DFB-Pokal:Bielefeld besiegt auch Freiburg – Werder trifft in Minute 94

Lesezeit: 2 Min.

Julian Kania (links) traf per Handelfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen den SC Freiburg. (Foto: Thomas F. Starke/Getty Images for DFB)

Die Arminia schlägt den Bundesligisten mit 3:1 und zieht ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Bielefeld ist der letzte Klub aus der dritten Liga im Wettbewerb, Freiburg verschießt den fünften Elfmeter in Serie.

Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld hat auch den SC Freiburg aus dem DFB-Pokal gekegelt. Die Ostwestfalen zogen durch ein verdientes 3:1 (2:0) gegen den Bundesligisten erstmals seit acht Jahren ins Viertelfinale ein. Die Arminia ist der einzige Verein außerhalb der beiden Bundesligen, der noch im Wettbewerb vertreten ist.

Zuerst musste Bielefeld aber bangen: Florent Muslija verschoss für die Gäste einen Foulelfmeter (18.). Dann traf Christopher Lannert traumhaft aus der Distanz zur Führung (28.), Torjäger Julian Kania erhöhte per Handelfmeter (36.). Michael Gregoritsch ließ die Freiburger nach der Pause noch einmal hoffen (63.), ehe Louis Oppie (81.) mit einem weiteren Traumtor die Überraschung perfekt machte. Im Parallelspiel setzte sich der VfB Stuttgart souverän mit 3:0 gegen Jahn Regensburg durch.

Die Arminen spielten vor 26 311 Zuschauern über 90 Minuten ihre Heimstärke aus - erst ein Spiel in dieser Saison auf der Alm ging verloren. In den ersten beiden Runden hatten die Gastgeber, die in diesem Jahrtausend bereits dreimal im Pokal-Halbfinale standen, bereits gegen Hannover 96 (2:0) und Union Berlin (2:0) magische Pokal-Nächte erlebt.

Im Vorfeld der Partie hatte Arminia-Coach Mitch Kniat gefordert, „dass jeder Einzelne am Anschlag ist“. Dies gelte auch für die Fans, die ihren Auftrag mit einer eindrucksvollen Choreo erfüllten – und die eigene Mannschaft anstachelten. Hochmotiviert warfen sich die Gastgeber in die Zweikämpfe.

Dann aber unterschätzten die Arminen das versierte Pressing des Bundesligisten: Gregoritsch eroberte den Ball, Maximilian Großer foulte ihn elfmeterwürdig. Doch Muslija zielte in die Mitte, Keeper Jonas Kersken bliebt stehen und hielt auch den zweiten Ball. Freiburgs Horror-Serie setzt sich damit fort: Schon in der Liga verschossen die Breisgauer die vergangenen fünf Elfmeter.Davon euphorisiert spielten die Arminen weiter nach vorne und Außenverteidiger Lannert ließ mit seinem Fernschuss-Tor die ostwestfälischen Fans toben. Kaum hatten diese sich beruhigt, gab es nach einem Handspiel von Gregoritsch und Videobeweis einen Elfmeter für Bielefeld: Mittelstürmer Kania verwandelte cool – das Viertelfinale und die damit verbundene Prämie von mehr als 1,6 Millionen Euro rückten in greifbare Nähe.

SC-Coach Schuster wechselte zur Pause Stammkeeper Noah Atubolu für den wegen eines Kopftreffers angeschlagenen Florian Müller ein. Die Gäste schöpften neuen Mut, liefen unentwegt gegen die beste Defensive der 3. Liga an. Gregoritsch sorgte mit seinem Treffer für Spannung, doch Arminia blieb konzentriert und setzte weiterhin offensive Akzente. Oppie machte alles klar.

Bremen trifft in Minute 94

Werder Bremen hat bei der Rückkehr von Ex-Trainer Florian Kohfeldt mit viel Mühe und dank eines Last-Minute-Treffers von Anthony Jung den Viertelfinaleinzug im DFB-Pokal perfekt gemacht. Der Bundesligist setzte sich gegen den klassentieferen SV Darmstadt 98 daheim im Weserstadion mit 1:0 (0:0) durch. Jung sorgte nach einem Freistoß von Marvin Ducksch in der vierten Minute der Nachspielzeit vor 40 000 Zuschauern für die Entscheidung.

„Besser spät als nie“, sagte der 33 Jahre alte Torschütze bei Sky. Die Fans besangen schon die mögliche Reise zum Finale nach Berlin. „Wir träumen groß. Es ist ein K.-o.-System, es ist alles möglich. Das hat man ja heute wieder gesehen. Warum nicht“, sagte Jung dazu. „Am Ende haben wir uns verdient belohnt“, befand Ducksch.

© SZ/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMiroslav Klose
:„Ich war schon immer besessen von Details“

Miroslav Klose erzählt, warum er im Gegensatz zu anderen Spielern seiner Generation unbedingt Trainer werden wollte. Der Weltmeister spricht über seinen harten Weg, seine Grundsätze als Coach – und die Elfmeter von Harry Kane.

Interview von Christof Kneer, Sebastian Leisgang, Martin Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: