DFB-Elf in der Einzelkritik:Müller schwingt das Lasso

Der Stürmer unterstreicht gegen Spanien seine Einzigartigkeit. Timo Werner verflucht seinen Körper und Sami Khedira vertieft kurz die Sorgenfurchen von Joachim Löw. Die DFB-Elf in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Düsseldorf

Marc-André ter Stegen

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(Foto: dpa)

Ist ja Spanien-Experte, seit er beim FC Barcelona spielt. Beim Gegentor von Rodrigo Moreno gleich nach dem Anpfiff trotzdem machtlos. Und nein, bevor jemand fragt: Den Ball hätte auch Manuel Neuer nicht gehalten. Später herausragend aus der Nahdistanz gegen Isco.

Joshua Kimmich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erklärte im SZ-Interview, dass er am liebsten im Zentrum spielt, die Position des Rechtsverteidigers aber schon okay findet. Das freute den Bundestrainer, er stellte Kimmich hinten rechts auf. Lieferte sich ein paar fetzige Laufduelle mit Jordi Alba. So gut beschäftigt, dass er gar keine Zeit hatte, sehnsüchtig Richtung Zentrum zu blicken.

Jérôme Boateng

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(Foto: AFP)

Auf dem Weg zurück zur Weltklasse, sagt sein Vereinstrainer Jupp Heynckes. Anfangs aber doch ein bisschen verdattert ob der Anzahl an spanischen Weltklassewuslern, die den deutschen Strafraum gar nicht mehr verlassen wollten. Später etwas weltklassiger, aber ein Stückchen des Wegs bleibt ihm noch.

Mats Hummels

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(Foto: AFP)

Beim 0:1 durch Moreno zu weit weg. Auch sonst gut beschäftigt mit den spanischen Zaubermäusen. Wollte dem großen Rivalen sicher noch nicht verraten, wie gut er bei der WM verteidigen kann. Und wie gut er köpfeln kann. Setzte seinen Kopfball deshalb vorsichtshalber an die Latte.

Jonas Hector

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(Foto: dpa)

Freundlich empfangen in Düsseldorf, vielleicht auch, weil er in der kommenden Saison nicht mehr beim 1. FC Köln spielen wird. Hector kann sich seinen neuen Arbeitgeber wohl aussuchen - BVB oder Bayern? Ließ sich in der ersten Halbzeit von Isco einmal so sehr narren, dass Hector gehofft haben wird, dass alle Trainer und Manager besagter Vereine vor dem Fernseher gerade ein Getränk aus der Küche geholt haben.

Sami Khedira

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(Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters)

Darf Kapitän spielen, solange Manuel Neuer verletzt ausfällt - vielleicht sogar bei der WM? Sorgte für den Schreckmoment des Abends, als er nach 50 Minuten verletzt den Platz verlassen musste. Bundestrainer Löw hatte tiefe Sorgenfurchen auf der Stirn, die sich nach dem Spiel aber wieder glätteten. Der Muskel von Khedira habe zugemacht, es sei aber nichts gerissen, erklärte Löw.

Toni Kroos

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(Foto: AP)

Noch ein Spanien-Experte. Wobei, ob er diesen Iniesta vorher schon mal gesehen hatte? Dass dieser vor dem 0:1 so einen Traumpass schlägt, damit konnte wirklich keiner rechnen. Kroos war später vermutlich noch überrascht, dass das Spiel 90 Minuten dauerte und der Bundestrainer anschließend einen Espresso trank.

Thomas Müller

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(Foto: REUTERS)

Unterstrich seine Einzigartigkeit mit einem wahrlich komischen Tor. Ganz untypisch, weil mittig aus 20 Metern, zog Müller drauf. Richtig krachend war der Schuss nicht, eher ein Bogenlämpchen. Den Winkel verfehlte er auch knapp. Drin war der Ball trotzdem. Eine komische Jubelbewegung hatte Müller obendrein im Repertoire: Er schwang mal kurz das Lasso.

Mesut Özil

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(Foto: AFP)

Hatte seine tollsten Aktionen im Verborgenen. Hier eine fantastische Ballannahme, dort ein perfekt temperierter Pass. Weil er aber kein Tor schoss oder andere aufsehenerregende Situationen hatte, wird es später doch wieder heißen, Özil habe bloß sein Phlegma über den Platz getragen.

Julian Draxler

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hat seinen WM-Platz quasi sicher, da etliche seiner Konkurrenten schwächeln (Reus, Schürrle, Götze). Wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen, ließ kurz nach der Pause einen Distanzschuss aufs spanische Tor zischen, den de Gea nur unter allergrößten Verrenkungen parieren konnte. Später ausgetauscht gegen Sané.

Timo Werner

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Nicht wirklich sein Abend. Sprang erst unter einer Kimmich-Flanke hindurch, verfluchte dabei wohl seine eigene Körpergröße (1,81 Meter). Ein Gomez-Maß, das hätte nun geholfen. Schoss dann knapp am rechten Pfosten vorbei. Und trat mitten im Konter auf den Ball.

Ilkay Gündogan

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam für den verletzten Khedira. Hätte sich fast mit einem Tor eingeführt, de Gea parierte aber in der Not.

Leroy Sané

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam für Draxler. Hat seinen WM-Startplatz noch nicht sicher, konnte an diesem Abend aber keine Pluspunkte mehr sammeln.

Leon Goretzka und Mario Gomez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kurz vor Schluss eingewechselt. Goretzka hätte Gomez fast noch ein Tor aufgelegt, doch der Stürmer verstolperte. Beide bekommen gegen Brasilien vielleicht ein paar Minütchen mehr Spielzeit.

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