzeitrückstand hohe Wettgelder kassiert haben. Mit einem Einsatz von 5000 Euro sollen 200.000 Euro Gewinn gemacht worden sein. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass gegen den Klub ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Die Wetteinsätze sollen über die Ehefrauen beziehungsweise Freundinnen in drei Wettbüros in Paris, Großbritannien und in der Nähe von Montpellier getätigt worden sein. Rennes lag zur Halbzeit mit 15:12 vorn. Mit dem 31:28-Sieg sicherten sich die Bretonen dann auch den Klassenerhalt. Der französische Wettanbieter Francaise de Jeux (FDJ) hatte die auffällig hohen Wetteinsätze registriert und diesen Vorgang gemeldet. Die Vereinsverantwortlichen von Montpellier haben die Anschuldigungen bisher von sich gewiesen.

Basketball, Champions Cup: Das neu zusammengestellte Team von Basketball-Bundesligist Brose Baskets Bamberg hat nach einem hart erkämpften Sieg den ersten Titel der Saison gewonnen. Der Meister und Pokalsieger schlug Vizemeister ratiopharm Ulm in der Partie um den Champions Cup erst nach Verlängerung 102:98 (43:37, 85:85). In der turbulenten Neuauflage des Playoff-Finales (0:3) führte der NBA-erfahrene Neuzugang Bostjan Nachbar die Franken als bester Werfer mit 26 Punkten zum dritten Cup-Triumph in Folge. Für die Ulmer scorte John Bryant mit 27 Zählern vor 6.400 Zuschauern in der Bamberger Arena am häufigsten. Trotz des souveränen Auftritts des Centers verpassten die Ulmer jedoch die Revanche für die vergangene Saison, in der sie gleich sechsmal gegen Bamberg verloren.

Frauenfußball, Bundesliga: Fatmire Bajramaj hat das Top-Spiel der Fußball-Bundesliga für den 1. FFC Frankfurt entschieden. Die Nationalspielerin sorgte mit ihrem Treffer in der Nachspielzeit für den 2:1-Sieg der Frankfurterinnen beim deutschen Meister Turbine Potsdam, wo Bajramaj früher spielte. Zuvor trafen vor 4120 Zuschauern Kerstin Garefrekes für die Gäste und Yuki Ogimi für Potsdam.

Karriere von Michael Schumacher
:Rotmütze und Rekord-Weltmeister

Alles begann mit fünf Jahren im Kart-Wagen - Michael Schumachers Karriere war einzigartig. Bis zu einem schweren Sportunfall in seiner Freizeit. Eine Rückschau zum 50. Geburtstag.

In der 90. Minute mussten die Potsdamerinnen Alexandra Singer und Stefanie Mirlach nach einem Zusammenprall lange behandelt und vom Platz getragen werden. Nachdem das Spiel wieder angepfiffen wurde, traf Bajramaj. Gleich darauf schied auch sie verletzt aus, nachdem sie grob gefoult worden war. Durch den Sieg übernahm Frankfurt nach vier Spieltagen die Tabellenführung vor dem Titelverteidiger aus Potsdam.

Fußball, russische Liga: Kevin Kuranyi hat mit Dynamo Moskau am 10. Spieltag der russischen Premier League im Stadt-Derby gegen ZSKA Moskau überraschend seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Die Tore zum 2:0-Sieg erzielten Balazs Dzsudzsak (38. Minute) und Alexander Kokorin (51.). Kuranyi wurde am Sonntag erst 16 Minuten vor Schluss eingewechselt. Durch den zweiten Sieg in Folge hat sich Dynamo etwas Luft im Tabellenkeller verschafft.

Motorsport, DTM: Der Vorsprung von Spitzenreiter Gary Paffett ist vor dem Finale des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) weiter geschmolzen. Der Brite fuhr in Valencia am Sonntag vorzeitig mit seinem Mercedes in die Box und hat damit vor dem letzten Saisonlauf auf dem Hockenheimring nur noch drei Punkte Vorsprung auf Bruno Spengler. Der kanadische Pilot des DTM-Rückkehrers BMW belegte auf dem Kurs in Spanien den sechsten Rang. Den Sieg im vorletzten Rennen dieses Jahres sicherte sich Augusto Farfus in einem weiteren BMW. Die Plätze zwei und drei gingen an Adrien Tambay und Mattias Ekström.

Boxen, Alexander Powetkin: Profi-Boxer Alexander Powetkin hat seinen WM-Titel im Schwergewicht nach Version der WBA erfolgreich verteidigt. Der 33 Jahre alte Russe bezwang in Hamburg seinen überforderten amerikanischen Herausforderer Hasim Rahman durch technischen K.o in der 2. Runde und hat sich damit das Recht erkämpft, im nächsten Jahr gegen Wladimir Klitschko in den Ring zu steigen. Eigentlich ist der Ukrainer der wahre Weltmeister der WBA, doch der Verband ernannte ihn im vergangenen Jahr zum Super-Champion. Dadurch konnte sich Powetkin den WM-Titel sichern. Für Powetkin, der für den Berliner Boxstall Sauerland in den Ring steigt, war es die dritte erfolgreiche Titelverteidigung. Zuletzt hatte er im Februar gegen seinen Stallgefährten Marco Huck umstritten nach Punkten gewonnen. Der Olympiasieger von 2004 schraubte seinen Kampfrekord bei den Profis auf 25 Siege bei keiner Niederlage. Der 39 Jahre alte Ex-Weltmeister Rahman kassierte dagegen in seinem 61. Fight die achte Niederlage und steht vor dem Ende seiner Karriere.

Marathon in Berlin: Geoffrey Mutai hat beim 39. Berlin-Marathon den Weltrekord verpasst. Der Kenianer siegte auf den 42,195 km zwar in neuer Jahresweltbestzeit (2:04:15 Stunden), blieb aber deutlich über der Bestmarke von Landsmann Patrick Makau (2:03:38), die dieser im vergangenen Jahr in Berlin aufgestellt hatte. Der 30 Jahre alte Mutai gewann vor seinen Landsleuten Dennis Kimetto (2:04;16) und Geoffrey Kipsang (2:06:12). Bei den Frauen triumphierte die Äthiopierin Aberu Kebede in persönlicher Bestzeit (2:20:30) vor ihrer Landsfrau und Paris-Siegerin Tirfi Tsegaye (2:21:19). Dritte wurde Olena Shurhno aus der Ukraine (2:23:32).

"Natürlich war der Weltrekord heute möglich. Doch wir waren an einigen Stellen zu langsam. Ich hatte Probleme mit meinem Bein, deshalb hat es nicht ganz geklappt", sagte Mutai, der sich am Ende über eine Siegprämie von 70.000 Euro freuen durfte. Mutai hatte bereits beim Boston-Marathon 2011 in 2:03:02 die damalige Bestmarke geknackt, allerdings wurde die Zeit wegen des großen Gefälles der Strecke vom Leichtathletik-Weltverband IAAF nicht als Weltrekord gewertet. Berlin gilt als äußerst schnelle Strecke, in den vergangenen neun Jahren hatte es allein vier Männer-Weltrekorde gegeben. Ein Glanzlicht aus deutscher Sicht setzte der frühere 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen. Der Wattenscheider stellte in 2:13:10 eine persönliche Bestteit auf und verbesserte die deutsche Weltjahrsesbestleistung (2:14:25). Newcomerin Anna Hahner setzte ihren Aufwärtstrend fort. Die 22-Jährige aus Fulda lief in 2:20:36 als beste Deutsche auf Rang acht.

Fechten, Karriereende: Florettfechter Benjamin Kleibrink, Einzel-Olympiasieger 2008 in Peking, beendet seine sportliche Karriere. "Natürlich ist es ein Verlust. Wir haben aber Verständnis dafür, dass Benjamin sich seiner beruflichen Laufbahn widmen möchte", sagte Sven Ressel, Sportdirektor des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB), und bestätigte damit einen Bericht des SID und der Fränkischen Nachrichten vom vergangenen Freitag: "Leider ist es nicht einfach, eine spitzensportliche Karriere mit einer beruflich erfolgreichen Laufbahn zu vereinbaren." Der 27 Jahre alte Kleibrink, der für den FC Tauberbischofsheim startet, will sich zukünftig verstärkt auf sein Studium konzentrieren. Mit der deutschen Florettmannschaft gewann Kleibrink bei den Olympischen Spielen in London die Bronzemedaille. Zudem sicherte er sich im Juni bei der EM im italienischen Legano den zweiten Platz im Einzelwettbewerb.

Motorsport, Sandro Cortese: Motorrad-Rennfahrer Sandro Cortese steht vier Rennen vor dem Ende der Saison in der Klasse Moto3 kurz vor dem Gewinn seines ersten Weltmeistertitels. Der 22 Jahre alte KTM-Pilot verpasste am Sonntag beim Großen Preis von Aragonien hinter Luis Salom knapp den vierten Saisonsieg, sein Rivale Maverick Vinales schied jedoch aus. Der Spanier musste seine Honda bereits in der Aufwärmrunde mit einem technischen Defekt abstellen. Damit hat Cortese (245 Punkte) nun 51 Zähler Vorsprung auf Salom (194), der mit seinem ersten Saisonsieg auch in der Gesamtwertung an Vinales (179) vorbeizog. Jonas Folger, der erstmals in seiner Karriere von der Pole Position ins Rennen gegangen war, holte im vierten Rennen für sein Team Mapfre Aspar als Dritter zum dritten Mal einen Platz auf dem Podium. Der erst 16 Jahre alte deutsche Debütant Luca Amato, der bis zum Saisonende in Folgers Team starten wird, wurde guter 20.

Fußball-Weltmeisterschaft 2018: Russland hat sein Budget für die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 deutlich erhöht. Die Gesamtkosten werden nach Angaben des russischen Sportministers Witali Mutko rund 15 Milliarden Euro betragen und damit fast doppelt so hoch wie ursprünglich geplant sein. Das gab Mutko einen Tag nach der Nominierung der WM-Austragungsorte bei einer Pressekonferenz am Sonntag in Moskau bekannt. Für Präsident des Fußball-Weltverbandes (FIFA), Joseph Blatter, ist der Gastgeber bei den Vorbereitungen mehr als nur im Soll. "Wir sind dem Zeitplan ein Jahr voraus. Das ist eine neue Stufe bei der Ausrichtung einer Weltmeisterschaft", sagte der 66-Jährige.

Fußball, Christian Tiffert: Fußball-Profi Christian Tiffert hat sich in der Western Conference mit den Seattle Sounders für die Playoffs qualifiziert. Dem ehemaligen Bundesligaspieler, zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern im Einsatz, reichte in der Major League Soccer (MLS) am Samstag mit seinem Team ein 0:0 gegen die Vancouver Whitecaps. In der Eastern Conference gewannen die New York Red Bulls dank eines überragenden Thierry Henry mit 4:1 gegen den FC Toronto. Der französische Stürmer steuerte ein Tor sowie drei Vorlagen zum Erfolg bei. Red Bull muss als Zweitplatzierter mit 53 Punkten noch um den Einzug in die Playoffs bangen. Toronto steht ohne den verletzten Torsten Frings, der aufgrund einer Hüftverletzung für den Rest der Saison ausfällt, abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.

Football, German Bowl: Die Berlin Adler haben das German Bowl-Finale um die deutsche Meisterschaft im American Football im heimischen Jahn-Sportpark verpasst. Am Samstag verloren der sechsmalige deutsche Meister das Halbfinale bei Titelverteidiger Schwäbisch Hall Unicorns mit 21:38 (0:14, 14:10, 7:0, 0:14) und schieden aus dem Meisterrennen aus.

Premier League, FC Arsenal: Der deutsche Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski musste mit dem FC Arsenal am sechsten Spieltag der englischen Premier League die erste Niederlage hinnehmen. Die "Gunners" verloren am Samstag nach schwacher Leistung das Londoner Stadtderby gegen den FC Chelsea 1:2 (0:1) und bleiben mit neun Zählern auf Rang fünf. Chelsea verteidigte mit dem fünften Sieg in sechs Partien die Tabellenführung.

Gäste-Stürmer Fernando Torres (20.) schockte den Champions-League-Gegner des FC Schalke 04 mit dem 0:1. Der Ivorer Gervinho erzielte den 1:1-Ausgleich (42.) und beendete damit Chelseas Serie von mehr als 370 Minuten ohne Gegentor in der Liga. Juan Mata (53.) brachte den Champions-League-Sieger erneut in Führung. Lukas Podolski (60.) vergab per Kopf die Ausgleichschance für Arsenal, wurde wenig später für Olivier Giroud ausgewechselt (66.). Podolskis Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker blieb bei Arsenal auf der Bank.

Borussia Dortmunds Gruppengegner Manchester City kam vor dem Duell am Mittwoch in der Champions League zu einem 2:1 (1:1)-Erfolg beim FC Fulham. Ex-Bundesligaprofi Mladen Petric (10., Foul-Elfmeter) gelang das 1:0, Sergio Agüero (43.) und der frühere Wolfsburger Edin Dzeko (87.) retteten die drei Punkte für den englischen Fußballmeister. Ein Befreiungssschlag gelang dem FC Liverpool. Der 18-fache englische Fußballmeister schaffte mit einem 5:2 (2:0) bei Norwich City den ersten Saisonsieg. Luis Suarez (2., 38., 57.), der Ex-Dortmunder Nuri Sahin (47.) und Steven Gerrard (68.) trafen für Liverpool.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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