Die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen haben den Auftakt in die Nations League verpatzt. In Abwesenheit der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unterlag das DFB-Team in Viborg 0:2 (0:1) gegen Dänemark. Vor 4210 Fans erzielte Amalie Vangsgaard am Freitagabend beide Tore für die Däninnen (23./64. Minute).
Die von Co-Trainerin Britta Carlson betreute DFB-Elf präsentierte sich im ersten Länderspiel nach dem WM-Vorrundenaus über weite Strecken des Spiels schwach. Nur als Sieger der Vierergruppe besteht für die deutschen Fußballerinnen weiter die Chance, sich für Olympia 2024 in Paris zu qualifizieren.
Gleich zehn Spielerinnen, die vor gut sieben Wochen das frühe Aus bei der Weltmeisterschaft in Australien mitzuverantworten hatten, durften in Dänemark beginnen. Einzig Rechtsverteidigerin Sarai Linder aus Hoffenheim hatte nicht im WM-Kader gestanden. Für sie wurde aber später Bayerns Giulia Gwinn, die lange verletzt gewesen war, eingewechselt.
Bei den Däninnen dirigiert Bayern-Spielerin Pernille Harder die Partie
Die DFB-Elf fand schwer ins Spiel. Viel zu schleppend und unpräzise spielten die EM-Zweiten nach vorn, den nominellen Offensivkräften Nicole Anyomi, Klara Bühl und Alexandra Popp fehlte die Unterstützung. Hinzu kamen teils eklatante technische Mängel. Nach 45 Minuten schlich das DFB-Team in die Kabinen, ohne eine echte Torchance kreiert zu haben.
Besser machten es die Däninnen, bei denen Kapitänin Pernille Harder mit teils klugen Pässen Regie führte. Die seit dieser Saison für den FC Bayern spielende Harder war auch maßgeblich am 1:0 beteiligt. Mit einem langen Ball ins Zentrum hebelte die 30-Jährige die deutsche Abwehr aus, anschließend setzte sich Vangsgaard im Zweikampf gegen die schwach verteidigende Felicitas Rauch durch; gegen den platzierten Flachschuss war Torhüterin Merle Frohms anschließend machtlos.
Am Dienstag gegen Island steht das DFB-Team bereits unter Zugzwang
Nach dem Seitenwechsel kamen Jule Brand und Gwinn für Nicole Anyomi und Linder ins Spiel, und mit ihnen kam auch der dringend benötigte Schwung. Zunächst vergab Sydney Lohmann per Kopf nach Popps Flanke die Möglichkeit zum Ausgleich, kurz darauf zielte Popp selbst vorbei. Das Tor fiel dann doch noch, allerdings auf der anderen Seite. Wieder war Vangsgaard erfolgreich, die einen von Gwinn schlampig gespielten Rückpass erlief und zusätzlich von der mangelnden Absprache zwischen Torhüterin Frohms und Abwehrchefin Marina Hegering profitierte.
Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt Carlson nicht, bereits am Dienstag (18.15 Uhr, ZDF) geht es in Bochum gegen Island weiter. Weiterer Gegner in der Gruppe 3 der Liga A ist Wales. Nur die Gruppenersten kommen in die Endrunde, wo die beiden einzigen europäischen Olympia-Plätze für Paris 2024 ausgespielt werden. Die beiden nächsten Spiele in dem neuen Wettbewerb finden am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island statt.