DFB-Pokal:„Haben schon gute Ansätze gezeigt“

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Waldemar Anton (r) feiert seinen ersten Treffer für den BVB. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Der BVB spielt gegen Lübeck mehr als 1000 Pässe, schießt vier Tore, kassiert aber trotzdem drei Aluminiumtreffer. Überraschungen bleiben am DFB-Pokalsamstag aus – auch wenn es mancher Erstligist spannend macht.

Mühevoll über die Auftakthürde: Nuri Sahin hat bei seinem Pflichtspieldebüt als Trainer von Borussia Dortmund einen Erfolg gefeiert. In der ersten Runde des DFB-Pokals schlug der BVB den Regionalligisten 1. FC Phönix Lübeck in Hamburg nach einer spielerisch ausbaufähigen Leistung letztlich souverän mit 4:1 (3:0). Zugang Waldemar Anton (3.), Emre Can (31./Foulelfmeter) und Julian Brandt (45.+2) trafen in der ersten Hälfte im fast ausverkauften Volkspark, in den die Lübecker gezogen waren. Julien Duranville (62.) konterte im zweiten Durchgang den Anschlusstreffer durch Obina Iloka (55.).

„Es war ein guter Start und wichtig, dass wir das Spiel gewinnen. Es war alternativlos. Wir können uns steigern, aber es war ein gutes erstes Pflichtspiel“, sagte Dortmunds Pascal Groß bei Sky: „Wir haben schon gute erste Ansätze gezeigt.“

„Es ist wichtig, in der ersten Runde dominant zu spielen und nichts anbrennen zu lassen“, sagte Sahin bei Sky. Die wenigen defensiven Nachlässigkeiten könne er nachvollziehen: „Wir haben über 1000 Pässe gespielt, da kann in so einem Spiel auch mal die Konzentration nachlassen.“

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Zuletzt wirkte der ewige Münchner zumindest sportlich entbehrlich – doch gegen Ulm zeigt er nicht nur wegen seiner zwei Tore, dass seine Qualitäten noch gefragt sind. Gerade er könnte vom neuen Stil des Trainers Vincent Kompany profitieren.

Von Christof Kneer

Der Erkenntnisgewinn ob der Form des Champions-League-Finalisten hielt sich gegen den kampfstarken Viertligisten in Grenzen. Eine Woche vor dem kniffligen Bundesligaauftakt gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) offenbarte der BVB dem neuen Mann an der Seitenlinie aber durchaus einige Konzentrationsmängel im Ballbesitz.

„Wir wollen DFB-Pokal-Sieger werden“, hatte Sahin vor der Partie klargemacht und zum Start der Mission anschließend zwei neue Spieler von Beginn an auf den Platz geschickt. Während Sahins „absoluter Wunschspieler“ Maximilian Beier zunächst auf der Bank Platz nahm, standen Anton und Groß direkt im Mittelpunkt. Groß brachte eine Ecke scharf nach innen - der unbehelligte Anton schob am langen Pfosten zur frühen Führung ein.

Zahlreiche Dortmunder Fans machten die Partie für den BVB zum ungewöhnlichen „Heimspiel“. Sie bekamen einen hoch anlaufenden Gegner zu sehen, der den anfangs fahrigen BVB nervte und sogar einige Halbchancen kreierte. Cans 2:0 nach Elfmeter und die Vorentscheidung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach Brandts überlegtem Abschluss im Eins-gegen-Eins aber konnten die defensiv anfälligen Lübecker nicht verhindern.

Sahin, der als Spieler mit dem BVB Meister geworden und diesen Sommer im Alter von nur 35 Jahren die Nachfolge von Edin Terzic angetreten hatte, musste zur Pause trotz klarer Führung wechseln. Für den leicht angeschlagenen Gregor Kobel (Rücken) kam Ersatztorwart Alexander Meyer. Und der musste schnell hinter sich greifen - weil Brandt im Mittelfeld den Ball vertändelte und Iloka anschließend aus rund 16 Metern sehenswert ins linke obere Eck traf.

2289 Tage nach seinem letzten Bundesligaspiel als Spieler reagierte Sahin und verhalf unter anderem Yan Couto zu seinem Debüt in der Fünferkette des BVB. Die nächste Chance gehörte aber erneut dem frechen Heimteam im fremden Stadion. Emanuel Adou traf nach einer Stunde den Außenpfosten. Das 18 Jahre alte Talent Duranville ließ sich davon nicht beeindrucken und stellte im Gegenzug mit einem Tunnel den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Großer Jubel brandete bei den Anhängern des BVB auch in der 68. Minute auf, als Ex-Hoffenheimer und Nationalspieler Beier erstmals im schwarzgelben Dress den Platz betrat. Die letzten Chancen des Spiels hatte Lübeck: Iloka (80.) traf den Pfosten, Leander Fritzsche (84.) wenig später die Latte.

Keine Überraschungen in Runde eins

Auch abseits vom BVB haben sich die Bundesligisten am Samstag im DFB-Pokal schadlos gehalten. Aufsteiger Holstein Kiel hatte beim 3:2 (1:1) bei Drittligist Alemannia Aachen zwar deutlich mehr Mühe, kam aber dank zweier später Treffer weiter. RB Leipzig gewann mit 4:1 (2:1) bei Drittligist Rot-Weiss Essen, der SC Freiburg siegte mit 4:0 (2:0) beim Drittligisten VfL Osnabrück. Der 1. FC Heidenheim setzte sich beim Regionalligisten FC Villingen mit 4:0 (1:0) durch, Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (1:1) beim Drittligisten Erzgebirge Aue. Der 1. FC Union kam beim Regionalligisten Greifswalder FC zu einem mühevollen 1:0 (0:0).

Von den Pokalstartern aus der 2. Liga verabschiedete sich am Samstag ein Klub: Hannover 96 verlor bei Drittligist Arminia Bielefeld mit 0:2 (0:2). Der 1. FC Kaiserslautern, Finalist der Vorsaison, gewann dagegen mit 2:1 (2:0) beim Drittligisten FC Ingolstadt. Die Pfälzer spielten fast die ganze zweite Halbzeit in Unterzahl. Die SpVgg Greuther Fürth setzte sich bei Oberligist Schott Mainz mit 2:0 (1:0) durch. Der FC Schalke 04 gewann mit 2:0 (1:0) beim Oberligisten VfR Aalen.

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