DFB-Junioren:Ein schönes Puzzle für den Bundestrainer

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Schon wieder im Mittelpunkt: Youssoufa Moukoko (Nummer 11), Torschütze der deutschen U21-Elf beim Sieg in Lettland. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

DFB-Coach Stefan Kuntz findet Gefallen an seinem neuen U21-Jahrgang. Beim 3:1 in Lettland trifft erneut das Dortmunder Sturm-Juwel Moukoko.

Von Ulrich Hartmann, Riga/München

Der U21-Bundestrainer Stefan Kuntz hat keinen Schimmer, wie er am kommenden Wochenende alle seine Nationalspieler gleichzeitig beobachten soll. Jamie Leweling und Maximilian Bauer spielen mit Greuther Fürth gegen Wolfsburg, Youssoufa Moukoko spielt mit Borussia Dortmund in Leverkusen, Angelo Stiller mit der TSG Hoffenheim gegen Jonathan Burkardt mit Mainz 05 - und Finn Ole Becker für den FC St. Pauli in Hannover. Und das ist erst mal nur der Samstag.

Zukunft der DFB-Junioren
:Stefan Kuntz muss grübeln

Der Europameister-Trainer der U21 startet mit einem neuen Jahrgang in die nächste Qualifikation. Nachdem er sich offenbar Hoffnungen auf das Bundestrainer-Amt gemacht hatte, lässt er seine Zukunft beim DFB demonstrativ offen.

Von Ulrich Hartmann

Kuntz findet sein Problem nach zwei gewonnenen Länderspielen mit seinem neuen DFB-Jahrgang allerdings super: "Jetzt macht es noch mehr Spaß, die Spieler in ihren Vereinen zu beobachten und das Puzzle Stück für Stück zusammenzusetzen", sagte er. Am Sonntag spielt dann Roberto Massimo mit dem VfB Stuttgart in Frankfurt, Armel Bella Kotchap mit Bochum gegen Hertha BSC, Malick Thiaw für Schalke in Paderborn, Shinta Appelkamp für Fortuna Düsseldorf in Aue und Ransford Königsdörffer mit Dynamo Dresden in Heidenheim. Nicht zu vergessen: Tom Krauß und Erik Shuranov, die mit dem 1. FC Nürnberg in Regensburg antreten.

Alle diese Spieler - und damit die meisten, die Kuntz für die ersten EM-Qualifikationsspiele in seinen neuen Kader berufen hatte - kommen in ihren Klubs aktuell regelmäßig zum Einsatz. Vor diesem Hintergrund ist es von Vorteil, dass sieben dieser U21-Fußballer bei Zweitligisten aktiv sind. Dort viel zu spielen, ist für die Entwicklung besser, als bei Erstligisten auf der Bank zu sitzen. Am Wochenende hat Kuntz also viele Partien zu begutachten - und an den Wochenenden danach ebenso.

Die Nominierung des nächsten Kaders wird interessant, denn die Spiele am 7. Oktober gegen Israel und am 12. Oktober in Ungarn werden schwieriger als die beiden Auftaktpartien in der EM-Qualifikation. Nach dem 6:0 in San Marino gewann der neue Jahrgang des amtierenden Europameister Deutschland nun in Lettland 3:1. Dortmunds Sturmjuwel Moukoko, 16 (im Bild, Nr. 11), traf nach seinen beiden Toren in San Marino auch in Riga, die weiteren Treffer erzielten Stiller und Thiaw.

Klimowicz und Stanisic kommen für eine Nominierung nicht in Frage

"Der Anfang ist gemacht", sagte Kuntz zufrieden. Er hat die U21 drei Mal ins EM-Finale und zwei Mal zum Titel geführt, die nächste Endrunde ist 2023 in Rumänien und Georgien. "Jetzt kommen die stärkeren Gegner", sagt er zur Qualifikation.

Nicht zurückgreifen kann Stefan Kuntz auf den Stuttgarter Mateo Klimowicz und auf Josip Stanisic vom FC Bayern. Stanisic hätte dieser Tage bereits für Kroatiens U21 gespielt, hätte er sich nicht eine Kapselverletzung zugezogen. Klimowicz wiederum, geboren in Buenos Aires und aufgewachsen in Deutschland, hat sich Bedenkzeit erbeten, ob er weiterhin für Deutschland oder künftig lieber für Argentinien spielen will. Er ist im Juli 21 Jahre alt geworden und spielt sich laut neuer Regel mit dem nächsten Länderspiel für immer fest.

Seit zwölf Monaten muss sich jeder Spieler mit zwei Optionen gut überlegen, für welche Nation er nach dem 21. Geburtstag auflaufen will. Als sich der Stuttgarter Borna Sosa kürzlich für Deutschland entscheiden wollte, hatte er nach dem 21. Geburtstag bereits für Kroatiens U21 gespielt und die neue Regel übersehen. Er musste kleinlaut zu Kroatien zurückkehren.

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