DFB: Rekord-Torschützen:Nur noch Sieben

Miroslav Klose ist auf dem Weg, den großen Gerd Müller als besten Torschützen im Nationaltrikot einzuholen. Die restliche Stürmerprominenz hat er schon hinter sich. Kurzporträts der besten deutschen Torjäger.

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DFB: Rekord-Torschützen:23. Bastian Schweinsteiger

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Quelle: AFP

Miroslav Klose ist auf dem besten Weg, den großen Gerd Müller als besten Torschützen im Nationaltrikot einzuholen. Die restliche deutsche Stürmerprominenz hat er schon hinter sich. Die besten DFB-Torschützen in Bildern

21. Bastian Schweinsteiger

Ja, inzwischen ist dieser junge Mann auch in der Rangliste der besten Torschützen im Trikot einer deutschen Nationalmannschaft zu finden. Auch wenn sich Bastian Schweinsteiger das weiße Hemd nach dem Torjubel schon mal auszieht, wie nach seinem zweiten Treffer beim Spiel um Platz der WM 2006 gegen Portugal. Schweinsteiger ist 26 Jahre alt, hat bereits mehr als 80 Länderspiele absolviert und bislang 21 Tore erzielt. Bei der WM in Südafrika gelang ihm zwar kein Treffer, doch er regierte das deutsche Mittelfeld und war Mitglied des All-Star-Teams.

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DFB: Rekord-Torschützen:21. Helmut Rahn

Fußball-WM '54: Rahn-Endspieltor zum 3:2

Quelle: dpa/dpaweb

Den Schützen dieses Tores muss man im deutschen Fußballland niemandem zeigen. Helmut Rahn hat glücklicherweise für den DFB und für das Land an diesem 4. Juli 1954 aus dem Hintergrund geschossen und dem ungarischen Torwart Gyula Grosics mit dem 3:2 im WM-Finale lebenslange Alpträume beschert. Schon den 2:2-Ausgleich hatte der Filou aus Essen erzielt, was ihn zum Helden mindestens einer deutschen Generation machte. Er benötigte nur 40 Länderspiele für seine insgesamt 21 Treffer für den DFB, darunter waren zehn Tore bei einer WM-Endrunde. Helmut Rahn ist der "Boss" des deutschen Fußballs.

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DFB: Rekord-Torschützen:21. Max Morlock

Max Morlock beim Saar-Länderspiel

Quelle: dpa

Der vielleicht beständigste und torgefährlichste deutsche Angreifer hieß 1954 aber nicht Rahn. Auch nicht Fritz oder Ottmar Walter. Er hieß Max Morlock. In mehr als 900 Spielen für den 1. FC Nürnberg erzielte er rund 700 Treffer, für Deutschland gelangen ihm in nur 26 Länderpartien 21 Tore. Bei der WM in der Schweiz war er mit sechs Toren zweitbester Schütze des Turniers. Und ohne ihn hätte es keinen Helden Rahn und auch kein Wunder von Bern gegeben, denn Morlock leitete mit dem wichtigen 1:2 im Endspiel erst die Wende ein.

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DFB: Rekord-Torschützen:20. Lothar Matthäus

Lothar Matthäus jubelt

Quelle: imago

Berechnet man den Quotienten aus Toren in Länderspielen, stünde Lothar Matthäus nicht sehr weit oben. Was aber allein daran liegt, dass ihm am Ende seiner Karriere jemand eingeflüstert hatte, er solle doch besser Libero spielen. Als er seine einmalige Dynamik noch im Mittelfeld nutzte, schoss er regelmäßig Tore, zum Beispiel in seinem vielleicht besten Länderspiel: Beim 4:1 im ersten WM-Spiel 1990 gegen Jugoslawien gelangen ihm zwei wunderbare Treffer (Bild). Am Ende reichte es für 23 Tore in 150 Länderspielen.

19. Richard Hofmann

Der 1906 geborene Sachse gilt als erster König des deutschen Fußballs. Berichte aus den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg zufolge war Richard Hofmann jedenfalls der erste Volksheld im Land. Der Ruf gründete vor allem auf dem Länderspiel gegen England am 10. Mai 1930 in Berlin. Die Engländer galten als unschlagbare Vollprofis, doch dann erzielte Hofmann drei Tore und die hoch favorisierten Gäste konnten erst kurz vor Schluss mit dem 3:3 eine Pleite abwenden. Englands Kapitän David Jack soll danach geurteilt haben: "Hofmann ist der beste Stürmer der Welt." Diesem gelangen 24 Tore in nur 25 Länderspielen, darunter fünf Hattricks. 1933 suspendierte ihn der nationalsozialistisch geprägte DFB, weil Hofmann Werbung für eine Zigarettenfirma machte. Der schnelle Stürmer mit dem wuchtigen Schuss spielte keine WM.

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DFB: Rekord-Torschützen:17. Eberhard Vogel

Eberhard Vogel Fußball Spieler DDR

Quelle: Imago

15 Jahre lang hieß der Linksaußen der DDR-Nationalmannschaft Eberhard Vogel, bis 1976 gehörte der wohl besten ostdeutschen Fußballer-Generation an. Dabei konnte er beim größten Spiel dieser Generation nicht teilnehmen, beim 1:0 gegen die BRD in Hamburg bei der WM 1974 fehlte Vogel verletzt. Mit 25 Toren in 74 Länderspielen ist Vogel dennoch der drittbeste Torjäger der DDR, sein bedeutendster Treffer gelang ihm in London: Beim 1:3 gegen England 1970 jagte er den Ball aus 35 Metern in den Winkel.

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DFB: Rekord-Torschützen:17. Hans-Jürgen Kreische

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Quelle: SZ

Im Gegensatz zu Vogel gehörte Hans-Jürgen Kreische der legendären DDR-Elf an, die an diesem 22. Juni 1974 die Westdeutschen besiegte (Bild: 2.v.l.). Der Dresdner spielte auf der rechten Seite im Mittelfeld und gehörte zu jener Zeit zu den torgefährlichsten Spielern auf dieser Position. 25 Mal traf auch er für die DDR, benötigte dafür aber nur 50 Länderspiele. In Dresden war der Offensivspieler in den siebziger Jahren ein Held, der mit seinen Toren dafür sorgte, dass Dynamo fünfmal DDR-Meister wurde - zum Verdruss der Berliner Sportpolitiker.

16. Edmund Conen

Erst Gerd Müller 1970 wiederholte Edmunds Conens Kunststück vom 27. Mai 1934: einen Hattrick für eine deutsche Mannschaft bei einer Fußball-WM. Als 19-Jähriger war Conen nominiert worden, im Achtelfinale gegen Belgien drehte er mit drei Toren in der zweiten Halbzeit die Partie. Nur ein gutes Jahr später musste er wegen psychischer Probleme seine Fußball-Karriere unterbrechen, erst 1939 kehrte er in die Nationalmannschaft zurück. In 28 Länderspielen gelangen ihm aber 27 Tore.

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DFB: Rekord-Torschützen:15. Andreas Möller

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Quelle: SZ

Sein spektakulärstes Tor zählt nicht für die Statistik: Es war das Elfmeterschießen im Halbfinale der Europameisterschaft im Wembley-Stadion gegen England, Andreas Möller hatte den entscheidenden Versuch unter die Latte gehämmert und sich dann leicht provozierend vor den Fans aufgebaut (Bild). Der schnelle und zielstrebige Möller war im offensiven Mittelfeld jahrelang nicht aus der DFB-Elf wegzudenken, beim WM-Sieg 1990 stand er im Kader, beim EM-Sieg 1996 war er eine prägende Figur. In 85 Länderspielen schoss er 29 Tore.

14. Ernst Lehner

Gehörte wie Conen zur historisch jungen deutschen Mannschaft, die 1934 bei der WM in Italien überraschend Rang drei belegte. Erzielte gegen Österreich nach 25 Sekunden das schnellste Tor des Turniers. Der Augsburger war berühmt für direkt verwandelte Ecken, im Qualifikationsspiel zur WM 1938 gegen Estland gelang ihm das zweimal. Kam in 65 Länderspielen auf 31 Treffer.

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DFB: Rekord-Torschützen:13. Klaus Fischer

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Quelle: AP

Der gelernte Glasbläser aus der Oberpfalz ist heute noch berühmt für seine perfekten Fallrückzieher. 1977 im Länderspiel gegen die Schweiz gelang ihm der perfekte Flug samt Schuss ins Tor, es wurde später zum Tor des Jahrhunderts gewählt. Den wichtigsten Fallrückzieher seiner Karriere führte Fischer im Halbfinale der WM 1982 in Spanien vor, als er in der Verlängerung gegen Frankreich das 3:3 erzielte. 32 Tore schoss Fischer in nur 45 Länderspielen. Es hätten einige mehr sein können, wäre er nicht am Bundesliga-Schmiergeld-Skandal 1973 beteiligt gewesen.

Fischers Tor des Jahrhunderts: http://www.youtube.com/watch?v=zkRg0ttDBAE&feature=related

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DFB: Rekord-Torschützen:12. Fritz Walter

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Quelle: AP

Wer an Fritz Walter denkt, denkt zunächst nicht an Tore. Das haben doch Rahn, Morlock oder Bruder Ottmar gemacht! Doch Fritz Walter war nicht nur ein begnadeter Techniker und großer Stratege auf dem Platz, sondern auch ein Torjäger. 33 Mal traf er in 61 Länderspielen. Seine mit Abstand spektakulärste Schusstechnik führte er allerdings nicht im Nationaldress vor. Sondern in einem der ersten deutsch-deutschen Duelle seines 1. FC Kaiserslautern vor 100.000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion gegen Wismut Karl-Marx-Stadt. Fritz Walter beschrieb diese ungeheuerliche Aktion in seinem Lehrbuch "So habe ich's gemacht ..." (München: Copress-Verlag 1962): "Der von rechts kommende Flankenball senkte sich hinter meinem Rücken. Da ließ ich mich nach vorne fallen, fast in den Handstand und schlug mit der Hacke zu. Aus zwölf, fünfzehn Metern Entfernung flog der Ball haarscharf ins obere Toreck. Dass es ein Tor wurde, war Glück. Dass ich in dieser Situation aber überhaupt an den Ball kam und ihn traf, das war kein Glück."

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DFB: Rekord-Torschützen:11. Ulf Kirsten

Ulf Kirsten DDR Dynamo Dresden

Quelle: Imago

Ulf Kirsten sagte einmal: "Es war das schönste, wenn ich ein Tor gemacht hatte. Es muss nicht schön gewesen sein, sondern einfach nur über die Linie gedrückt werden." Das schöne Gefühl genoss er ziemlich oft, kein deutscher Stürmer in den achtziger und neunziger Jahren ging im Strafraum härter und zielstrebiger zum Ball als der Mann aus Riesa. Über sich selbst sagte er einmal: "Wenn bei einem Auswärtsspiel keiner ruft: 'Kirsten, du Arschloch', dann weiß ich genau, dass ich schlecht bin." Ulf Kirsten ist der einzige in dieser Liste der besten deutschen Torjäger, der sowohl für die alte DDR wie auch für das wiedervereinigte Deutschland stürmte. In 100 Länderspielen schoss er 14 Treffer für die DDR und 20 für den DFB.

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DFB: Rekord-Torschützen:10. Oliver Bierhoff

Oliver Bierhoff nach seinem Golden Goal bei der EM 1996

Quelle: DPA

Oliver Bierhoff ist wohl einer der am härtesten kritisierten Stürmer im DFB-Trikot, seine etwas steifen Bewegungen und die stets eloquente Art machten ihn nicht zum Liebling des Fußballvolks. Dabei wusste er durchaus, wo das Tor steht. Kein deutscher Stürmer war je so erfolgreich in der italienischen Serie A, als einziger wurde er dort Torschützenkönig. In der Saison 1997/98 schoss er für Udinese Calcio 27 Tore, das hatte es in Italien seit 37 Jahren nicht mehr gegeben. Und im DFB-Dress hatte er seinen großen Auftritt am 30.6.1996: Im Endspiel der EM wechselte ihn Buntrainer Vogts nach 69 Minuten beim Stand von 0:1 ein, kurz darauf erzielte Bierhoff den Ausgleich - und erzwang dadurch die Verlängerung, in der er mit dem ersten Golden Goal der Fußballgeschichte (Bild) den Titel für Deutschland sicherte. In 70 Länderspielen schoss Bierhoff 37 Treffer.

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DFB: Rekord-Torschützen:8. Lukas Podolski

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Quelle: AFP

Sinngemäß sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß einmal, dass Lukas Podolski im DFB-Team zwar gegen Liechtenstein, Moldawien oder den FC Tegernsee Tore am Fließband schieße, er deshalb aber noch lange nicht gut genug sei für den FC Bayern. Nun, für die Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Joachim Löw ist der Kölner gut genug, und hat das Vertrauen mit 42 Toren in mehr als 80 Länderspielen zurückgezahlt. Darunter sind vier gegen San Marino, drei gegen Liechtenstein, zwei gegen Luxemburg und zwei gegen Thailand. Aber auch eins im WM-Achtelfinale gegen England (Bild).

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DFB: Rekord-Torschützen:8. Michael Ballack

FUßBALL WM DEUTSCHLAND - SÜDKOREA

Quelle: DPA/DPAWEB

Der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Welt - so nennen ihn seine Fürsprecher. Die Statistik des DFB stellt zumindest fest, dass er der Mittelfeldspieler mit den meisten Toren für Deutschland ist: 42 in 98 Länderspielen. Darunter finden sich viele wichtige Treffer: drei in der WM-Relegation gegen die Ukraine 2001, die jeweils entscheidenden im WM-Viertelfinale 2002 gegen die USA und im Halbfinale gegen Südkorea. Sowie der sagenhafte Freistoß-Knaller gegen Österreich bei der EM 2008. Ob wohl noch eins dazu kommt?

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DFB: Rekord-Torschützen:7. Uwe Seeler

Uwe Seeler England WM Viertelfinale 1970

Quelle: Imago

Mit 17 Jahren schon debütierte Uwe Seeler in der DFB-Elf, im Oktober 1954 kurz nach dem Wunder von Bern. Sein erstes Tor gelang ihm aber erst bei der WM 1958, wo er sich im Angriff einen Stammplatz erkämpfte, den er bis 1970 behielt. Durch sein ewiges Rackern auf dem Platz und die Einstellung, niemals aufzugeben, wurde Seeler für die Nachkriegsgeneration zur Identifikationsfigur, zu "Uns Uwe". Obwohl er nur 1,68 Meter groß ist, gehörte er zu den besten Kopfballspielern der Welt. Unvergessen ist sein Hinterkopf-Treffer im WM-Viertelfinale 1970 zum 2:2 gegen England (Bild). Insgesamt traf Seeler 43 Mal in 72 Länderspielen.

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DFB: Rekord-Torschützen:6. Karl-Heinz Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge

Quelle: AP

"Killer-Kalle" ist der Beiname des Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern AG, weil er intern kein Anhänger von Sentimentalitäten sein soll. Als Fußballspieler fürchteten ihn vor allem die Mitglieder der anderen Vereine. Karl-Heinz Rummenigge war von 1978 an ein Jahrzehnt lang einer der besten Profis überhaupt, zweimal Europas Fußballer des Jahres (1980, 1981). 1980 wurde er zum besten Spieler der EM gewählt, dort holte er auch seinen einzigen Titel mit dem DFB. Die beiden WM-Finals 1982 (Bild) und 1986 verlor er. Für etwa elf Millionen Mark wechselte Rummenigge 1984 zu Inter Mailand, das war die zu diesem Zeitpunkt zweithöchste Ablösesumme der Welt. Der FC Bayern war damit saniert. Er erzielte insgesamt 45 Tore in 95 Länderspielen.

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DFB: Rekord-Torschützen:4. Rudi Völler

Rudi Völler WM Finale Mexiko Argentinien 2:2

Quelle: Imago

Wenn Rudi Völler am Ball war, wusste es das ganze Land: Das kollektive "Ruuuuuuudi" hallte laut aus dem Stadion heraus und in die Wohnzimmer hinein. Zusammen mit Uwe Seeler ist Rudi Völler der beliebteste Stürmer der Deutschen gewesen. Der Mann aus Hanau mit den langen Locken und dem Schnauzbart sprach dem Volk aus der Seele mit seinem tigerartigen Laufstil und dem unerschrockenen und immer fairen Kampf bis zur letzten Sekunde. 47 Treffer schoss er in 90 Länderspielen, das emotionalste war vielleicht das 2:2 im WM-Finale von Mexiko 1986 sein. Kurz darauf aber gelang den Argentiniern der Siegtreffer. Vier Jahre später nahm Völler im WM-Finale von Rom Revanche.

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DFB: Rekord-Torschützen:4. Jürgen Klinsmann

Torschütze Jürgen Klinsmann (BR Deutschland)

Quelle: imago sportfotodienst gmbh

Dass Völler und Klinsmann genau die gleiche Anzahl von Treffern im DFB-Dress haben (47), ist ein außergewöhnlicher Wink der Statistik. Die beiden bildeten das beste Stürmerduo in den Jahren um 1990 und führten Deutschland zum dritten WM-Titel. Als Völler gegen die Niederlande im Achtelfinale vom Platz flog, entschied sich Klinsmann, für seinen Kompagnon mitzulaufen, auf ewigen Wegen sprintete der Schwabe zu seinem besten Spiel für Deutschland (im Bild jubelt er über sein 1:0). Zwischen 1987 und 1998 kam er auf 108 Länderspiele.

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DFB: Rekord-Torschützen:3. Joachim Streich

Joachim Streich DDR Nationalspieler Fußball

Quelle: imago sportfotodienst

Der in Wismar geborene Stürmer hält die wichtigsten Rekorde des DDR-Fußballs: Oberliga-Rekordtorschütze mit 229 Toren, Rekordnationalspieler mit 102 Länderspielen, DDR-Rekordschütze mit 55 Treffern. In den siebziger Jahren hieß er "Gerd Müller des Ostens", weil er ähnlich wie der westdeutsche Bomber als Strafraum-Phänomen Tor um Tor erzielte. Er wurde in der DDR zweimal Fußballer des Jahres, viermal Torschützenkönig und mit dem FC Magdeburg dreimal Pokalsieger. Im Westen erregte er dennoch kaum Aufmerksamkeit, indes schrieb der englische Kolumnist Eric Beatty in der Fachzeitschrift World Soccer 1983: "Dieser Streich ist ein Phänomen, für mich der eigentliche Fußballer Europas. Seit mehr als einem dutzend Jahren behauptet er sich gegen härteste Konkurrenz, schießt trotz Sonderbewachung seine Tore, ist weiter erfolgreich, obwohl das Spiel immer schneller, die Räume stetig enger wurden."

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DFB: Rekord-Torschützen:2. Miroslav Klose

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Quelle: AFP

Den Stellenwert des unumstrittenen Stammspielers hatte Miroslav Klose in der Öffentlichkeit selten. Umso bemerkenswerter seine Bilanz: 107 Länderspiele, 61 Tore, zweitbester Schütze des Landes. Seine Glücksbeziehung zum DFB-Team begann 2001, als er nach seinen ersten beiden Einwechslungen je ein Tor erzielte, dann gegen Israel und Österreich je drei. Auch in seinem ersten WM-Spiel gegen Saudi-Arabien traf er dreimal, inzwischen ist er mit 14 Toren der zweitbeste WM-Torschütze aller Zeiten. Und während er heute bei seinem Klub FC Bayern wenige Einsätze bekommt und noch weniger Tore schießt, pirscht er sich beim DFB an den großen Gerd Müller heran. "Ich bin jetzt so weit gekommen, jetzt will ich natürlich ganz nach vorne. Das ist doch normal", erklärte Klose nach dem 4:0 gegen Kasachstan. Dennoch weiß er: Gerd Müller "ist und bleibt der Bomber, der unerreichbar ist und das immer bleiben wird."

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DFB: Rekord-Torschützen:1. Gerd Müller

Gerd Müller trifft gegen Torwart Jan Jongbloed

Quelle: imago sportfotodienst gmbh

Kloses Wertschätzung unterstreicht die Statistik des Gerd Müller: 398 Tore für den FC Bayern in 453 Spielen, siebenmal Bundesliga-Torschützenkönig. 68 Tore für Deutschland in 62 Spielen, in acht Partien schoss er drei Tore oder mehr. Gegen die UdSSR schoss er 1972 zwischen der 49. und 65. Minute vier Tore. Den wichtigsten Treffer erzielte er im Endspiel der WM 1974 gegen die Niederlande (Bild). Müller war ein Spezialist auf dem Rasen, ein Spezialist fürs Tore schießen, König der einfachen Tore. Im Strafraum war er unübertroffen, mit der Wucht eines Möbelpackers (ein früherer Nebenjob), extrem reaktionsschnell, wendig und instinktsicher. Über sich selbst sang Gerd Müller einmal: "Dann macht es bum, ja und dann kracht's, und alles ruft, der Müller macht's." Nach der WM 1974, mit 28 Jahren beendete er seine Karriere im DFB-Team. Sonst hätte es wohl noch öfter gekracht.

© sueddeutsche.de
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