DFB-Pokal:Wieder tanzt Bellarabi Leverkusen zum Kantersieg

Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen

Karim Bellarabi (r.) trifft für Leverkusen.

(Foto: dpa)

Heiko Herrlich darf nach einem furiosen Pokalcoup aufatmen. Der zuletzt angezählte Trainer gewann mit Bayer Leverkusen den Westschlager gegen eine in der zweiten Hälfte indiskutable Mönchengladbacher Borussia verdient mit 5:0 (2:0) und sammelte weitere Pluspunkte. Während die eiskalte Werkself zum siebten Mal in acht Jahren im Achtelfinale steht, setzte sich für Gladbach ein Heimfluch fort.

Julian Brandt (5.), Tin Jedvaj (45.+1), Karim Bellarabi (67./74.) und Kevin Volland (80.) trafen in einer munteren Partie für die Herrlich-Elf, die drei Tage nach der 6:2-Gala in Bremen erneut überzeugte. Vor allem bei Kontern setzte Bayer immer wieder Nadelstiche. Für die harmlosen Gladbacher endete der Traum vom Pokalsieg dagegen wie schon vor einem Jahr gegen den Rheinrivalen. Im erst neunten Pokalspiel im Borussia-Park war es die sechste Heimniederlage.

Bellarabi trifft doppelt - Bielefeld verliert hoch

Gleich der Auftakt hatte es in sich: Nach Vorarbeit von Volland brachte Brandt die Gäste mit der ersten Chance in Führung. Der 22-malige Nationalspieler traf aus spitzem Winkel flach ins lange Eck und verpasste der Borussia eine kalte Dusche. Sein Team solle "nicht ins offene Messer laufen", hatte Gladbachs Trainer Dieter Hecking angesichts der erstarkten Bayer-Offensive gewarnt. Diese Vorgabe war schnell dahin. Mit der gleichen Startelf wie in Bremen trat Leverkusen selbstbewusst auf, war bei Kontern brandgefährlich und stand diesmal auch defensiv sicher. Gladbach hatte bis zur Pause zwar mehr vom Spiel, war ohne den verletzten Torjäger Alassane Plea in der Offensive aber viel zu harmlos.

Gefahr ging vor 48.755 Zuschauer eher von den blitzschnellen Gästen aus. In der 24. Minute narrte der blendend aufgelegte Volland Gladbachs Nico Elvedi, traf aber nur den Pfosten. Dem Ausgleich noch am nahesten kam Florian Neuhaus, der an Schlussmann Lukas Hradecky scheiterte (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff schlug Bayer erneut eiskalt zu. Der für den verletzten Aleksandar Dragovic eingewechselte Jedvaj reagierte nach einem Freistoßtrick am schnellsten und stellte auf 2:0.

Bellarabi machte mit einem Doppelpack alles klar und steht nun bei sechs Treffern aus den letzten vier Pflichtspielen, derzeit tanzt er lockerleicht durch die Erstliga-Abwehrreihen. Nach starkem Zuspiel des eingewechselten Dominik Kohr belohnte sich letztlich auch noch Volland für seine starke Leistung.

Leipzig feiert dank Timo Werner

Mit einem Doppelpack hat Timo Werner RB Leipzig zum zweiten Mal nach 2015 ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Der erst zur Halbzeit eingewechselte Nationalstürmer sorgte beim 2:0 (0:0) gegen Bundesliga-Konkurrent TSG 1899 Hoffenheim mit seinen Treffern (48./56. Minute) am Mittwochabend im Alleingang für die Entscheidung. Hoffenheim scheiterte mit Coach Nagelsmann erneut bereits in der zweiten Runde - noch nie erreichte der künftige Cheftrainer der Leipziger das Cup-Achtelfinale. RB blieb dabei wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal nacheinander ohne Gegentor.

Für Nagelsmann war es sein erster Auftritt in Leipzig, seit sein Wechsel zu den Sachsen zur kommenden Saison bekannt wurde. Ab 1. Juli 2019 wird der 31-Jährige als Chefcoach die Verantwortung bei RB übernehmen und Ralf Rangnick ablösen. Der Noch-Coach der Leipziger wird dann als Sportdirektor Nagelsmanns künftiger Chef.

Der SC Freiburg ist nach einer schwachen Vorstellung beim Zweitligisten Holstein Kiel aus dem DFB-Pokal 1:2 ausgeschieden. Nils Petersen sorgte vor 9361 Zuschauern für einen Start nach Maß für die Gäste. Bereits nach 43 Sekunden traf der Nationalstürmer freistehend per Kopf zum 1:0. Holstein glich aber schon in der 26. Spielminute durch Janni Serra aus, der eine präzise Flanke des starken Alexander Mühling verwertete. Kapitän David Kinsombi sorgte schließlich nach feiner Kombination für den Kieler Siegtreffer (79.).

Bielefeld unterliegt auch Duisburg

Bielefeld hat in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den MSV Duisburg kein Land gesehen und schlittert immer tiefer in die Krise. Das Team von Trainer Jeff Saibene unterlag dem Ligarivalen auf der heimischen Alm mit 0:3 (0:3) und kassierte damit die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge.

John Verhoek (12.), Fabian Schnellhardt (39.) und Cauly Oliveira-Souza (45.) trafen für den MSV, der als Tabellen-Vorletzter im Unterhaus noch einmal drei Plätze hinter den Ostwestfalen rangiert. Für Duisburg bedeutete der klare Erfolg den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale seit 2011 - damals war erst im Endspiel Endstation (0:5 gegen Schalke 04).

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