DFB-Elf in der Einzelkritik:Albträume dank Gunnar Nielsen

Thomas Müller und Marco Reus verzweifeln am färinger Keeper, Mats Hummels widerlegt sich selbst, Mesut Özil hat einen neuen Trick. Und Philipp Lahm? Verliert Zweikämpfe gegen Christian Lamhauge Holst. Die DFB-Elf beim 3:0 gegen Färöer in der Einzelkritik.

Carsten Eberts

DFB-Elf in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller und Marco Reus verzweifeln am färinger Keeper, Mats Hummels widerlegt sich selbst, Mesut Özil hat einen neuen Trick. Und Philipp Lahm? Verliert Zweikämpfe gegen Christian Lamhauge Holst. Die DFB-Elf beim 3:0 gegen Färöer in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Carsten Eberts. Manuel Neuer: Erfährt derzeit, wie es ist, deutscher Nationalkeeper zu sein. Neuer hält prächtig, begeht keine Fehler - und verschwindet nahezu aus der Berichterstattung. Weil deutsche Keeper immer prächtig halten. Und eben keine Fehler begehen. Und deshalb auch kaum auffallen. So wie an diesem Abend in Hannover.

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Philipp Lahm

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(Foto: dpa)

Philipp Lahm: Bespielt neuerdings nicht nur beim FC Bayern die rechte Abwehrseite, sondern auch unter Bundestrainer Löw. Überraschte zunächst mit so vielen Abspielfehlern, wie sie Lahm normalerweise in einer ganzen Saison nicht unterlaufen. Als ihm Christian Lamhauge Holst (dieser Spitzenname muss einfach genannt werden!) wieder mal davon lief, hakelte sogar der sonst so faire Lahm nach. Und kassierte Gelb.

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Mats Hummels

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(Foto: dapd)

Mats Hummels: Hat der SZ vor der Partie ein langes Interview gegeben - und darin ausführlich über seinen Bock beim EM-Aus gegen Italien gesprochen. Als er Antonio Cassano laufen ließ und anschließend das 0:1 fiel. "Wer auf ein Fußballfeld geht, wird immer Fehler machen", sagte der Dortmunder Abwehrchef. Ging auch gegen die Färöer auf den Platz, machte jedoch keine Fehler. Hat sich damit komischerweise selbst widerlegt. Kann passieren.

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Per Mertesacker

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(Foto: dapd)

Per Mertesacker: Spielte früher in Hannover, hat viele Freunde hier, wurde vom Stadionsprecher gar mit "Willkommen zu Hause" begrüßt. Verlebte deshalb einen vergnüglichen Abend, ohne größere Schwierigkeiten. Kommt bestimmt gerne wieder. Wenn Hannover 96 irgendwann mal in der Champions League auf den FC Arsenal trifft.

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Holger Badstuber

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(Foto: dapd)

Holger Badstuber: Rutschte ins Team, weil Marcel Schmelzer im Abschlusstraining einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte. Leitete mit einem gekonnten Hinterkopf-Ball die erste halbwegs gefährliche Aktion der Färöer ein. Es blieb eine der wenigen halbwegs gefährlichen Aktionen. Auch, weil Badstuber anschließend einen soliden Job ablieferte.

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Sami Khedira

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(Foto: dapd)

Sami Khedira: Versuchte sich zunächst als Spielgestalter, fand jedoch kaum Abnehmer für seine Pässe. Groovte sich dann mit zwei Weitschüssen ein, die jeweils nur knapp am Tor vorbei gingen. Konnte sich darüber wunderbar ärgern. Allein diese Aktionen zeigen, wer derzeit der Chef im deutschen Mittelfeld ist. Auch wenn Khedira sicher schon bessere Abende verlebte.

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Mario Götze

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Götze: Götze auf der Sechs? War dies nicht schon mal schief gegangen? Schnell wurde klar, dass Bundestrainer Löw dem Dortmunder keine zweite Bewährungschance im defensiven Mittelfeld aufzwingen wollte. Götze durfte herumwieseln, vogelfrei irgendwo im Dreieck zwischen Sechser, Zehner und Mittelstürmer. Dies gelang ihm vortrefflich, wie in der 28. Minute, als er die gesamte Abwehr ausdribbelte und mit einem überlegten Schuss ins linke, untere Eck abschloss. Blieb stets gefährlich, durfte kurz vor Schluss unter Applaus vom Platz. Für ihn kam Julian Draxler.

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Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller: Hatte irgendwann raus, wie es an diesem Abend läuft: Müller rennt, trickst, köpft und schießt - und am Ende hält Färöer-Torwart Gunnar Nielsen. So lief es eine ganze Halbzeit lang, Müller hatte eine Reihe schönster Gelegenheiten, doch Nielsen, der Ersatzkeeper von Manchester City, parierte stets. Also verlegte sich Müller lieber aufs Flanken. Und legte Mesut Özil wunderschön das 2:0 auf. Durfte danach vom Platz. Für ihn kam André Schürrle.

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Mesut Özil

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(Foto: dpa)

Mesut Özil: Versuchte nach zehn Minuten einen Trick, der wie ein in der Luft gestoppter Übersteiger aussah. Der Ball trudelte ins Aus. Wollte das Spielgerät anschließend unwirsch gegen die Werbebande kloppen - dies gelang ihm vortrefflich. War anschließend hellwach, ordnete das deutsche Spiel, verwertete sicher zum 2:0 und 3:0. Dem Bandenknaller sei Dank.

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Marco Reus

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(Foto: dpa)

Marco Reus: Zuckte nach 21 Minuten hilflos mit den Schultern, als erlebte er einen hundsmiserablen Fußballabend. Zweimal war Reus bis dahin frei vor dem Tor aufgetaucht - zweimal rettete Färöer-Keeper Nielsen. Hatte danach ein wenig die Lust verloren, nahm sich eine halbstündige Auszeit. Legte dann Özil in wunderbarer Manier das 3:0 auf. Lächelte anschließend wieder.

DFB-Elf in der Einzelkritik

Miroslav Klose

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(Foto: dpa)

Miroslav Klose: Angelt als Wahl-Italiener gerne Karpfen im Po-Delta, war deshalb natürlich die Idealbesetzung für die Partie gegen die färingischen Fischer. Dachte jeder. Dann wurde jedoch klar, dass sich die färingischen Fischer ziemlich gut auf den Angler Klose eingestellt hatten. Zweimal scheiterte Klose an Keeper Nielsen, später musste er für Podolski vom Feld. So kommt Klose dem Müllerschen Torrekord nicht näher.

DFB-Elf in der Einzelkritik

André Schürrle

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(Foto: dpa)

André Schürrle: Kam nach 68 Minuten für Müller. Trifft eigentlich immer, wenn er in der Nationalelf eingewechselt wird. Diesmal allerdings nicht.

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Lukas Podolski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lukas Podolski: Kam nach 75 Minuten für Klose. Wurde vor der Partie nachträglich für sein 100. Länderspiel geehrt. Streng genommen blieb dies seine beste Aktion.

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Julian Draxler

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Julian Draxler: Kam nach 87 Minuten für Götze. Auch dies wird in 20 Jahren in irgendeiner Statistik auftauchen.

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