DFB-Pokal:Matmour und Aigner bescheren 1860 Pokal-Ekstase

TSV 1860 München - Karlsruher SC

Obenauf: Ivica Olic und die Löwen gewinnen gegen Martin Stoll und Enrico Valentini (v.l.) und den KSC.

(Foto: dpa)

1860 München hat das Zweitliga-Duell gegen den Karlsruher SC für sich entschieden und durch ein 2:1 (0:0) die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Für den KSC war dagegen zum vierten Mal in den vergangenen sieben Jahren bereits nach dem Pokalauftakt schon wieder Schluss.

Geburtstagskind Stefan Aigner, der für rund 3,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu den Sechzigern zurückgekehrt war, brachte die Münchner in der 60. Minute in Führung. Dimitrios Diamantakos glich vor 16.800 Zuschauern in der Allianz Arena sieben Minuten später aus, ehe Karim Matmour nach Vorlage von Aigner in der Nachspielzeit der umjubelte Siegtreffer gelang (90.+2).

Die Münchner starteten mit viel Elan und hatten auch einige gute Möglichkeiten. Aber nach knapp einer halben Stunde stellte das Team von Kosta Runjaic seine Offensivbemühungen ein. Der KSC kam auf, Manuel Torres scheiterte aber zweimal am starken Jan Zimmermann.Der Löwen-Keeper vereitelte auch nach dem Wechsel die ersten Möglichkeit der Gäste durch den Ex-Löwen Moritz Stoppelkamp und Enrico Valentini.

Wolfsburg zittert sich in Runde zwei

Der VfL Wolfsburg hat mit viel mehr Mühe als nötig die zweite Runde erreicht. Beim Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt gewann der Pokal-Sieger von 2015 ohne seinen neuen Stürmer Mario Gomez mit 2:1 (2:0). Weil der Fußball-Bundesligist vor 5050 Zuschauern reihenweise klare Chancen ausließ, wurde es in der zweiten Halbzeit noch einmal spannend.

Die meiste Zeit aber waren die Wölfe ihrem Gegner eindeutig überlegen.Ein Eigentor von Steffen Schäfer in der 5. sowie ein Treffer von Bas Dost in der 16. Minute brachten den VfL bereits nach einer Viertelstunde klar in Führung. Statt 0:4 oder 0:5 stand es nach 52 Minuten aber auf einmal nur noch 1:2: Fabian Schleusener traf für den bis dato kaum Gegenwehr leistenden Drittliga-Club.

VfB braucht eine Weile ehe er auf Touren kommt

Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart hat sich keine Blöße gegeben und ist ohne größere Probleme in die zweite Runde eingezogen. Beim Regionalligisten FC Homburg siegte die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay mit 3:0 (0:0). Kapitän Christian Gentner (53.), der 18 Jahre alte Berkay Özcan (58.) und Borys Tashchy (87.) erzielten die Treffer für die Stuttgarter.

Vor 10.800 Zuschauern im Homburger Waldstadion taten sich die Schwaben zu Beginn schwer, die engen Reihen der Saarländer zu durchbrechen. Ein Pfostenschuss des Österreichers Florian Klein (24.) war bis dahin die gefährlichste Aktion der Gäste. Homburg zeigte sich von der individuellen Klasse des Gegners zunächst unbeeindruckt und war nach Kontern gefährlich.Im zweiten Durchgang drängte Stuttgart stärker auf den Führungstreffer, Homburg hatte zusehens Schwierigkeiten, dem Druck standzuhalten. Gentners und Özcans Tore brachen schließlich den Widerstand des Tabellen-16. der Regionalliga Südwest.

Düsseldorf hat in Rostock nur ein Hand-Problem

Fortuna Düsseldorf hat ohne große Probleme die erste Runde im DFB-Pokal überstanden. Der Zweitligist setzte sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten mit 3:0 (1:0) beim Drittligisten Hansa Rostock durch und vermied damit eine weitere Blamage zum Cup-Auftakt wie so oft in den vergangenen Jahren. Rostock schlug sich tapfer, schied aber zum sechsten Mal in Folge in der ersten Runde aus.

Marcel Sobottka (21., 57.) sowie Ihlas Bebou (62.) machten den Erfolg der Rheinländer perfekt.Die Führung der Düsseldorfer war höchst umstritten, denn beim erste Tor von Sobottka war klar die Hand im Spiel war. Schiedsrichter Frank Willenborg aus Osnabrück hatte aber keine Absicht erkannt und den Treffer trotz heftiger Proteste der Gastgeber gegeben.Die Hausherren erholten sich aber schnell von diesem Schock und hatten in der Folge vor 18.100 Zuschauern mehr vom Spiel.

Dresden kickt RB Leipzig aus dem Pokal

Nach dem Pokal-Coup gegen den sächsischen Erzrivalen kannte der Jubel bei Dynamo Dresden kein Grenzen. Auf dem Rasen tanzten die Dynamo-Profis, sangen und jubelten, auf den Rängen herrschte ohrenbetäubender Lärm. "Ganz Deutschland hat auf dieses Spiel geschaut und uns die Daumen gedrückt. Dass so zu gewinnen, ist absolut geil", sagte Marco Hartmann nach dem dramatischen 5:4 im Elfmeterschießen gegen RB Leipzig, nachdem es 2:2 (2:2, 0:2) nach 120 Minuten gestanden hatte. Der Zweitliga-Neuling lag zur Halbzeit bereits mit 0:2 hinten, kämpfte sich aber spektakulär zurück und verdarb Leipzigs neuem Trainer Ralph Hasenhüttl den Pflichtspieleinstand.

Acht Tage vor der Bundesliga-Premiere gegen 1899 Hoffenheim sorgte ein verschossener Elfmeter von Kapitän Dominik Kaiser - der erste überhaupt in seiner Karriere - für die Entscheidung. "Mir ist nicht klar, warum wir uns so haben vom Spiel abbringen lassen", sagte Hasenhüttl: "Das war überhaupt nicht nötig."Die Treffer von Marcel Sabitzer (15.) und Kaiser (45.+1) per Handelfmeter hatten eigentlich für eine Vorentscheidung gesorgt, doch ausgerechnet der ehemalige Leipziger Stefan Kutschke (47./78.) brachte Dresden mit seinem Doppelpack in die Verlängerung. "Das war Dynamo, wie es schöner nicht sein kann. Die Mannschaft wurde von den Fans nach vorne gepeitscht", sagte Trainer Uwe Neuhaus: "In der Verlängerung konnte jeder sehen, dass alle an die Grenzen gegangen sind."Die vier Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Borussia

Auch Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ist überraschend ausgeschieden. In einer packenden Partie mussten die Pfälzer gegen Drittligist Halle nachsitzen und verloren 3:4 (3:3, 2:1). Die Roten Teufel gaben zweimal eine Führung aus der Hand. Mönchengladbach, FC Schalke 04 und der 1. FC Köln erreichten gegen unterklassige Gegner dagegen die zweite Runde.

"Das war eine coole Leistung"

Champions-League-Aspirant Borussia Mönchengladbach hatte beim Regionalligisten SV Drochtersen/Assel lange Zeit Probleme. Die "Fohlen" mussten bis zur 55. Minute warten, ehe Julian Korb den Siegtreffer erzielte. Der 1:0-Erfolg war keine Glanzleistung, reichte aber vier Tage vor dem Rückspiel in den Königsklassen-Playoffs gegen Young Boys Bern zum Weiterkommen. "Das war eine coole Leistung, ich bin stolz auf mein Team. Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Mit diesem 0:1 kann man sehr, sehr zufrieden sein", sagte Drochtersens Trainer Enrico Maaßen.

Dennis Aogo brachte Schalke früh auf Kurs. In seiner ehemaligen fußballerischen Heimat Freiburg zirkelte der Defensivmann den Ball in der 10. Minute gegen den FC Villingen 08 in den Winkel. Neuzugang Breel Embolo erhöhte wenig später auf 2:0 (19.). Die "Knappen" bauten das Ergebnis in der zweiten Spielhälfte weiter aus, ließen jedoch den Ehrentreffer für Villingen zu. Schalke gewann die Partie 4:1.

Köln ungefährdet beim Sechstligisten

Der 1. FC Köln feierte beim Sechstligisten BFC Preussen einen ungefährdeten Sieg. Neuzugang Konstantin Rausch schoss die Mannschaft von Coach Peter Stöger per Freistoß in Führung. Die Rheinländer erspielten sich eine Vielzahl guter Torchancen, und Anthony Modeste nutzte eine dieser Gelegenheiten zum 2:0 (45.). Im zweiten Durchgang baute der FC den Vorsprung weiter aus und schraubte das Ergebnis auf 7:0 (2:0).

Wie der FC benötigte auch der SC Freiburg eine Standardsituation, um in Führung zu gehen. Vincenzo Grifo verwandelte einen Foulelfmeter in der 20. Minute gegen den SV Babelsberg souverän, Janik Haberer erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Die Breisgauer siegten schließlich ähnlich ungefährdet, wenn auch nicht ganz so hoch wie Köln, 4:0 (2:0).

Bereits am Freitag hatten Bayern München (5:0 bei Carl Zeiss Jena), der FC Augsburg (2:0 beim FV Ravensburg) und der FC St. Pauli (3:0 beim VfB Lübeck) für Favoritensiege gesorgt. Die 2. Runde wird am 26. August von Oliver Bierhoff ausgelost. Der Manager der Nationalmannschaft greift nach dem Eröffnungsspiel der Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und SV Werder Bremen in die Lostrommel.

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