Süddeutsche Zeitung

Ilkay Gündogan:"Wir sollten so vorsichtig wie möglich sein"

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Der Nationalspieler richtet einen emotionalen Appell an die Bevölkerung - Bundestrainer Löw zeigt sich recht zufrieden mit der Situation um seine Nationalelf.

Nationalspieler Ilkay Gündogan hat vor dem Länderspiel gegen Tschechien mit Demut auf seine Corona-Infektion zurückgeblickt. "Vor der Corona-Erkrankung habe ich es nicht für voll genommen. Danach hat sich mein Denken geändert. Es macht nicht nur körperlich, auch psychisch etwas mit einem. Man macht sich Sorgen. Alles steht in den Sternen", sagte Gündogan auf der Pressekonferenz in Leipzig.

Gündogan hatte die Länderspiele im Oktober verpasst, nachdem er sich infiziert hatte. "Die ersten drei, vier Tage waren schlimm. Da waren die stärksten Symptome. Schwierig war der Einstieg wieder ins Training, weil die Krankheit noch drin war", ergänzte der Mittelfeldspieler von Manchester City, der gegen Tschechien vermutlich als Kapitän auflaufen wird. Gündogan appellierte daran, das Virus ernst zu nehmen: "Wir sollten so vorsichtig wie möglich sein, um die Menschen um uns herum zu schützen."

Tief berührt habe ihn ein Telefongespräch mit seinem Großvater, der aus Sorge um Gündogan geweint habe. "Ich werde dieses Gespräch niemals vergessen", sagte Gündogan und fügte mit Blick auf einen möglichen Impfstoff hinzu: "Wir sehnen die Zeit herbei, dass Menschen ins Stadion können. Dafür spielen wir ja auch. Es wäre schön, wenn es schnell passieren würde. Generell ist aber die Gesundheit von allen Menschen wichtig."

Die zuletzt geäußerte Kritik an den Leistungen der Nationalelf kann Gündogan in Teilen nachvollziehen. "Wenn Kritik berechtigt ist, sollte man sich dieser stellen", sagte Gündogan. Er habe "schon das Gefühl, dass viele Nationalmannschaften gerade eher mit einem pessimistischen Blick beurteilt werden", nicht nur in Deutschland: "Viele Fans tun sich gerade schwer, sich auf Länderspiele zu freuen."

Löw: "Es macht wahnsinnig viel Spaß, mit diesen jungen Spielern"

Im Anschluss betrat Bundestrainer Joachium Löw das Podium. Fragen nach der von Nationalelf-Direktor Oliver Bierhoff beschworenen dunklen "Wolke", die über der DFB-Elf hänge, hat er dabei nicht direkt kommentiert. Löw zeigte sich recht zufrieden mit der Situation um seine Nationalelf. "Es macht wahnsinnig viel Spaß, mit diesen jungen Spielern zusammenzuarbeiten", sagte Löw und es sei "absolut wert, diesem erweiterten Kader, diesen jungen Spielern, das Vertrauen zu schenken".

Zu den zuletzt schwankenden Leistungen sagte Löw, man könne "uns gerne für manche Dinge verantwortlich machen", man sei "auf Schwierigkeiten gestoßen, das kam aber auch nicht unerwartet". Die Stimmung sei "von außen her ein bisschen anders, das spürt man", ein großes Problem machte Löw darin aber offensichtlich nicht aus.

Zur Aufstellung gegen Tschechein verriet Löw: Der Frankfurter Kevin Trapp wird am Mittwoch im Tor stehen. Auch die Verteidiger Antonio Rüdiger vom FC Chelsea und Robin Koch von Leeds United sowie der Dortmunder Offensivspieler Julian Brandt sind für die Startformation vorgesehen.

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