Deutschland - England: Historische Duelle:Die schon wieder!

31 Mal traf Deutschland bisher auf England - darunter waren legendäre Niederlagen, dramatische Siege und ein Jahrhundert-Tor. Die wichtigsten deutsch-englischen Duelle im Überblick.

J. Beckenkamp und D. Bernreuther

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Deutschland besiegt England im Achtelfinale der Fußball-WM 2010 mit 4:1 - und zwar ganz ohne Elfmeterschießen. Es war das 32. Duell der DFB-Elf mit dem Angstgegner - darunter waren legendäre Niederlagen, dramatische Siege und ein Jahrhundert-Tor. Die wichtigsten deutsch-englischen Duelle im Überblick.

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1908, Deutschland - England 1:5 Die deutsch-englischen Beziehungen auf dem grünen Rasen beginnen im Jahr 1908 mit einem Schlag ins Gesicht: 6.000 Zuschauer in Berlin müssen mitansehen, wie das DFB-Team von einer routinierten Mannschaft der "Three Lions" im ersten offiziellen Freundschaftsspiel beider Nationen auseinandergenommen wird. 1:5 heißt es am Ende, einzig Fritz Förderer gelingt ein Tor für die deutsche Elf.

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1954, England - Deutschland 3:1 Bis zum nächsten erwähnenswerten Spiel zwischen beiden Ländern dauerte es 46 Jahre. Es war nur ein Freundschaftsspiel, aber Uwe Seeler (li.) zeigte trotzdem vollen Einsatz. Deutschland verlor in Wembley mit 1:3 - den einzigen Treffer für den DFB erzielte aber nicht das HSV-Idol, sondern Alfred Beck, der sein erstes und letztes Länderspiel für Deutschland bestritt. Auch ein gewisser Jupp Derwall stand in der deutschen Startelf - er sollte später noch Bundestrainer werden.

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1966, England - Deutschland 4:2 Neben dem "Wunder von Bern" im Jahr 1954 ist dieses Spiel wohl bis heute die legendärste Partie einer deutschen Nationalmannschaft. Und auch bei den Fans auf der Insel gilt das WM-Finale 1966 als die Mutter aller Spiele. Warum? Weil es bis heute kein umstritteneres Tor im Fußball gab als das sagenumwobene "Wembley-Tor" des dreifachen Finaltorschützen Geoff Hurst zum 3:2 für England in der Verlängerung. Hursts Schuss tippte von der Querlatte auf die Linie und sprang zurück ins Feld - nach einer kurzen Beratung mit dem sowjetischen Linienrichter Bachramow gab Schiedsrichter Dienst aus der Schweiz einen Treffer, der bis heute die Gemüter erregt. Nicht auszudenken, wie es den Engländern heute erginge, wenn sie bei all den bitteren Niederlagen gegen Deutschland auch dieses Spiel verloren hätten. Es sei ihnen gegönnt - trotzdem war's kein Tor!

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1968, Deutschland - England 1:0 Die Niederlage saß noch immer tief, eine Wiedergutmachung war bitter nötig - und die gelang zwei Jahre später, als den Deutschen der erste Sieg gegen den Rivalen von der Insel gelang. In einem Freundschaftsspiel vor 80.000 Zuschauern in Hannover besiegte die DFB-Auswahl die Engländer mit 1:0. In der 82. Minute erzielte Franz Beckenbauer den entscheidenden Treffer, doch diesen Sieg hätten viele Deutsche wohl trotzdem gerne gegen die Finalpleite in Wembley getauscht. Der Kölner Wolfgang Weber (li.) und Englands Geoff Hurst waren auch 1966 schon dabei gewesen.

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1972, Deutschland - England 3:1 Nur vier Jahre später hieß es erneut Deutschland gegen England, wieder war der Spielort das altehrwürdige Wembley-Stadion. Diesmal trafen die Teams im EM-Viertelfinale aufeinander - und die Deutschen revanchierten sich für die Pleite im WM-Finale 1966 mit dem ersten Sieg auf englischem Boden. 3:1 hieß es am Ende, die Torschützen sind bis heute keine Unbekannten: Ein gewisser Ulrich Hoeneß traf zum 0:1, dann folgte der Ausgleich durch Lee. Als das Spiel schon fast zu Ende war, schlugen die Deutschen doch noch zweimal zu. Günther Netzer (im Bild) verwandelte einen Elfmeter zum 1:2, kurz darauf erzielte Gerd Müller den Endstand.

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1990, Deutschland - England 5:4 n. E. Am 4. Juli 1990 traf in Turin eine deutsche Mannschaft auf England, die zu dieser Zeit kaum zu schlagen war. Die große Generation der späteren Weltmeister um Lothar Matthäus (im Bild gegen Paul Gascoigne), Andy Brehme, Guido Buchwald und Rudi Völler musste im Halbfinale der WM in Italien gegen eine giftige englische Mannschaft ran, die fest entschlossen schien, das Finale zu erreichen. Brehme brachte das DFB-Team in einer hochspannenden Partie in der 60. Minute in Führung, zehn Minuten vor Schluss gelang Englands Sturmführer Gary Lineker der Ausgleich. Es gab Verlängerung und schließlich ein dramatisches Elfmeterschießen - Deutschland gewann, weil Stuart "Psycho" Pearce und Chris Waddle das taten, was die "Three Lions" so oft machen: Sie scheiterten vom Punkt.

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1996, Deutschland - England 7:6 n. E. "Football's coming home", der Fußball kommt nach Hause - das war das Motto, das die Engländer bei der Heim-EM 1996 zum Titel führen sollte. Im Halbfinale gegen Deutschland im Londoner Wembley-Stadion brachte Alan Shearer die "Three Lions" früh per Kopf in Führung, Stefan Kuntz glich nach 16 Minuten aus. Auch nach 120 Minuten stand es noch 1:1, es kam also wie 1990 zum Elfmeterschießen. Die ersten fünf Schützen beider Teams verwandelten sicher: Shearer, Platt, Pearce, Gascoigne und Sheringham für England; Häßler, Strunz, Reuter, Ziege und Kuntz für Deutschland. Dann hielt Deutschlands Torwart Andreas Köpke den schwach geschossenen Elfmeter von Gareth Southgate (links), Andreas Möller knallte den Ball anschließend zentral unter die Latte - Endstand 7:6, Deutschland zog ins Finale ein und wurde Europameister.

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(Foto: online.sdesport)

2000, England - Deutschland 0:1 Es war das letzte Spiel im alten Wembley-Stadion vor dem Abriss und dem Neubau, die Engländer wollten sich mit einem Sieg gegen Deutschland verabschieden. In der 14. Minute gab es Freistoß für Deutschland. Ausgerechnet England-Legionär Dietmar Hamann (re.), der damals für den FC Liverpool spielte und inzwischen Spielertrainer beim englischen Drittligisten Milton Keynes Dons ist, schoss aus 35 Metern. Der Ball rutschte über den feuchten Rasen und vorbei an Tohüter David Seaman - 1:0 für Deutschland. Nach dem Spiel tröstete Hamann den niedergeschlagenen Michael Owen. Doch der war im Jahr darauf die Hauptfigur, als England für diese Niederlage Revanche nahm ...

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2001, Deutschland - England 1:5 Nach den 90 Minuten im Münchner Olympiastadion waren die Deutschen niedergeschlagen, die Engländer und ihre Fans waren dagegen in prächtiger Laune. Sie feierten den 5:1-Sieg über Deutschland und den dreifachen Torschützen Michael Owen. Für die deutsche Nationalmannschaft war es die höchste Heimniederlage seit einem 0:6 gegen das österreichische "Wunderteam" 1931. Mit einem Sieg über England hätte sich Deutschland vorzeitig für die WM in Japan und Südkorea qualifiziert. Nach der 1:5-Klatsche musste die Mannschaft von Teamchef Rudi Völler in die Relegation - und setzte sich gegen die Ukraine durch.

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