DFB-Pokal:Schalke plagt die Enttäuschung

VfL Wolfsburg v FC Schalke 04 - DFB Cup: Round Of Sixteen

Untröstlich: Schalkes Armine Harit (mi.)

(Foto: Getty Images)

Nach dem Schlusspfiff fließen Tränen: Schalke 04 scheidet nach vielen vergebenen Chancen gegen den VfL Wolfsburg aus dem DFB-Pokal aus. Ein gut aufgelegter Yussuf Poulsen sorgt für den Leipziger Sieg gegen Zweitligist Bochum.

Nachdem der Schlusspfiff das bittere Aus besiegelt hatte, schossen Amine Harit die Tränen in die Augen. Torhüter Ralf Fährmann riss wütend und enttäuscht die Schienbeinschoner aus den Stutzen und stapfte vom Feld. Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 ist trotz einer starken Vorstellung im Achtelfinale des DFB-Pokals gescheitert. Beim VfL Wolfsburg verlor S04 mit 0:1 (0:1).

"Es ärgert mich, dass wir nicht weitergekommen sind. Das wäre möglich gewesen", sagte Fährmann, der in den Schlussminuten bei Eckbällen mit in den gegnerischen Strafraum geeilt war: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind jetzt natürlich enttäuscht."

Fährmann hatte den entscheidenden Strafstoß von Wout Weghorst zunächst pariert, doch der Niederländer war im Nachschuss (40.) zur Stelle. "Es bringt nichts, jetzt groß zu hadern und zu sagen, dass wir Pech haben ohne Ende. Wir hatten gute Chancen, die wir nutzen können. Wir müssen weitermachen, weitermachen, weitermachen."

Auch ohne den wegen Quarantäne noch nicht einsetzbaren Shkodran Mustafi und Klaas-Jan Huntelaar (Wadenprobleme) agierten die Gäste insbesondere in der ersten Halbzeit überhaupt nicht wie ein designierter Zweitligist. Nach einer ausgeglichenen Auftaktviertelstunde übernahm die Mannschaft von Trainer Christian Gross das Kommando und brachte den Bundesliga-Dritten mehrfach in Verlegenheit.

Speziell den quirligen und leichtfüßigen Harit bekamen die Norddeutschen kaum in den Griff. Der Mittelfeldspieler war Ausgangspunkt der ersten Schalker Torchance in der 14. Minute, auch an einer weiteren Möglichkeit von Matthew Hoppe (45.) war er maßgeblich beteiligt.

"Wir haben nicht nötig, dass wir so spielen"

Das Tor aber erzielte Wolfsburg. Nach Intervention des Videoassistenten ahndete Schiedsrichter Felix Zwayer eine Attacke des Ex-Wolfsburgers William an Xaver Schlager nachträglich als Foulspiel. Weghorst ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen.

"Wir sind froh, dass wir weiter sind. Aber wir haben nicht nötig, dass wir so spielen", sagte Maximilian Arnold. Der starke VfL-Keeper Koen Casteels gab zu, dass es ein "schwieriges Spiel war. Wir mussten kämpfen und viel verteidigen."

Fast eine halbe Stunde lang bekam der VfL kaum Zugriff auf die Partie. Auch nach der Pause blieben klare Torchancen rar. Erschreckend viele Fehlpässe wurden hüben wie drüben gespielt. In der Schlussphase nahm die Hektik von Minute zu Minute zu. Eine Großchance von Mark Uth (74.) vereitelte Casteels, Hoppe (85.) vergab eine weitere Möglichkeit auf den Ausgleich.

Leipzigs Pokaltraum lebt

Doppel-Torschütze Yussuf Poulsen nahm die Glückwünsche der Mitspieler lächelnd entgegen, Trainer Julian Nagelsmann plauschte gemütlich mit seinem Ex-Spieler Robert Zulj: Nach dem ungefährdeten und völlig verdienten 4:0 (2:0)-Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale über Zweitligist VfL Bochum ging es bei RB Leipzig nach dem Abpfiff extrem locker zu. Auf dem Weg zum ersten Cup-Gewinn haben die Sachsen durch ihren zweiten Einzug ins Viertelfinale immerhin schon die Hälfte der Strecke bewältigt.

"Es ist schon wichtig. Ich habe zuletzt nicht so viel Spielzeit bekommen, wie ich wollte. Deshalb ist es schön", kommentierte Poulsen seine ersten beiden Treffer nach dem Jahreswechsel. Natürlich stand der 26 Jahre alte Däne nach Abpfiff der einseitigen Begegnung aufgrund seines Doppelpacks (67. und 75.) im Mittelpunkt. Auf die Siegerstraße hatten den Bundesliga-Zweiten allerdings zuvor schon Amadou Haidara (11.) und Marcel Sabitzer (45.+1, Foulelfmeter) ) gebracht.

Letztlich fiel der souveräne Erfolg standesgemäß aus, wie auch Nagelsmann nüchtern befand: "Das Ergebnis ist einen Tick zu hoch, Bochum hat es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch etwas zugelassen. Du musst am Ende gewinnen, das haben wir gemacht, und deshalb sind wir zufrieden."

Nach dem Aus von Cupverteidiger Bayern München und Vorjahresfinalist Bayer Leverkusen zählen die Sachsen nun zu den großen Favoriten im Wettbewerb. Zum ersten Pokalsieg fehlen nur noch drei Siege. "Das Pokalfinale 2019", ließ Poulsen schon Pokalfieber erkennen, "war eines der geilsten Spiele meiner Karriere. Wir geben alles, um wieder dabei zu sein." Bochum hingegen kann sich nun in der 2. Liga ganz auf den Aufstiegskampf konzentrieren.

Sabitzer verwandelt den Strafstoß

Nach einem katastrophalen Fehlpass von Armel Bella-Kotchap schaltete Kapitän Sabitzer schnell um und flankte auf Haidara, der unbedrängt zum 1:0 einköpfte. Bochum tat den Leipziger den Gefallen und spielte mit. Dadurch kamen die Gastgeber zu schnellen Umschaltmomenten. Mitte der ersten Halbzeit versprühten die Platzherren durchaus große Spiellaune und schüttelten die VfL-Abwehr mit Doppelpass-Stafetten oft kräftig durcheinander.

Doch erst ein zweiter Abwehrfehler der Bochumer brachte Leipzig die beruhigende 2:0-Führung. VfL-Keeper Patrick Drewes, der den gesperrten Stammtorhüter Manuel Riemann ersetzte, holte den schnellen Christopher Nkunku von den Beinen, und den fälligen Strafstoß setzte Sabitzer gekonnt in die Maschen.

Leipzig war auch nach dem Wechsel die deutlich gefährlichere Mannschaft. Erst nach einer Stunde kamen bei den Gästen die Leistungsträger Zulj und Simon Zoller ins Spiel. Doch fast postwendend fiel das 0:3 - wieder eingeleitet durch einen Schnitzer. Dieses Mal war es Herbert Bockhorn, der im Mittelfeld den Ball verlor. Dani Olmo bediente Poulsen, der auf 3:0 erhöhte und nur kurz darauf zum Endstand nachlegte.

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