DFB-Pokal:Werder schockt Gladbach mit Pokal-Aus

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Jannik Vestergaard (l.) und Theodor Gebre Selassie feiern ein Tor für Bremen gegen Borussia Mönchengladbach.

(Foto: AFP)

Werder Bremen hat an einem verrückten Abend Borussia Mönchengladbach aus dem DFB-Pokal geworfen. Die Norddeutschen gewannen am Niederrhein dank einer starken zweiten Halbzeit mit 4:3 (0:1) und stehen erstmals seit sechs Jahren wieder im Viertelfinale. Für Gladbach war es nach dem Aus im Europapokal und der 0:5-Schlappe bei Bayer Leverkusen der dritte herbe Rückschlag innerhalb einer Woche.

Janek Sternberg (51.), Jannik Vestergaard (58.), Claudio Pizarro (75.) und Anthony Ujah (78.) trafen für Bremen, das sich den Sieg nach dem Seitenwechsel mit Mut und Leidenschaft verdiente. Für die personell stark angeschlagenen Borussia, der kurz vor der Winterpause die Luft auszugehen scheint, waren Lars Stindl (32.) und Branimir Hrgota (73./90.+3) erfolgreich.

Die 53.106 Zuschauer im Borussia-Park sahen von Beginn an eine äußerst intensive Partie. Gladbach hatte mehr Ballbesitz, gefährlicher war aber Werder: Der sechsmalige Pokalsieger konterte geschickt und hatte innerhalb weniger Sekunden bei Chancen von Claudio Pizarro, Theodor Gebre Selassie (10.) und Clemens Fritz (11.) gleich dreimal Pech.

Auf die Borussia wirkten die Schreckmomente wie ein Weckruf. Das Team von Coach André Schubert, der seinen grünen Glückspulli erstmals gegen einen schwarzen getauscht hatte, stand nun etwas sicherer und hatte nach einem Alleingang von Raffael (14.) die Führung auf dem Fuß. Der Brasilianer scheiterte jedoch an Felix Wiedwald.

Gladbacher Führung überrascht

Gerade als das Spiel an Niveau verlor, ging Gladbach etwas überraschend in Führung. Der in die Startelf gerückte Thorgan Hazard legte im Strafraum geschickt auf Stindl ab, der aus 16 Metern in rechte Eck traf. Anschließend rettete die arg dezimierte Borussia den Vorsprung geschickt in die Pause.

Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Zunächst traf Sternberg mit einem präzisen Flachschuss zum Ausgleich, wenig knallte auf der Gegenseite ein Schuss von Hazard an den Innenpfosten (57.). Doch damit nicht genug: Fast im Gegenzug drückte Vestergaard den Ball nach einem Durcheinander über die Linie. Anschließend lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Gerade als Gladbach durch Hrgotas Ausgleich wieder Hoffnung geschöpft hatte, sorgten Pizarro und Ujah für die Entscheidung.

Beste Spieler der Borussia waren Stindl und Andreas Christensen. Bei Werder überzeugten vor allem Wiedwald und Sternberg.

Bayer Leverkusen überzeugt in Unterhaching

Bayer Leverkusen hat dank einer starken Vorstellung seines neuen Sturmduos Javier Hernandez und Stefan Kießling eine weitere Blamage in Unterhaching verhindert. Der Bundesligist gewann gegen den Regionalligisten nach einer souveränen Leistung mit 3:1 (1:1) und steht zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale des DFB-Pokals. Für die SpVgg blieben als Trostpflaster Einnahmen in Höhe von 935.000 Euro.

Maximilian Bauer hatte den Außenseiter in der 27. Minute vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Sportpark in Führung gebracht. Javier "Chicharito" Hernandez glich in der 32. Minute nach Vorlage von Kießling aus. Der Bayer-Routinier selbst erzielte dann das 2:1 (55.), in der Schlussphase traf auch Karim Bellarabi (83.) für Bayer. Zu diesem Zeitpunkt spielte Unterhaching bereits in Unterzahl, Ulrich Taffertshofer (79.) hatte die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels gesehen.

"Das war ein hartes Stück Arbeit", stellte Bayer-Boss Michael Schade kurz nach dem Anpfiff fest und ergänzte erleichtert: "Wir wollten in zwei Pokalwettbewerben überwintern. Das haben wir geschafft." Chicharito und Kießling hatten schon am Samstag beim 5:0 gegen Gladbach geglänzt und sorgten am Ende dafür, dass Bayer nicht wie 2000 eine böse Überraschung in Unterhaching erlebte. Damals hatte die Werkself am letzten Spieltag gegen die SpVgg noch die Meisterschaft verspielt und eine der finstersten Stunden ihrer Vereinsgeschichte erlebt.

Heidenheim feiert Premiere

Der 1. FC Heidenheim hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Zweitligist gewann am Dienstagabend beim Drittliga-Club Erzgebirge Aue mit 2:0 (0:0). Arne Feick (48.) und Marc Schnatterer (54.) trafen für die Gäste, die auch erstmals überhaupt in der Runde der letzten 16 gestanden hatten. In Erzgebirge Aue ist der letzte Drittligist in dem Cup-Wettbewerb in dieser Saison ausgeschieden.

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