DFB-Pokal, FC Bayern:Schafkopfen statt verteidigen

Warum die Bayern nicht Karten spielen, Timoschtschuk kein Thema ist und sich Ribéry und Toni Strafen ausdenken müssen. Die Bayern-Einzelkritik

Johannes Aumüller, Stuttgart

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Michael Rensing

Als in der Bundesliga-Hinrunde Bayern und Stuttgart aufeinandertrafen, war Michael Rensing in der Schlussminute ziemlich irritiert, weil da neben den Trikots der Stuttgarter Feldspieler auch das grüne Trikot des mit nach vorne stürmenden Stuttgarter Torhüters Jens Lehmann vor seinem Gehäuse auftauchte. War an diesem DFB-Pokal-Abend nie irritiert, weil die Stuttgarter Offensive so harmlos war, dass nur sehr selten ein Feldspieler-Trikot vor seinem Gehäuse auftauchte. Konnte höchstens drei Bälle parieren, parierte zwei davon und ließ nur Gomez' Ehrentreffer zum 1:5 durch. War ansonsten so unbeschäftigt, dass er zwischendurch auch eine Partie Schafkopf hätte spielen können.

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Christian Lell

Hatte nur Feldspieler-Trikots gegen sich, meist die von Simak und Boka, war zu Beginn aber trotzdem etwas irritiert. Wahrscheinlich darüber, dass er überhaupt den Vorzug vor dem Italiener Massimo Oddo erhalten hatte. Blieb defensiv weitestgehend fehlerfrei, nach vorne aber ohne sehenswerten Pass und mit nur einer halben gefährlichen Flanke.

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Lucio

Hatte gleich zu Beginn einen kleinen Stockfehler, ließ sich dann aber weder von den Gegenspielern noch von Lell irritieren. Agierte souverän. Schade für Rensing, dass Lucio kein Schafkopf spielt, es hätte ein gemütlicher Abend werden können.

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Martin Demichelis

Kann zwar genauso wenig Schafkopf wie Lucio, hatte sich aber offenbar ein anderes Spiel ausgedacht. Ein Spiel mit der Aufgabe: Die Abwehr muss verhindern, dass der Torwart auch nur ein einziges Mal den Ball in die Hand nehmen muss. 45 Minuten lang hieß der Sieger dieses Spiels Demichelis, danach ließ der Argentinier unverschämterweise eine Torchance zu. Und später noch eine.

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Philipp Lahm

Kann zwar Schafkopf spielen, doch waren die Stuttgarter (und damit auch Lahm) meistens so weit weg vom Bayern-Tor, dass es im Spiel mit Rensing schwierig geworden wäre, überhaupt die Karten auszuteilen. Verharrte meistens in der Defensive. Hatte auch keinen Anlass, mit nach vorne zu gehen, das Offensivspiel lief auch so bestens.

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Bastian Schweinsteiger

Hatte ein riesiges Laufpensum, lief und lief und lief immer in Ballnähe - immer, wenn der Ball ruhte und er zur Ausführung eines Freistoßes, eines Eckballs oder gar eines Elfmeters schritt. Und einmal lief er auch, als der Ball noch im Spiel war: Da luchste er Stuttgarts Boka das Leder vom Fuß und schoss zum 1:0 ein (13.). Schlug eine halbe gefährliche Flanke weniger als sein Hintermann auf der rechten Außenbahn, Christian Lell.

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Mark van Bommel

Stellte den Gegner konsequent zu, fing viele Bälle ab und passte die Bälle dann meistens zu Ribéry. Verzichtete sogar auf die üblichen Bommel-Nickligkeiten. Spielte gut in einer Partie, in der es nicht schwer war, gut zu spielen. Darf aber trotzdem fragen, wer eigentlich dieser Anatolij Timoschtschuk ist.

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Zé Roberto

Stellte den Gegner noch konsequenter zu, fing noch mehr Bälle ab und passte dann noch mehr Bälle zu Ribéry. Und als einmal Ribéry zu ihm passte, bereitete er mit einer schönen Flanke das 2:0 vor (18.). Und als Ribéry dann einmal zu Toni passte und Toni weiter zu Zé Roberto passte, schoss dieser gleich selbst in Tor. Wenn er so weiterspielt, wird er niemals fragen müssen, wer eigentlich dieser Anatolij Timoschtschuk ist.

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Franck Ribéry

10.000 Euro in die Mannschaftskasse? Ein Freibier für jeden Fan beim nächsten Heimspiel des FC Bayern? Oder zwei Stunden kostenloses Flankentraining für Lell und Schweinsteiger? Franck Ribéry darf sich aussuchen, welche Strafe auf ihn zukommt nach dem peinlichsten verschossenen Elfmeter der Fußballgeschichte. Ganz lässig wollte er einen Strafstoß über Jens Lehmann lupfen, doch der blieb einfach stehen und hätte den Ball auch mit geschlossenen Augen halten können (19.). Ansonsten: Ribéry halt, wie so oft überragend.

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Luca Toni

10.000 Euro in die Mannschaftskasse? Ein Freibier für jeden Fan beim nächsten Heimspiel des FC Bayern? Oder zwei Stunden Ohrenschrauben für einen guten Zweck? Luca Toni darf sich seine Strafe auch aussuchen, er allerdings für eine der unnötigsten gelben Karten der Fußballgeschichte. Foulte beim Stand von 5:0 seinen Gegenspieler - wenn das mal nicht irgendwann Konsequenzen hat. Ansonsten: Toni halt, oft im Abseits, oft grinsend, und mit einem Tor.

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Miroslav Klose

Fünf Tore in einem Spiel, aber kein Tor, das auf das Konto des Stürmers geht. Nicht mal eine Vorlage. Höchstens ein Fünftel Tor kann er sich gut schreiben: Als er vor dem 2:0 durch Ribéry auch ohne grünes Trikot Stuttgarts Torwart Jens Lehmann irritierte. Na ja, der gute Stürmer trifft halt dann, wenn sein Tor ein Spiel entscheidet.

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Andreas Ottl

101 Prozent der Münchner Fans waren sich sicher, dass Klinsmann bei seinem ersten Wechsel seinen neuen Liebling, den US-Boy Landon Donovan, bringt - er brachte Andreas Ottl. Der kann schließlich Schafkopf.

Hamit Altintop (Bild)

102 Prozent der Münchner Fans waren sich sicher, dass Klinsmann bei seinem zweiten Wechsel seinen neuen Liebling, den US-Boy Landon Donovan, bringt - Klinsmann brachte Hamit Altintop. Der kann auch Schafkopf.

Landon Donovan

103 Prozent der Münchner Fans waren sich sicher, dass Klinsmann bei seinem dritten Wechsel seinen neuen Liebling, den US-Boy Landon Donovan, bringt - und Klinsmann brachte Landon Donovan. Hatte direkt eine Torchance, die er aber so unnachahmlich vergab, dass 104 Prozent der Münchner Fas verstanden, warum Klinsmann zuerst Ottl und Altintop gebracht hatte.

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