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Manuel Neuer
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Betrat die Bühne in Bordeaux ganz in Schwarz. Im Stile von Torwartlegenden wie Lew Jaschin und Country-Sänger Johnny Cash. Begann die Partie mit der Kapitänsbinde und wechselte daher die Wimpel mit Gianluigi Buffon, der 90 Länderspiele hatte, als Neuer sein Debüt feierte. Gab die Binde wieder ab, als Bastian Schweinsteiger Sami Khedira ersetzen musste. War bei dieser EM ohne Gegentor geblieben - bis Leonardo Bonucci einen Elfmeter perfekt verwandelte (78.). Rächte sich beim Elfmeterschießen an Bonucci mit einer Glanzparade. Und hielt dann auch noch den Elfmeter von Matteo Darmian.
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Benedikt Höwedes
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Hatte im Achtelfinale pausiert, rückte nun wieder ins Team. Das Opfer: Julian Draxler, der gegen die Slowakei eine brillante Vorstellung geliefert hatte. Mit Höwedes in der Startelf hat Deutschland noch nie verloren. Hatte die Mission, Italiens Stoßstürmer Pellè auf die selbige zu rücken. Tadellos.
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Jérôme Boateng
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Sorgte in der 77. Minute für ein ikonisches Foto, als er im Strafraum wie ein Balletttänzer zum Kopfballduell hochstieg - mit hochgerissenen Armen und zum Bogen gespanntem Rücken. Grazie, bella figura - sagten die Italiener, denn der Ball landete an seinem rechten Arm. Schiedsrichter Viktor Kassai deutete auf den Elfmeterpunkt, Leonardo Bonucci verwandelte sicher. Hatte bis dahin den italienischen Stürmer Éder gut im Griff und einen Schuss von Stefano Sturaro entscheidend abgefälscht (32.). Kam anfangs in die Verlegenheit, lange Pässe zu spielen, die zu Ballverlusten führten. Gewöhnte sich das dann wieder ab. Verwandelte seinen Elfmeter sicher.
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Mats Hummels
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Souverän, elegant, umsichtig, selbstbewusst, aufmerksam, abgeklärt. Ein nahezu perfektes Spiel. Leistete sich nur ein einziges Foul an Éder, es war ein Foul zu viel. Schiedsrichter Viktor Kassai ahndete es mit der Gelben Karte, so dass Hummels nun fürs Halbfinale gesperrt ist. Verwandelte seinen Strafstoß.
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Joshua Kimmich
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Spielte auf der rechten Seite - und knüpfte dort zunächst an seine bisher exzellente Turnierleistung an. Verlor aber seinen kongenialen Partner Toni Kroos, als Bastian Schweinsteiger für den verletzten Khedira ins Spiel kam. Blieb aber auffällig - und band so den italienischen Linksverteidiger Mattia De Sciglio. Hatte nur zwei relevante Aussetzer - einmal rutschte ihm ein Pass der Italiener unter der Sohle, einmal ließ er De Sciglio flanken. Die Szenen führten aber zu nichts. Setzte beim Elfmeter ins Netz.
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Sami Khedira
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Sorgte für eine Schlüsselszene der Partie, als er sich nach 12 Minuten an die Adduktoren fasste. Versuchte es noch einmal, musste aber dann doch um die Auswechslung bitten. Das wog insofern schlimmer als sein Rückzug unmittelbar vor dem WM-Finale von Rio, als sich bei dieser Gelegenheit das deutsche Spiel schon geordnet hatte. Als Khedira ging, geriet die Statik des deutschen Spiels durcheinander. "Ob es bis Donnerstag (zum Halbfinale, d. Red.) reicht, weiß ich nicht", sagte Löw hinterher. Oje.
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Jonas Hector
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Der Held des letzten Strafstoßes zum 6:5, den er rechts unten versenkte. Der Mann, der den großen Gianluigi Buffon, den großen Torwart der Italiener, zum Weinen brachte. Der Kölner krönte damit eine völlig zuverlässige Leistung auf der linken Außenbahn. Hatte schon in der ersten Halbzeit mit einer abgefälschten Flanke Buffon in Schwierigkeiten gebracht - und war entscheidend am 1:0 beteiligt. Von ihm kam der Pass von der Grundlinie in den Rücken der italienischen Abwehr, den Mesut Özil zum 1:0 verwertete.
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Thomas Müller
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Traf zu oft die falschen Entscheidungen. Und blieb wieder ohne Tor, obwohl er die beiden besten Chancen der Deutschen auf dem Fuß hatte. In der 42. Minute kam er im Strafraum frei zum Schuss - schoss aber, als hätte er die Schuhe falsch herum angezogen. In der 54. Minute sah das besser aus, als er aus 14 Metern abzog - Alessandro Florenzi aber den Ball spektakulär mit der Hacke zur Ecke lenkte. Der Schuss wäre aber wohl vorbeigegangen. Schoss wie schon gegen Atlético Madrid in der Champions League im Elfmeterschießen einen schrecklichen Elfmeter, den Buffon hielt. Wurde dennoch vom deutschen Anhang gefeiert. Kann sich ein Leben lang bei Hector und Neuer bedanken.
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Toni Kroos
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Ein Poet - so lange Sami Khedira auf dem Platz war und ihm den Rücken freihielt, auf dass er, Kroos, in Ruhe nach dem richtigen Versmaß suchen konnte. Er suchte die Inspiration im Dialog mit Joshua Kimmich, orientierte sich deshalb immer häufiger nach rechts. Musste dieses Habitat aber verlassen, als Bastian Schweinsteiger kam - worunter die deutsche Spielkunst litt. Aus einer Partie, die brillant zu werden schien, wurde eine nur noch gute. Verwandelte im Elfmeterschießen seinen Strafstoß mit mecklenburgischer Kühle.
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Mesut Özil
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Begann stark, schien aber mit zunehmender Spieldauer so sehr im Dickicht des italienischen Mittelfelds zu verschwinden, dass man nachschauen musste, ob er nicht bereits vom Rasen verschwunden war. War er auch, wie in der 65. Minute zu sehen war. Özil war in der Telefonzelle verschwunden, um sich im Stile von Clark Kent ins Superman-Kostüm zu werfen und dann mit wehendem Helden-Cape in den italienischen Strafraum zu stürzen und einen Pass von Hector aus sechs Metern ins Tor zu schießen. Setzte seinen Elfmeter an den rechten Pfosten. Aber wen interessiert das jetzt noch?
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Mario Gomez
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Hatte vor dem Achtelfinale zwischen Italien und Spanien gesagt, dass er lieber gegen die Spanier spielen würde. Wegen des Papas, der Spanier ist. Die Spanier flogen gegen Italien raus. Aber Gomez übernahm ihren Part, als er einen Pass auf Hector spielte, der genauso gut von Andrés Iniesta hätte stammen können, dem spanischen Spielmacher: Hector nutzte ihn, um Mesut Özil das Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 aufzulegen (65.). Später verhob sich Gomez, als er fatalerweise Brasilianer spielen wollte. In der 67. Minute versuchte er, mit dem Rücken zum Tor einen Ball grandios in Richtung Tor zu verarbeiten - Buffon lenkte den Schuss magisch zur Ecke. Musste ausgewechselt werden, der Oberschenkel zwickte, offenbar eine Spätfolge des Hackentricks.
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Bastian Schweinsteiger
Quelle: dpa
Kam in der 15. Minute für Khedira. Bekam die Kapitänsbinde von Neuer übergeben. Gab nach nur vier Minuten Anlass zu Stirnrunzeln auf der deutschen Bank, als er sich nach einem Pressschlag mit einem Italiener ans Knie fasste. Hatte Pech, als ihm nach 27 Minuten ein Kopfballtreffer wegen vorangegangenen Foulspiels aberkannt wurde. Zeigte Präsenz, hatte aber keine durchschlagende Wirkung. Hätte den fünften deutschen Elfmeter zum Sieg verwandeln können. Setzte ihn aber übers Tor.
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Julian Draxler
Quelle: dpa
Wurde für Mario Gomez eingewechselt. Blieb unter dem Level, das er im Slowakei-Spiel gezeigt hatte. Bester Einsatz: Ein Rückzieher aus kurzer Distanz in der zweiten Halbzeit der Verlängerung, der übers Tor ging. Verwandelte dafür seinen Elfmeter sicher.