DFB-Pokal:Offenbach stürzt den Favoriten Magdeburg

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Pokalschreck in Rot: Offenbachs Torschütze Valdrin Mustafa hat reichlich Erfahrung im Stürzen von Favoriten. (Foto: Arne Dedert/dpa)

In der ersten Runde des DFB-Pokals werden Frankfurt, Bremen und Wolfsburg ihrer Rolle gerecht. Der Fußball-Zweitligist Magdeburg jedoch scheitert an dem Amateurklub.

Die Kickers Offenbach haben im DFB-Pokal als erster Amateurklub die zweite Runde erreicht. Der Fußball-Regionalligist schaltete am Montagabend überraschend den Zweitligisten 1. FC Magdeburg 2:1 (1:0) aus. So steht der ehemalige Bundesligist und Pokalsieger von 1970 nun erstmals seit zehn Jahren wieder in der zweiten Hauptrunde.

Alexander Sorge brachte Offenbach vor 16 500 Zuschauern am Bieberer Berg mit einem Kopfball in Führung (31.), Martijn Kaars glich für die Magdeburger aus (54.). Die Entscheidung fiel, als Valdrin Mustafa eingewechselt wurde und traf (74.). Mustafa hatte mit der SV Elversberg und Viktoria Köln früher schon einmal Bayer Leverkusen und Werder Bremen aus dem Pokal geworfen. „Es ist unfassbar, was auf den Rängen los ist“, sagte Mustafa, 26, anschließend, „ich merke, dass hier was zusammenwächst.“

Magdeburg begann dominant, trotz 70 Prozent Ballbesitz brachte der Zweitligist aber kaum nennenswerte Chancen zustande, auch wenn das Team in der zweiten Halbzeit das Tempo verschärfte und zielstrebiger spielte. Der verdiente Ausgleich nach Hereingabe von Tatsuya Ito war die logische Konsequenz. Doch der Favorit ließ sich erneut überraschen: Boubacar Barry setzte sich auf der linken Seite durch, seine Hereingabe nutzte Wachs zu einem Zuspiel auf Mustafa.

Ekitikes Doppelpack mit Finesse

Die Erstligisten Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und VfL Wolfsburg nahmen dagegen die erste Hürde ohne größere Probleme.

Bei den Frankfurtern war es Hugo Ekitike, der sein Team in die zweite Runde zauberte. Der französische Stürmer avancierte mit feiner Technik und beeindruckender Zielstrebigkeit zum entscheidenden Mann des 4:1 (0:0)-Sieges beim Zweitliga-Schlusslicht Eintracht Braunschweig.

Die Frankfurter wurden ihrer Favoritenrolle nach anfänglichen Schwierigkeiten letztlich gerecht. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte legte Ekitike im Duell der beiden Traditionsklubs vor 21 201 Zuschauern in Braunschweig zunächst Fares Chaibi mit dem Außenrist den Treffer zum 1:0 (52.) vor. Vier Minuten später ließ der 22-Jährige nach einem Dribbling den zweiten Treffer folgen (56.), ehe er mit einem Lupfer auf 3:0 erhöhte (61.). Wenig später genehmigte ihm Trainer Dino Toppmöller einen vorzeitigen Feierabend. Igor Matanovic legte noch ein Tor nach (88.), dann traf Levente Szabo für Braunschweig (89.) – ein Ehrentreffer vor vollen Rängen.

Drei Werder-Treffer von Keke Topp

Werder Bremen setzte sich mit 3:1 (2:0) beim Drittligisten Energie Cottbus durch. Angeführt vom überragenden Zugang Keke Topp erreichte Werder mühelos die zweite Runde: Der 20 Jahre alte Mittelstürmer erzielte alle Bremer Tore (32./37./55. Minute). Henry Rorig (70.) ließ die Cottbuser Anhänger mit einem direkt verwandelten Freistoß zumindest einmal jubeln. Cottbus-Offensivspieler Romario Hajrulla (78.) sah die rote Karte, nachdem er mit gestrecktem Bein in Werder-Schlussmann Michael Zetterer gerutscht war.

Wolfsburg kam beim Oberligisten TuS Koblenz durch ein frühes Tor von Patrick Wimmer zu einem glanzlosen 1:0 (1:0). Vor 7500 Zuschauern traf Wimmer in der 15. Minute per Kopfball, die Führung verwaltete der Bundesligist anschließend eher glanzlos. In der Schlussphase spielte Koblenz nach Rot für Yasin Yaman (79.) in Unterzahl. Im ersten Pflichtspiel der Saison hatte Trainer Ralph Hasenhüttl lediglich eine Neuverpflichtung in die Startelf gestellt: Torhüter Kamil Grabara, der für 13,5 Millionen Euro vom FC Kopenhagen gekommen war.

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